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März 02, 2021

Frank "Poncho" Sampedro
"Crazy Horse"-Gitarrist Frank "Poncho" Sampedro hat jetzt in einem ausführlichen Interview mit der US-Online-Ausgabe des Rolling Stone verraten, warum er sich nach der Europatour 2014 in den Ruhestand auf Hawaii verabschiedete. Der jetzt 72-Jährige ist das jüngste Bandmitglied. Hier übersetzt die Passage aus dem Interview, das darüber hinaus viele weitere lesenswerte Details aus der 40-jährigen Zusammenarbeit mit Neil Young enthält:

Andy Greene, Rolling Stone: Die Fans sind neugierig zu wissen, warum du die Band verlassen hast. Was ist passiert?

Poncho Sampedro: Im Grunde genommen hasse ich es, das zu sagen, weil ich ein zu großer Macho bin, aber ich habe Arthritis in beiden Handgelenken. Wenn ich jetzt, heute, eine neue Milchtüte hätte und ich müsste den kleinen Deckel abschrauben, könnte ich das nicht tun. Ich muss die Zange herausholen.

Es wurde schmerzhaft für mich, auf Tournee zu sein. Als wir auf der letzten Tour [2014] waren, fuhr ich jede Nacht mit beiden Händen in Eiskübeln und einem Fuß in einem Eiskübel die Straße entlang. Das macht wirklich nicht so viel Spaß. Dann wurde mir [auf der Europatour 2013] der Finger in der Tür eingeklemmt. Es gab zu viele Anzeichen dafür, dass es für mich vorbei war. Es gab keinen anderen Grund. Ich würde jetzt gerne wieder auf Tour gehen.

Auf der letzten Tour habe ich bei den ersten Songs im Set alles durcheinander gebracht. Ich konnte meine Finger einfach nicht mehr so gleiten lassen wie früher, wenn ich diese Linien spielte. Ich habe Roadies gefeuert, weil ich dachte, sie hätten meine Gitarre nicht richtig gestimmt. Rückblickend, nachdem ich die Band verlassen hatte, dachte ich: "Warum war meine Gitarre für den Rest der Show gestimmt? Wie kommt es, dass ich ab dem fünften Song kein Problem mehr hatte und sie gestimmt war?" Das liegt daran, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon genug Adrenalin hatte, um meine Arthritis zu überwinden. [Weiter: Was "Poncho" heute macht ...]

Februar 28, 2021

Ralph Molina
"Crazy Horse"-Drummer und Gründungsmitglied Ralph Molina hat dem amerikanischen Online-Musikmagazin "Perfect Sound Forever" ein lesenswertes Interview gegeben. In gewohnt offenen Worten verrät er dabei auch allerlei Interna über seine Zusammenarbeit mit Neil Young und blickt auf die Bandgeschichte zurück, die er nicht nur auf das Backing von Neil Young beschränkt wissen will. Auch zum gerade erschienen Archivalbum "Way Down In The Rust Bucket" beantwortet der inzwischen 77 Jahre alte Schlagzeuger Fragen von John Wisniewski und Jason Gross.

Hier einige Auszüge in deutsche Übersetzung:

  • Ralph Molina über Way Down In The Ruch Bucket": "Ich erinnere mich, dass Neil mich anrief und total aufgeregt war. 'Ralph, du musst dir diese Tracks, die Shows anhören, die wir gefunden haben, das ist der Hammer, Mann. (...) Er sagte, wir hätten an dem Abend drei Sets gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass wir drei Sets machen, aber das haben wir. Es war vom Catalyst, einer Bar, einem Club in der Nähe von San Francisco. Aber ich muss sagen, es war großartig. Nach diesen Shows waren wir alle heiß und bereit, auf Tour zu gehen. Soweit ich mich erinnere, hatten wir viel zu viel Spaß. Aber ich muss sagen: 'Tolle Entscheidung, Neil', ausgerechnet diese Show aufzunehmen. Ich schätze, er hatte das Gefühl, es wäre ein magischer Abend gesesen. Das war es auch.

  • Über seine Zusammenarbeit mit Neil Young: "Wenn ich mich für ein Bandmitglied, einen Techniker usw. einsetzen muss, tue ich das. Der "Big Guy" (Anmerkung: Molina nennt Young so) gefällt und weiß, dass mein Kopf nicht in seinem Hintern steckt. Ich melde mich musikalisch und zur Verteidigung zu Wort. Wenn er meinen Beitrag musikalisch akzeptiert, ist das großartig. Wenn nicht, ist das auch toll. (...) Wir haben eine tolle nicht-musikalische Beziehung. Wir halten oft Kontakt. Es geht nur um die Musik. Wir sind mehr als Freunde, eher wie Brüder." [Weiter: Molina über "Crazy Horse" und vieles andere ..."]

März 27, 2019

Nils Lofgren, Neil Young, Crazy Horse 2018
Gitarrist Nils Lofgren hat jetzt in einem Interview mit Andy Greene vom Rolling Stone erzählt, wie er im Mai 2018 und Februar 2019 als Ersatz für "Poncho" Sampedro bei "Crazy Horse" landete.

"Es war ein Samstag", erinnert sich Lofgren, der im April 2018 mit seiner Frau Amy am Pool seines Hauses in Phoenix, Arizona lag, als das Telefon klingelte. "Ich habe Papier und Bleistift herausgenommen, weil ich mir dachte: Wer ruft an einem Wochenende an? Worum muss ich mich jetzt kümmern? Was muss ich geschäftlich ansprechen?" In der Leitung war dann aber Neil Young, der ihn fragte: "Wir haben diese fünf Crazy Horse-Theatershows in Kalifornien gebucht, um an die Veröffentlichung des Roxy-Albums zu erinnern. Poncho kann es nicht schaffen. Anstatt die Shows abzusagen, fragen wir uns, ob du nicht ohne Probe einspringen und mit uns improvisieren kannst?" [Weiter: Neil Young wollte es spontan und ohne Proben ...]

März 19, 2018

Neil Young - Yahoo, Daily Beast, Yahoo
Neil Young ist mal wieder wütend. Ausnahmsweise mal nicht wegen Monsanto, der Energiewirtschaft oder der Plattenindustrie. Diesmal knöpft er sich einen Teil der Medienbranche vor. Die würden ihn nämlich mit gezielten Falschmeldungen und rein auf Sensation getrimmten Schlagzeilen ausnutzen. Um diese - eigentlich wenig überraschende - Erkenntnis zu belegen, hat der Musiker jetzt eine Art Experiment durchgeführt, über das er in seiner eigenen Internetzeitung "NYA Times-Contrarian" ("Gegen-Times") berichtet.

Anlass für das Experiment war der zweitägige Interview-Marathon, den Neil Young und seine Lebensgefährtin Daryl Hannah letzte Wochen vor der Premiere ihres Western-Musicals "Paradox" in Austin, Texas absolvierten. Zwischen den Interviews mit verschiedenen Pressevertretern notierte sich Young, die gestellten Fragen und seine Antworten. In seinem Artikel über dieses Experiment stellte dann er seine Sicht des Interviews und die von den Journalisten oder ihren Redaktionen veröffentlichten Texte gegenüber. Ergebnis: Während klassische Medien wie der "Rolling Stone", "Chicago Tribune" oder "Washington Post" die Interviews seriös aufbereitet und korrekt veröffentlicht hätten, fühle er sich von reinen Internetmedien wie "Yahoo" , "Daily Beast" oder "Huffington Post" regelrecht hinter das Lich geführt.

Vor allem "Daily Beast" wird zur Zielscheibe von Neil Youngs Zorn. Der Online -Dienst habe trotz zahlreicher Fragen zu Film, Archiven und Alben am Ende nur Klatschgeschichten über ihn und Daryl Hannah gebracht. Außerdem habe das Magazin eine Auseinandersetzung zwischen ihm und Dana Loesch, der Sprecherin National Rifle Association (NRA) konstruiert. Loesch hatte Neil Young zuvor über Twitter angegriffen ("Seine Stimme klingt wie eine Kuh mit Blähungen"). Neil Young: "Der Austausch dazu machte vielleicht 30 Sekunden des halbstündigen Interviews aus, aber es scheint, dass es für "Daily Beast" das Wichtigste war." [Weiter: Die Saukerle von Yahoo ...]

März 15, 2018

Neil Young Paradox
Der volle Zugang zu den Neil Young Archives wird ab Juli knapp 20 Euro im Jahr kosten. Das kündigte der Musiker jetzt in einem Interview mit Greg Kot in der "Chicago Tribune" an. Das  Abonnement des derzeit noch kostenlosen Angebots wird dann für 1,99 Dollar im Monat - umgerechnet etwa 1,60 Euro - zu haben sein. Die meisten Mainstream-Veröffentlichungen sollen aber weiterhin kostenlos gestreamt werden können. Weitere Details zum Preismodell nannte Young nicht.

Über die nächsten Jahre sollen außerdem zehn weitere bislang unveröffentlichte Alben erscheinen, davon vier mit Crazy Horse - Early Days" von 1968-70 mit unveröffentlichten Studioaufnahmen, "Odeon Budokan" (1976), "Toast" (2001) und "Alchemy" (2012). Die Platzhalter für diese Alben sind bereits in der Timeline der Archive aufgeführt. Laut Neil Young werde der Inhalt der Archives noch massiv ausgebaut. Bislang seien nur etwa 10 Prozent des möglichen Materials an Songs, Videos und Dokumenten eingepflegt.

Mit einem breiten Erfolg seiner Archive und der Option für Musik-Streaming im hochauflösenden Format Xstream will Neil Young auch Plattenfirmen und die etablierten Streaming-Dienste unter Druck setzen. Diese sollen ebenfalls den  höheren Audio-Standard anbieten: "Wenn ich es schaffe, warum können es dann nicht alle anderen auch? Wie lange werden sie noch über ihre Kanäle die Geschichte der Musik mit flachem, verwässertem Sound verkaufen?" [Weiter: Neue Details zum Western "Paradox" ...]

Juli 23, 2017

Neil Young - UNCUT September 2017
Das britische Musikmagazin UNCUT widmet Neil Young die Titelgeschichte seiner aktuellen Ausgabe September 2017. Wer nicht abwarten will, bis die Printausgabe seinen Weg in die deutschen Bahnhofsbuchhandlungen und Zeitschriftenläden mit internationaler Presse findet, kann das Heft ab sofort auch bequem elektronisch im "Google Play Kiosk" (Link) für 99 Cent erwerben und lesen (in Englisch).

Anlass für die elfseitige Story und das Titelfoto, auf dem Neil Young mit einer nie öffentlich gespielten Fender Stratocaster zu sehen ist, war ursprünglich das Archivalbum "Hitchhiker". Das zunächst für Juli angekündigte akustische Soloalbum aus dem Jahr 1976 wurde aber ohne Erklärung seitens Warner-Reprise verschoben. Derzeit listen es einige Online-Händler für Anfang August, andere für September. Eine offizielle Ankündigung des Releases steht weiterhin aus. 

UNCUT nutzt die Verwirrung um "Hitchhiker" und strickt eine Geschichte um andere "verlorene Alben" aus Neil Youngs Karriere zusammen. Neben "Hitchhiker" sind das "Homegrown", "Odeon-Budokan", "Chrome Dreams", "Oceanside-Countryside", "Island In The Sun", "Old Ways 1", "Time Square" und "Toast". Das Magazin greift dafür tief in sein eigenes Redaktionsarchiv.  Anhand von Interview-Schnipseln und Äußerungen von Beteiligten spekuliert man munter über Tracklisten und erläutert die Hintergründe dieser Alben, die Neil Young aus unterschiedliche Motiven nie veröffentlichte. Sie sollen aber laut offiziellen Aussagen Teil der kommenden Ausgaben der "Neil Young Archives" sein, deren Volume 2 für 2017 als Webseite mit Streams oder Downloads angekündigt wurde - aber bislang nicht in Sicht ist.

Auch wenn UNCUT außer hinlänglich bekannten Spekulationen nichts wesentlich Neues berichtet - und sich auch einige Rechercheschnitzer leistet - lohnt das Heft als sommerliche Strandlektüre allemal. 

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April 12, 2017

Pegi Young

"Weil ich ein interessantes Leben hatte, bevor ich eine interessante Person heiratete."
Neil Youngs Ex-Ehefrau Pegi Young in einem Interview mit der Zeitung "San Francisco Examiner", die darüber berichtete, dass sie an einer Autobiographie schreibt.


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Dezember 13, 2016

Neil Young Ausblick 2017
Wer geglaubt hat, Neil Young würde es nächstes Jahr ruhiger angehen lassen, sieht sich getäuscht. Der Kanadier hat jetzt in einem Interview mit dem Magazin "Rolling Stone" seine Pläne für 2017 weiter konkretisiert. Und die haben es in sich: Sein kommendes Album, mit dem er bereits vor Veröffentlichung seines gerade erst erschienenen Albums "Peace Trail" begann, sei "schon halb fertig". Und er nimmt es mit mit "Promise of the Real" im Studio auf. Das neue Werk soll sofort erscheinen, wenn es fertig ist. Auf branchenübliche Veröffentlichungsintervalle wie ein Jahr könne er keine Rücksicht nehmen. Neil Young: "Ich habe keine Zeit mehr, so lange zu warten."

Young bestätigte dem "Rolling Stone", dass es im nächsten Jahr wohl keine Tour geben wird. Er habe anderes zu tun. Außer an der Fertigstellung seines neuen Albums, arbeite er an einem neuen Buch - einem Roman - sowie an einem Fernsehfilm über seine USA-Durchquerung mit dem Hybrid-Auto LincVolt. Eine Reunion mit CSN&Y schließt Neil Young ebenso wenig aus, wie eine Wiederbelebung von "Crazy Horse".

Auch mit seinem Pono-Musikservice hat der 71-jährige Musiker noch einiges vor. Mit einem Partner in Singapur arbeite er an Hi-Res-Streaming. Außerdem will er mit Pono, dessen Vertrieb nach der Insolvenz von Partner Omniphone derzeit stilliegt, auch auf Mobiltelefonen Fuß fassen.

Das Interview mit dem Rolling ist hier als Podcast abrufbar ( auf Englisch).

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Dezember 11, 2016

Neil Young
Neil Young hat der linksliberalen amerikanischen Zeitschrift "Mother Jones" ein Interview gegeben. In einem Telefongespräch mit Autor Jacob Blickenstaff spricht der Musiker über sein neues Album 'Peace Trail', die Hintergründe seiner Entstehung und über die aktuelle politische Lage.

Dabei erklärt Neil Young auch, warum er das neue Album nicht mit Lukas und Micah Nelson und deren Band aufgenommen hat: "Ich fing an, 'Peace Trail' hier in Colorado zu schreiben, dann ging ich zurück nach Kalifornien. Da spukten noch ein paar andere Melodien in meinem Kopf herum, und so hatte ich ein paar von ihnen nach einigen Tagen fertig. Und dann wollte ich ins Studio gehen. Ich gehe gern sofort rein, sobald ich etwas habe. Ich rief die Jungs von 'Promise of the Real' an, mit denen ich gespielt habe, und sie waren alle unterwegs auf Tour."

Neil Young weiter: "Gleich nachdem ich das Telefon aufgelegt hatte, schrieb ich noch ein Lied und fing an, ein anderes zu schreiben, und ich so 'Hey, ich kann nicht warten, ich sollte das jetzt tun!' Meine Erfahrung sagt mir, wenn es da ist, ist es da, und man kann es nicht warten lassen. So nahm ich Jimmy Keltner und Paul Bushnell, zwei gute Jungs, und ging rein und machte diese Platte." [Weiter: Neues Album schon in Arbeit ...]

Juli 22, 2016

Neil Young verteilt Kirschen in Leipzig
Leipzig: Neil Young verteilt Biokirschen
Am Samstag absolvieren Neil Young + Promise of the Real ihren letzten Auftritt der europäischen Rebel Content Tour im österreichischen Klam. Dabei wird natürlich auch wieder eine Schale Kirschen auf der Bühne stehen, die Neil Young als “Psychedelic Cherries“ während der Show nascht und ins Publikum wirft. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) jetzt berichten, müssen die Veranstalter unbedingt Bio-Kirschen aus lokalem Anbau besorgen. Und ganz wichtig: Sie müssen in einer Schale aus Holz oder Keramik gereicht werden. Plastik geht gar nicht. Diese Anweisungen gehen aus dem Handbuch für Veranstalter hervor, das Neil Youngs Management verschickt. 

Die OÖN, denen das Hanbuch vorliegt, zitieren noch weitere interessante Details: So duldet Neil Young auf und hinter der Bühne keine Plastikflaschen. Für das Essen bekommen die Caterer die Auflage, ausschließlich Bioprodukte aus der Umgebung zu verwenden. Beim Frühstück lautet die Vorgabe: Haferflocken und Eier in allen Varianten, dazu dick geschnittenen Speck sowie eine Frucht-Platte. Mittags wünscht sich Young laut OÖN verschiedene Salate und eine kalte Platte mit Roastbeef und Cheddar. Abends soll es Fisch oder Huhn geben, aber “auf keinen Fall Pasta!“. Jedes Essen muss außerdem in einer veganen Variante zu Verfügung stehen. Auch bei der Technik setzt Neil Young auf Nachhaltigkeit. So müssen die Veranstalter laut OÖN alle verwendeten Aggregate mit Bio-Diesel betreiben. [Weiter: Zitronenkerne & Rotwein ...]

Juli 14, 2016

Neil Young EARTH-Train in New York
Neil Young geht mit seinem neuen Album "EARTH" in den Untergrund. Zusammen mit dem Streaming-Dienst TIDAL, auf dem das Album im Juni exklusiv vorab veröffentlicht wurde, macht der Musiker jetzt Werbung in der New Yorker U-Bahn. Wie das Online-Portal "EcoWatch" jetzt berichtet, wird die Linie des "S Shuttle" in Manhattan vom 15. bis 31. Juli als "EARTH-Train" verkehren. Die  Wagen sind dann Innen und Außen mit Umwelt-Motiven und dem Logo des Albums lackiert. Außerdem gibt es neben Werbung für das Album noch Informationstafeln. Am Freitagnachmittag erhalten TIDAL-Abonnenten noch kostenlose Metrokarten. Für alle anderen spendieren TIDAL und Young eine dreimonatige Gratis-Mitgliedschaft für den Streaming-Service.

Der S Train ist die älteste und kürzeste U-Bahnlinie New Yorks und pendelt in Manhattan mit einer Fahrtzeit von nur drei Minuten zwischen den Stationen Grand Central und Times Square. Die Linie gilt wegen der vielen Straßenmusiker, die dort einen dreiminütigen Kurzauftritt haben, auch als die musikalischste U-Bahnlinie.

Die gemeinsame Werbeaktion deutet an, dass die Zusammenarbeit zwischen Neil Young und TIDAL offenbar enger wird. Der Streaming-Dienst bietet im Standard-Abo CD-Qualität und Hi-Res-Qualität im Premium-Abo. Von konkurrierenden Diensten mit geringerer Qualität ließ der Musiker im letzten Jahr seine Musik entfernen. Neil Young hatte außerdem kürzlich angedeutet, sein PONO-Projekt mittelfristig um eine Streaming-Option zu erweitern. Möglicherweise will er dabei mit TIDAL kooperieren. Andererseits spekuliert die Branche derzeit über eine mögliche Übernahme des Dienstes durch den Apple-Konzern, mit Neil Young über Kreuz liegt.

Link: Weitere Fotos des "EARTH-Train auf EcoWatch

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Juli 11, 2016

"Ich bin optimistisch in Bezug auf die Menschheit. Aber ich denke, es ist Zeit für ein paar harte Ent­schei­dungen und es ist wahr­schein­lich Zeit für eine Revolution. Ich hoffe, es ist eine fried­liche Revolution."
Neil Young in einem Interview mit Matthew Taylor von der britischen Royal Society of Arts (Königliche Gesellschaft zur Förderung der Künste). In dem langen und nachdenklichen Interview äußert sich der Musiker zu Politik, Umweltfragen und natürlich zu seiner Musik. Das Gespräch wurde im Juni nach dem Konzert der laufenden Rebel Content Tour in London aufgenommen und von der RSA heute auf YouTube veröffentlicht.
Neil Young - RSA Interview

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Juni 26, 2016

Neil Young hat gegenüber der US-Nachrich­tenagentur Associated Press die deutschen Autoher­steller kritisiert. Das Interview fand vor der laufenden Tournee während der Presse­termine zur Vorstellung des neuen Albums "EARTH" statt. Dabei wird der Musiker nach seinem zum Elektro­auto umgebauten Ford Lincoln Continental "LincVolt" gefragt.

Neil Young antworte: "Es ist nichts revolutionäres, ein elektrisches Auto zu bauen bei all der Luftver­schmutzung auf unserem Pla­neten. Aber die Auto­her­steller bauen die­selben Autos immer und immer wieder - und machen auch noch Werbung, wie fort­schrit­tlich sie sind. Immer und immer wieder die alte Leier. Es ist enttäuschend, so wenig Innovation zu sehen. Und dann kommt Tesla daher und hängt alle ab. Besonders die deutschen Auto­hersteller. Die taten so, als sei es ein Scherz, als sei Tesla ein Scherz. Aber plötzlich hat sie Tesla auf der Straße überholt. Und die machen noch nicht einmal Werbung. Tesla ist einfach gut, sie haben etwas Gutes geschaffen."

Neil Young hat nach eigenen Aussagen aber kein Interesse, mit "LincVolt" selber ins Auto­geschäft einzusteigen: "Ich habe es nicht gemacht, um es jemanden zu verkaufen. Ich wollte nur sagen: Schaut her, das Ding existiert, es ist großartig. Ich habe jetzt 550.000 Meilen damit zurückgelegt. Ich fahre es die ganze Zeit, ich liebe es."
"Neil Young", LincVolt

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Juni 23, 2016

"Ich machte den Sprung zum Konzept des Albums EARTH schon vor etwa 30 Jahren, als ich noch Student war. Mein Plattenspieler war defekt und an einem Sonntag­­nachmittag überspielte ich in meinem Elternhaus Youngs 'Live Rust' von Vinyl auf Kassette. Ich war pleite, also entschied ich mich, die alte National Geographic-Kassette 'Gesang der Buckelwale' zu verwenden, die mein Bruder vor vielen Jahren für ein wissen­schaftliches Projekt brauchte. Anstatt loszugehen und neue Kassetten zu kaufen, die ich mir nicht leisten konnte. 
Aber irgendetwas ging schief. Als ich nämlich 'Live Rust' ins Auto-Tapedeck rammte, kam Neil Youngs Stimme aus dem rechten Lautsprecher, aber mit dem linken Kanal stimmte etwas nicht: ich konnte immer noch die Walgesänge hören. Zuerst war ich sauer, weil ich das Album erneut überspielen musste. Aber drei Songs später - in der Zeit, die ich nach Hause brauchte - merkte ich, dass das Band ziemlich gut klang und dass Neil und die Buckelwale gar nicht so schlecht zusammen passten. Vor allem auf 'Cortez the Killer'. Die traurigen Schreie der Wale erschienen wie das Echo auf das Schicksal der Azteken, wie sie den Schrecken der Invasoren erlagen. 
In den nächsten 20 Jahren, während nächtlicher Autofahrten oder bei besonderen Anlässen, wenn wir tief in das Schätz­kästchen der Medizin gegriffen hatten und Neil und die Wale im Dunklen hörten, bekam die Verbindung zwischen Youngs Musik und der Natur eine fast schon mystische Qualität."
Douglas Heselgrave im "Paste Magazine" in einer Plattenkritik zum Album 'EARTH' (deutsch übersetzt) 

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Juni 16, 2016

"Neil Young", "Elliot Roberts"
"Es gibt keinen Tag, an dem es nicht irgend­etwas Neues gibt. Sei es in Bezug auf Pono oder seine Musik oder was wir bei seinen Auftritten machen sollten. Oder in Bezug auf LincVolt, seinem Elektro­auto, über das er gerade einen Film macht, oder das Buch, an dem er schreibt. Er ist einfach ein kreatives Arbeits­tier. Er kann sich nicht selbst kontrol­lieren. Er kommt immer weiter auf Ideen."
Neil Youngs Manager Elliot Roberts zitiert nach Associated Press

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Juni 09, 2016

Neil Young
Foto (c) Daryl Hannah
Lange hatte man von dem Projekt nichts mehr gehört. Jetzt taucht es wieder auf: Neil Young schreibt an einem Science-Fiction-Roman. In einem Interview mit Wolfgang Luef für die aktuelle Ausgabe des SZ-Magazins verrät der Kanadier auch ein Paar Einzelheiten zum Inhalt: "Er spielt in der Zukunft, es geht um einen Gefangenen und um ein Computerprogramm." Er habe bis jetzt mit 60.000 Wörtern ungefähr ein Drittel des Buches fertig, erzählt Neil Young weiter. Am Ende seien es 90.000 Wörter. Mehr wolle er aber nicht verraten.

In dem Interview, das vor Europatour in Manager Elliot Roberts Haus in Mailibu stattfand, werden ansonsten altbekannte Anekdoten und Fakten abgefragt - von der "More Barn"-Episode bis zur nach Young benannten Spinne. Der Musiker spricht über sein Credo, einfach zu machen was er will, und den Qualitätsverlust bei Musikmedien wie CD und MP3. Auch Donald Trump und die US-Medien bekommen ihr Fett weg.

Interessant sind die Passagen über Neil Youngs Einstellung zum Essen und zum Thema  Drogen: Er sei seit einigen Jahren Vegetarier und esse nichts, was Augen hat - auch keine Fische. "Gerade keine Fische. Seit 1970 haben wir die weltweiten Fischbestände um 90 Prozent reduziert, und jetzt fischen wir weiter, und die Leute essen einfach weiter", so Young. "Soll das ein Witz sein? Die mickrigen 10 Prozent wollen wir jetzt auch noch aus dem Meer holen?" [Weiter: Neil Young über das Kiffen ...]

Mai 31, 2016

Neil Young hat Yahoo Music ein Interview gegeben und dabei unter anderem über sein neues Album "EARTH", des Mega-Festival "Desert Trip", seine neue Backingband "Promise of the Real", über Kunst und über sein Alter geredet (Video links).

Neil Young über sein Alter: "Aus meiner Sicht fühle ich mich ziemlich stark. Ich fühle mich nicht so, als hätte ich noch viele Jahre, aber ich fühle mich auch nicht alt. Und ich fühle mich nicht von dem ermüdet, was ich tue oder oder mit wem ich spiele."

Über "Desert Trip": "Wir werden dahin gehen und abrocken! Wir haben keinen Pläne für das, was wir spielen werden. Wir wissen nicht, was wir spielen, bis wir dort heraus gehen. Und wir wissen nicht, wie lange die Lieder sein werden, und wir wissen nicht, ob wir akustisch spielen oder ob wir nur elektrisch spielen. Wir wissen nicht, was wir überhaupt tun werden - und es kümmert uns nicht. Weil wir es NIE wissen."

Über "EARTH": "Es ist eine Art ausgestorbene Kunst - das Konzeptalbum. In der heutigen Zivilisation gibt es eigentlich keinen Bedarf für sowas - außer für mich. Ich spüre, dass ich es machen musste."

Über Kunst: "Das Ding ist, wir machen das Album, wir tun, was wir tun, wir kreieren Kunst. Wir stellen das Ding fertig, wir freuen uns über das, was wir gemacht haben - und ziehen weiter. Das ist es, was wichtig ist ... Ich bin nicht wirklich ein kommerzieller Erfolg in dem Sinne, dass ich Millionen Alben verkaufe. Ich habe all diese Dinge getan, aber jetzt ist es wichtiger für mich, einfach das zu tun, was ich tun will. Viel wichtiger, als alles andere ist, dass es künstlerisches Leben und künstlerischen Ausdruck gibt."

Ob er sich auf seinen Lorbeeren ausruht? "Ich besitze überhaupt keine Lobeeren. Meine Lorbeeren werden alle vermisst. Sie haben sich ausgeruht. Ich weiß nicht, ich mache einfach weiter - weil es Spaß macht."
"Neil Young"

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März 30, 2016

"Lukas Nelson", "Neil Young - Earth"
Wird Neil Youngs für Juni angekündigtes neues Album "Earth" nur ein Live-Album? Das legt jedenfalls eine Antwort nahe, die Lukas Nelson jetzt in einem Interview mit dem Paste Magazin gab. Interviewer Douglas Heselgrave bezog sich auf Äußerungen Youngs während seines Film-Events am 29. Februar in Los Angeles und fragte Nelson: "Während des Frage-und-Antwort-Teils sagte er zu [Moderator] Cameron Crowe, dass er ein weiteres Album mit dir und deiner Band aufgenommen hat und dass es ein unangestrengtes Erlebnis war, mit nichts zu vergleichen, was er jemals zuvor gemacht habe." Antwort von Lukas Nelson: "Ich denke, er sprach von den Live-Aufnahmen der Shows, die wir zusammen gemacht haben. Er stellt etwas für eine Veröffentlichung zusammen."

Neil Young selber hatte im Februar sein neues Projekt mit recht kryptischen Worten angekündigt. Der Rolling Stone zitierte ihn damals: "Es ist wie eine Live-Show, aber auch wiederum nicht wie eine Live-Show. Man stelle sich eine Live-Show vor, bei der das Publikum vollständig aus allen Lebewesen der Erde besteht - alle Tiere und Insekten und Amphibien und Vögel und jeder von uns - wir alle sind repräsentiert. Und sie übernehmen auch gelegentlich die Musik und spielen die Instrumente. Es ist unkonventionell ... aber es basiert auf einer Live-Performance." Das als "unkonventionell" beschriebene Werk soll laut Young aus "überlangen Songs ohne Pausen dazwischen" bestehen. [Weiter: "Earth" als "ARC-reloaded" ...]

Februar 28, 2016

Scott Young, Neil Young 1969
Der amerikanische Musikjournalist, Autor und Regisseur Cameron Crowe verriet in einem Gespräch mit Mike Ragogna in der "Huffington Post" einige interesante Anekdoten über Neil Young. Crowe hat für den Rolling Stone einige legeändere Interviwes mit Young geführt und mit "Almost Famous" einen Oskar-prämierten Spielfilm über die Tourneeerlebnisse mit einer Rockband in den frühen 1970er Jahren gedreht. Am 29. Februar wird der im Anschluss der Übertragung von zwei Neil Young-Filmem in 200 US-Kinos eine ebenfalls live übertragene Interviewsession mit Neil Young und der Darstellern aus "Human highway" führen.

In dem sehr lesenswerten Gespräch in der "Huffungton Post" geht Cameron Crowe auch auf seinen Film "Almost Famous" ein und enthüllt, dass auch Neil Young für eine Filmrolle vorgesehen war. Er sollte den Vater des Gitaristen der fiktiven, aber nach dem Vorbild von der "Allman Brothers" gestalteten Rockband spielen. In der im Drehbuch vorgesehenen Szene besucht der wiederverheiratete Vater seinen Sohn nach einem Konzert hinter der Bühne zusammen mit seiner neuen Frau, die sich sofort in den Sohn verknallt. Crowe: "Es war so eine große, schmerzhafte Szene zwischen Vater, Sohn und neuer Frau und es sollte Neil Young als Vater sein." Es habe sogar schon die Filmgardarobe für Youngs Rolle bereit gelegen, als der eigensinnige Musiker dann kurz vor Drehbeginn aus unbekannten Gründen doch abgesagte. [Weiter: wie in Neil Youngs echtem Leben ...]

Februar 20, 2016

Chad Cromwell
Schlagzeuger Chad Cromwell, der in verschiedenen Backingbands über 200 Konzerte mit Neil Young bestritt und auf sechs Alben zu hören ist, hat "Working Drummer" ein Interview gegeben. In dem jetzt als Podcast veröffentlichte Gespräch mit dem Fachmagazin für Schlagzeuger kommt Cromwell auch mehrmals auf seine Arbeit mit Neil Young zu sprechen. 

So erzählt er, wie es 1988 überhaupt zur Zusammenarbeit kam. Dabei spielte Niko Bolas, Neil Youngs langjähriger Produzent, Joe Walsh und dessen damalige Freundin eine Rolle. Studiomusiker Cromwell spielte 1986 in Memphis auf dem ersten Album, das Niko Bolas als unabhängiger Produzent aufnahm. Als Joe Walsh damals das Studio besuchte, stellte sich heraus, dass Cromwells Frau die beste Freundin von dessen damaliger Partnerin war. Cromwell und Walsh freundeten sich ebenfalls schnell an und ein Jahr später landete der Studiodrummer am Schlagzeug in der Tourband von Joe Walsh, in der auch Bassist Rick Rosas spielte. Neil Young rief dann später Cromwell und Rosas zu Hilfe, als sich die "Crazy Horse"-Rhythmusgruppe mit Ralph Molina und Billy Talbot für die Aufnahmen mit der Blues-Bigband "The Bluenotes" als ungeeignet erweisen. Cromwell spielte schließlich auf dem Album "This Note's For You" und auf der 1988er Tour mit den "Bluenotes".

Im selben Jahr saß Chad Cromwell auch bei den Aufnahmen zu Neil Youngs Album "Freedom" am Schlagzeug. Im Interview plaudert er aus, wie der Klassiker "Rockin' In The Free World" entstand. Cromwell: "Die Aufnahmen fanden in der Scheune auf seiner Ranch statt. Der mobile Aufnahmewagen war auch dort. In der Scheune standen die Mikrofone. Jeden Tag hatte er da diese Schreibtafel mit dicken Filzstiften. Und jeden Tag kamen wir rein und er ...  däng, däng, däng däng däng ... hatte dieses Riff. Er führte uns dieses Riff immer und immer und immer wieder vor. Und er war aufgeregt, weil er fühlte, dass es gut war. Und dann schrieb er und stoppte, stoppte und kritzelte Wörter auf diese Schreibtafel. Wenn wir zurück kamen, begann er zu singen, was er erarbeitet hatte. Er hatte so etwa zehn Strophen geschrieben." [Weiter: Youngs und Ponchos Versionen ...]

Februar 01, 2016

Nicolas Vadot - Cartoon für L'ECHO
(c) Nicolas Vadot - www.nicolasvadot.com
Der belgische Cartoonist Nicolas Vadot hat jetzt für die belgische Wirtschaftzeitung L'ECHO Neil Youngs Privatkonzert für die Anlageberatungsfirma des französischen Milliardärs Edouard Carmignac illustriert. Vadot, der sich auf Nachfrage von Rusted Moon als großer Neil Young-Fan outete, karikierte den umstrittenen Auftritt des Musikers am 25. Januar in Paris bissig mit einem "Maiskolben-Mikrofon" samt Monsanto-Schild.

Der dazugehörige Artikel des L'ECHO weist auf den Umstand hin, dass die von Carmignac verwalteten Aktienfonds auch Anteile der von Neil Young auf dem Album "The Monsanto Years" scharf kritisierten Konzerne halten. Es sei daher verwunderlich, dass Carmignac den Musiker trotzdem zu dem jährlich stattfindenden Konzertabend seiner Anlagefirma einlud - und dass Konzernkritiker Young diese Einladung zu dem Privatkonzert überhaupt annahm.

Das Pariser Konzert hatte auch innerhalb der verschiedenen Fan-Gruppen in den sozialen Netzwerken für heftige Diskussionen gesorgt. Dabei überwog die Kritik an Young, der Privatkonzerte und die Nutzung seiner Musik für kommerzielle Zwecke bislang stets ablehnte. Auch der Widerspruch zwischen seiner Kritik an der Macht von Konzernen und Banken und dem Privatkonzert vor Vertretern ausgerechnet dieses Wirtschafts- und Finanzsystems stieß bei vielen Fans auf Unverständnis.

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November 20, 2015

PonoPlayer Product of the Year 2015
Neil Youngs PonoPlayer ist vom renommierten US-Fachmagazin STEREOPHILE zum "Produkt des Jahres 2015" gewählt worden. Der gelbe, dreieckige Player für hochauflösende Musikdateien setzte sich in der Kategorie "Digitale Produkte" gegen andere Portable Player von Sony und Astell & Kern sowie gegen stationäres digitales Equipment mit zum Teil erheblich höheren Preisen durch. Laut STEREOPHILE hat sich der PonoPlayer sogar deutlicher gegen seine Konkurrenz durchgesetzt, als die Gewinner in den anderen Kategorien. Das Gerät sei "ein ausgereifter, hochleistungsfähiger tragbare Player zu einem fairen, erschwinglichen Preis", begründet die Zeitschrift in ihrer Dezemberausgabe die Wahl. Neil Young hat die Kür zum "Produkt des Jahres" mit einem kurzen Video gefeiert, das er auf seiner Facebook-Seite postete.

Bei der weiteren Expansion von Pono scheint er allerdings weniger erfolgreich zu sein. Von der eigentlich für November angekündigten Ausweitung auf Kanada und Großbritannien ist bislang immer noch nichts zu sehen. Das wichtige Weihnachtsgeschäft ginge damit in diesen Ländern an Pono vorbei. Eine ebenfalls geplante Expansion nach Deutschland wurde von Neil Young zuletzt gar nicht mehr erwähnt. Noch immer ist der Verkauf der PonoPlayer und der Bezug der hochauflösenden Alben aus lizenzrechtlichen Gründen auf die USA beschränkt. 

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Oktober 07, 2015

Lukas Nelson
Lukas Nelson hat Jeff Moehlis ein Interview für dessen Webseite Music-Illuminati gegeben. Moehlis befragte den Musiker unmittelbar vor Start der aktuellen Rebel Content Tour am 1. Oktober. Er sprach Lukas Nelson auch auf den Vergleich mit “Crazy Horse“ an. Der ließ auf Molina & Co nichts kommen, machte aber erstaunlich selbstbewusst klar, was Neil Young an den Nelson-Brüdern und “Promise of the Real“ hat. Hier - auf Deutsch übersetzt - die wichtigsten Passagen des Interviews:

Jeff Moehlis: Die Leute sprechen darüber, wie Promise of the Real einen “Crazy Horse“-Vibe in Neils Musik bringen. Was meinst du dazu? Hast du auch das Gefühl?

Lukas Nelson: “Crazy Horse? Nein. Ich denke, wir sind anders als “Crazy Horse“. Ich denke, “Crazy Horse“ ist wahrscheinlich die beste Band, mit der man Neil sehen kann. Ganz klar. Aber wir haben eine Menge Flexibilität als Band und wir lieben es, miteinander zu arbeiten. Es ist jedes Mal eine Herausforderung. Wir beherrschen alle Stilrichtungen von Neil, für die er früher mit den “Stray Gators“ spielen musste, oder mit jemand anderem für eine andere Art von Musik. Wir können das alles und ich glaube, deshalb spielt er tatsächlich so gerne mit uns - und wir können das auch wirklich überzeugend. Es ist nicht so, dass wir nur die Bewegungen machen. Weil ich mit Neils Musik aufwuchs, die ganze Spannweite von Neil Musik. Ich mag Rock 'n' Roll, Hard Rock, ich mag Grunge. Aber ich mag die weichen Sachen auch. In der Lage zu sein, beides zu tun, ist wirklich cool. Wir gehen da raus und geben eine wirklich dynamische Show. Ich denke, darauf kommt es an.“ [Weiter: Lieblingssong und wie es weiter geht ...]

September 01, 2015

UNCUT Oktober 2015
John Lydon alias "Johnny Rotten", Mitglied der "Sex Pistols" und von "Public Image Ltd." hat dem britischen Musikmagazin UNCUT für dessen gerade erschienene Oktoberausgabe ein Interview gegeben. Darin findet sich auch eine Anekdote im Zusammenhang mit Neil Young, der Johnny Rotten im Song "Hey Hey, My My" vom Album "Rust Never Sleeps" (1979) musikalische Referenz erwiesen hatte. 

John Lydon in UNCUT: "Ich wollte ein Interview mit ihm. Und seine Presseleute oder sein Management - ich habe wirklich keinen Schimmer - sagten, davon abgesehen, dass es nicht gehe, würden sie nicht glauben, dass ich wirklich existiere oder zähle." Neil Youngs Zurückweisung seiner "herzerwärmenden Signale", so Lydon, hätten wohl viel mit einem Vorfall zu tun, der sich einige Jahre zuvor in einem Hotel zutrug. Lydon: "Ich hatte einen Gig mit 'Public Image Ltd' und Crosby, Stills, Nash and Young, hatten ein Treffen im gleichen Hotel. Sie hatten eine Torte. Ich kam barfuß von meinem Zimmer runter, hatte ein Anzugjackett und eine Krawatte an, aber kein Hemd und auch sonst nicht viel. Ich sprang barfuß auf ihre Torte und rief 'Hallo!' Aber ich meinte es gut. Ich dachte sie platzen vor Lachen und sagen 'das ist unser Geburtstagsgeschenk, Johnny Rotten'. Als wenn ich aus der Torte herausgeplatzt wäre? Nein, so funktioniert es nicht, Rockleute oder nicht. Ihnen fehlt völlig der spontane Humor."

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August 31, 2015

Spooner Oldham
Frage: Wie kommuniziert Neil Young was er bei einem bestimmten Song von Musikern will, mit denen er auf Tournee geht oder Aufnahmen macht? Oder lässt er ihnen freie Hand, das zu tun, was sie wollen?

Spooner Oldham: "Er mag es sehr, wenn du deinen eigenen Teil beiträgst. Ich denke, darum wählt er Leute so aus, wie er es tut - in der Erwartung ihres kreativen Inputs. Und das gilt meistens für alle, mit denen ich gearbeitet habe und die ich als großartige Künstler bezeichnen würde. Ich glaube, sie sind wirklich gespannt auf das, was man anbietet."

Neil Youngs langjähriger musikalischer Weggefährte, der Keyboarder Spooner Oldham (Alben: "Comes A Time", "Old Ways", "Harvest Moon", "Unplugged", "Silver and Gold", "Prairie Wind", mehrere Tourneen) in einem Interview mit dem Online-Portal der Alabama Media Group.

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August 14, 2015

Rolling Stone, 14. August 1975
Heute vor 40 Jahren, am 14. August 1975, erschien das amerikanische Musikmagazin "Rolling Stone" mit Neil Young auf der Titelseite und einem ausführlichen Interview, das Cameron Crowe mit dem pressescheuen Musiker führte. Überschrift: "Der rebellische Neil Young" 

Es war das erste Mal überhaupt - und für lange Zeit auch das letzte Mal - dass Neil Young einem Journalisten so umfassend Rede und Antwort stand. Das Interview diente noch Jahrzehnte lang als Quelle für Zitate und beeinflusste die Rezeption von Neil Youngs Werk. Cameron Crowe hatte, wie er damals selber schrieb, den "Heiligen Gral" gefunden. Er führte das Interview, wie er später erzählte, während einer Spritztour in einem roten Mercedes auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles und auf der Veranda von Youngs Strandhaus in Malibu.

"Ich habe niemals Interviews gegeben, weil sie mich immer in Schwierigkeiten brachten - immer. Sie sind nie korrekt erschienen. Ich mag sie einfach nicht", antwortet Neil Young auf Crowes Eingangsfrage, warum er ausgerechnet jetzt sein Schweigen bricht. "Weißt Du, Dinge ändern sich. Ich fühle mich jetzt sehr frei. Ich habe keine alte Dame mehr. Ich verbinde es hauptsächlich damit. Ich bin zurück in Südkalifornien. Ich fühle mich offener, als ich es lange Zeit war. Ich gehe raus und spreche viel mit den Leuten. Ich fühle, dass etwas Neues in meinem Leben passiert." [Weiter: Neil Youngs großes Interview von 1975 ...]

August 10, 2015

Micah Nelson hat Andy Greene vom Rolling Stone ein Interview gegeben, das jetzt in der amerikanischen Online-Ausgabe des Musikmagazins erschien. Darin erzählt er ein paar Hintergrundgeschichten zur gerade beendeten "Rebel Content Tour" und schildert Erfahrungen, die er und sein Bruder Lukas in der Zusammenarbeit mit Neil Young dabei gemacht haben.

Wichigste Botschaft: Micah Nelson geht davon aus, dass die Tour weitergeht. Sein letzter Stand sei, dass man nach dem FarmAid-Konzert am 22. September bis zum Bridge School Benefit am 24. Oktober eine Tour entlang der amerikanischen Westküste plane. Allerdings sei das mit der Kommunikation in der Neil-Young-Welt so eine Sache. Manchmal würden sie eher etwas erfahren, als Youngs Management. Dann wiederum würden sie manches erst in der Presse lesen. In dem Interview mit Greene schildert Micah Nelson auch den Beginn der Tourvorbereitungen. Neil Young habe ihnen eine Liste mit 80 Songs geschickt, von denen sie etwa 95 Prozent zumindest schon einmal gehört hatten. Diese Songs hätte die Band dann mehrfach durchgespielt.

Die eigentlichen Proben zur Tour fanden dann wenige Tage vor dem Start im Alpine Valley Resort in Wisconsin statt. Das grundlegende Konzept der Shows - ausgehend von akustisch über sanft bis hin zu hart und elektrisch - habe man dort gemeinsam erarbeitet. Micah Nelson über das Konzept: "Jeder Abend war wie Bergsteigen. Du brichst im Auenland auf und am Ende stehst du im Krater des Schicksalsberges. Er wollte wirklich nie, dass wir etwas zu sehr proben, einfach nur das Wesentliche und die Stimmung jedes Songs erfassen. Manchmal war es vor 50.000 Menschen das erste Mal, dass wir einen Song spielten." [Weiter mit Passagen des Interviews ...]

Juni 19, 2015

"Mit 69 ist sein Idealismus selbst schon ein Wunder der Natur, und da ist eine Wärme und Schönheit in seinen Darbietungen, vor allem, wenn er am wütendsten ist. In der Akustikballade" Wolf Moon" knarzt Youngs Stimme wie ein rostiges Scharnier, wenn er das Land zum Standhalten aufruft gegen 'die gedankenlose Plünderung'. Es ist fast so, als ob die Erde ein alter Kumpel wäre, der durch schwere Zeiten geht, und er nimmt ihn mit auf ein Bier. Diese Art von Ehrlichkeit ist schon immer das Herzstück seiner Musik gewesen. Es ist diese ungeschminkte Leidenschaft, die uns dazu inspiriert, uns mit Young auf jeder Straße herumzutreiben, die er entlang wandert."

Jon Dolan in einer Kritik des Albums "The Monsanto Years" im Rolling Stone (ins Deutsche übersetzt).

Juni 12, 2015

Navid Kermani
Die Zeitung "Göttinger Tageblatt" über eine Veranstaltung am 10. Juni im Literarischen Zentrum in Göttingen. Dort hatten der Literaturwissenschaftler Gerhard Kaiser und der Schriftsteller und Orientalistikprofessor Navid Kermani ("Das Buch der von Neil Young Getöteten") über Neil Young diskutiert:
"Vier Klischees, so Kaiser, würden immer wieder bemüht, wenn von Young die Rede sei: 1. Er kann nicht singen. 2. Er kann nicht Gitarre spielen. 3. Er kann beides nicht. 4. Seine Texte sind naiv und taugen nichts. Kermani, habilitierter Orientalist, Journalist und Romanautor, kann keins dieser Klischees verstehen. Sicher gebe es auch bei Young schlechte Zeilen, aber die guten seien von unheimlicher Dichte und extrem präzise. Er sucht nach einer CD. „Pardon my ­Heart“, ist sein Beispielsong. 'Da wiegen vier Zeilen die meisten Eheromane auf“, schwärmt er.  „It’s a sad communication. With little reason to believe. When one isn’t giving. And one pretends to receive.'"
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Mai 06, 2015

Anthony Crawford & Neil Young
Anthony Crawford & Neil Young
Foto: Francesco Lucarelli
Anthony Crawford, mit Neil Young einst als Mitglied von dessen Backingbands "The Shocking Pinks", "International Harvesters" und "Electric Band" auf Tour, hat sich im Interview mit dem Roots Music-Blog "No Depression" seinen Frust über seinen ehemaligen Arbeitgeber von der Seele geredet. Crawford, der auch auf den Alben "Prairie Wind" und "Fork In The Road" mitwirkte sowie das Coverfoto für "Chrome Dreams II" schoss, spricht über Neil Youngs angebliche Kontrollwut, über Ärger wegen ein paar Videoschnipsel und die Enttäuschung, bei einem Konzert in seiner Heimat nicht als Vorband gebucht worden zu sein. Hier die wichtigsten Passagen in deutscher Übersetzung: 

"Ich begann meine Karriere spät. Ich habe meine Karriere, mein Leben, Neil Young gewidmet. So ziemlich. Das hat mir nicht viel mehr eingebracht, als zeitweise wirklich gutes Geld", so Anthony Crawford und weiter: "Als ich mit ihm auf Tour war - damals in den 1980er-Jahren - in den Bands 'Internationale Harvester' und ebenso mit den 'Shocking Pinks' - hatten wir alle einfach nur Spaß. Neil war noch ein junger Kerl. Er war 35 und wir hatten Spaß. Wir jammten einfach zusammen auf der Bühne, hatten wirklich Spaß." (...) "Dann allerdings, als ich ihn Jahre später wieder traf, und wir 2007/08/09/10 mit Touren begannen - wir waren auf Tour in ganz Europa und den Vereinigten Staaten - war alles nur noch Kontrolle und kein Spaß." [Weiter mit Crawford vs. Young ...]