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Stefanie Jacobs
(Foto: Caroline Schreer) |
Stefanie Jacobs hat - mit Unterstützung von Michael Kellner und Hans-Ulrich Möhring - Neil Youngs Memoiren "
Waging Heavy Peace" ins Deutsche übersetzt. "Ein Hippie-Traum", so der deutsche Titel, war auch für die 31-jährige diplomierte Übersetzerin ein Traum - sie ist Neil-Young-Fan.
"Rusted Moon" sprach mit Stefanie Jacobs über ihre Arbeit an dem Buch.
Frau Jacobs, wie wird man Übersetzerin für ein Buch von Neil Young? Kommt der Verlag da auf einen zu oder fragt man selber an, wenn man hört, dass die Rechte für Deutschland verkauft wurden?
"In diesem Fall habe ich tatsächlich selber bei Kiepenheuer & Witsch angefragt, als ich hörte, dass sie die Rechte gekauft haben, zumal ich auch vorher schon für den Verlag übersetzt habe. Neil Young begleitet mich, seit ich fünfzehn bin – ich bin ganz klassisch mit „Harvest“ eingestiegen, die hatte ich von einem Freund bekommen –, und ich war begeistert von der Vorstellung, ihn zu übersetzen. Da der Zeitplan sehr knapp war – die Übersetzung sollte gleichzeitig mit dem Original erscheinen – habe ich mit zwei Kollegen zusammengearbeitet."
Beschäftigt man sich vor der Übersetzungsarbeit eigentlich intensiv mit dem Autor - und im Fall von Musikern - auch mit dessen Musik?
Klar, im Rahmen des zeitlich Möglichen natürlich. Nun kannte ich Neil Young ja schon länger und besaß auch etliche seiner Alben, die habe ich wieder öfter gehört und mir noch das eine oder andere zugelegt, zum Beispiel von "Buffalo Springfield". Außerdem habe ich mir auf YouTube Livemitschnitte und Interviews angesehen. Es ist schon so ein Eingrooven auf einen Menschen, seine Persönlichkeit und seine Themen; das mag ich sehr an meinem Beruf. Ich sehe mir zum Beispiel gern Interview-Videos an und beobachte, wie jemand redet, mit welcher Mimik, welcher Stimme und wie er sich dabei gibt. Das hilft, eine passende deutsche Stimme zu finden.