Januar 31, 2017

CSN mit Fallon als Young
CSN - bald wieder mit "echtem" Young?
Die beliebte, über 40 Jahre alte Seifenoper "Crosby, Stills, Nash - mit und ohne Young" geht in die nächste Runde. Auslöser ist diesmal ausgerechnet Neil Young, der überraschend die Tür für eine Reunion öffnete  - zumindest einen Spalt breit. In der März-Ausgabe des britischen Musikmagazin "MOJO" zeigt sich der Kanadier wieder versöhnungsbereit: "Ich glaube, dass CSNY alle Chancen haben, wieder zusammen zu kommen", sagte Young im Interview mit MOJO-Autor David Fricke und fügte hinzu: "Ich bin nicht dagegen. Ich bin offen. Ich denke nicht, dass ich ein großes Hindernis bin."

Damit scheint Neil Young wieder einmal eine seiner berühmt-berüchtigten Kehrtschwenkes hinzulegen. Drei Jahre nach der letzte Reunion der notorisch zerstrittenen "Supergroup" beim Bridge School Benefizkonzert 2013 hatten diverse Anfeindungen der vier Musiker untereinander noch zu hefigen Spannungen geführt. Graham Nash verkündete im letzten Jahr sogar das endgültige Aus der Band. Vor allem nach David Crosbys abfälligen Bemerkungen über Youngs neue Lebensgefährtin Daryl Hannah ("hochgiftiges Raubtier") schien das Tischtuch endgültig zerrissen. Neil Young damals zu weiteren gemeinsamen Auftritten: "Nicht in einer Million Jahren".

Zwischenzeitlich hatten sich auch Graham Nash und Crosby heftig überworfen. Nash wollte nichts mehr mit dem streitlustigen Schnauzbart zu tun haben. Umgekehrt war David Crosby sauer über seine sexistische Darstellung in Graham Nashs Memoiren "Wild Tales". Nash wiederum lag zuvor auch mit Young überkreuz, dem er übel nahm, in dessen Memoiren weniger oft erwähnt zu werden, als der Hund von Youngs Ex-Ehefrau. Zumindest Stephen Stills hielt sich mit öffentlichen Aussagen vornehm zurück, machte seine Position aber auf andere Weise deutlich: Bei seinen beiden letzten Autismus-Benefizkonzerten trat er zusammen mit Neil Young auf. David Crosby hatte sich zuvor öffentlich über Stephen Stills nachlassende Stimme mokiert. [Weiter: Neil Young zuversichtlich ...]

Januar 27, 2017

Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland
Die Rock and Roll Hall of  Fame
Neil Young wird am 7. April die Rede zur Einführung von "Pearl Jam" in die "Rock & Roll of Fame" halten. Das gaben heute die Veranstalter bekannt und kündigten den Ticketverkauf für die Zeremonie im Barclay Center in Brooklyn an. "Pearl Jam" gehört zu den insgesamt sechs Neuaufnahmen für 2017. Neben Neil Young wird unter anderem Jackson Browne die Laudatio auf die ebenfalls nominierte Joan Baez halten.

Es ist bereits das siebte Mal, dass Neil Young als Laudator bei der jährlichen Einführungszeremonie auftritt. Zuletzt hatte er 2011 Tom Waits in die Ruhmeshalle eingeführt, das erste Mal 1986 die "Everly Brothers". Weitere Einführungsreden hielt er bei der posthumen Aufnahme von Woody Guthrie (1988) und Jimi Hendrix (1992). 1999 führte er Paul McCartney ein und im Jahr 2005 die "Pretenders". Neil Young selber wurde gleich zweimal Mitglied der "Rock & Roll of Fame: 1995 erfolgte die Ehrung als Solo-Künstler. Die Rede hielt damals Eddie Vedder von "Pearl Jam". 1997 wurde er dann als Mitglied von "Buffalo Springfield" aufgenommen. Damals erschien Neil Young zum Ärger seiner Bandkollegen aber nicht bei der Zeremonie.

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Januar 22, 2017

Neil Youngs Ex-Ehefrau Pegi Young hat einen weiteren Song ihres kommenden Albums "Raw" vorab veröffentlicht. "Trying to Live My Life Without You" ist die Coverversion eines von Eugene Williams geschriebenen Hits des Soul­sängers Otis Clay 1973. Auch Bob Seger nahm den Song schon auf.

Der Text dreht sich um den Trennungsschmerz nach langjähriger Liebe, dessen Überwindung viel schwieriger sei, als gegen Ange­wohn­heiten wie exzessives Rauchen und Trinken anzu­gehen. Ganz offensichtlich eine Anspielung auf die Scheidung, die Neil Young im Jahr 2014 nach 36 Ehejahren eingereicht hatte. Das zum Song gedrehte Video gibt zudem seltene Einblicke in die Broken Arrow Ranch, die Neil Young 1971 kaufte. Das Anwesen fiel bei der Scheidung als Vermögensanteil an Pegi Young, die zu Zeiten der Ehe zu tiefe öffentliche Einblicke in das private Lebensumfeld immer vermieden hatte.
Broken Arrow Ranch

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Januar 20, 2017

Heute vor 50 Jahren stand Neil Young zum dritten Mal in seiner Karriere in einem TV-Studio. Am 20. Januar 1967 zeichnete der Sender ABC die 27. Folge der 4. Staffel seiner Unter­haltungs­sendung "Hollywood Palace" auf. Neben den Comedy-Größen Mel Brooks und Carl Rainer traten die "Kim Sisters" und "Buffalo Springfield" als Musikacts auf. Dabei stellten sie ein Medley aus ihrem damals aktuellen Hit "For What It's Worth" und Neil Youngs "Mr. Soul" vor.

Wie in der Sendung üblich, spielten die Musiker nicht live, sondern simulierten zum Vollplayback. Dafür hatte die Band die beiden Songs in den Gold Star Studios zusammengemischt. "For What It's Worth" geht nach nur 35 Sekunden in "Mr. Soul" über, das für die nächste Single der "Buffalos" vorgesehen war. Neil Young hatte für das Medley die nur wenige Tage zuvor in New York eingespielte Aufnahme mit neuen Gitarrensolos überspielt.

Neben der ungewöhnlichen Fassung von "Mr. Soul" überrascht der TV-Auftritt auch durch die Abwesenheit von Bassist Bruce Palmer. Der war zuvor New York wegen Drogenbesitzes verhaftet worden. Bei den TV-Aufnahmen ersetzt ihn Dickie Davis, ein Handlanger der Band. Davis, der überhaupt nicht Bass spielen konnte, sitzt deshalb mit dem Rücken zum Publikum und wird am Ende von Moderator Tony Martin per Handschlag begrüßt. Die Ausstrahlung der Sendung erfolgte am 8. April 1967.
Neil Young Hollywood Palace TV 1967

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Januar 19, 2017

Neil Young Kanada
Neil Young mischt sich wieder in die Politik seines Heimatlandes Kanada ein. Der Musiker gehört zu einer Reihen von Aktivisten, Künstlern und Wissen­schaftlern, die sich in einer Petition an Kanadas Premierminister Justin Tru­deau mit der Forderung nach einer Wahlrechtsreform gewandt haben. In dem Schreiben erinnert die Gruppe um Neil Young Kanadas Staatschef daran, dass dessen liberale Partei sich 2015 selber für die Abschaffung des geltenden relativen Mehr­heits­wahlrechtes eingesetzt habe. Jetzt solle Trudeau Taten folgen lassen und sich für die Einführung eines Mehr­heits­wahlrechts bis zur nächsten Parlamentswahl im Jahr 2019 einsetzen.

Beim relative Mehrheitswahlrecht, das auch in Großbritannien Anwendung findet, wird in jedem Wahlbezirk nur der Kandidat mit den meisten Stimmen ins Parlament gewählt. Das "first-past-the-post" (Deutsch: "Der erste, den den Zielpfosten passiert") genannte System bewirkt, dass die Stimmen für alle anderen Kandidaten bei der Verteilung der Parlamentssitze keinerlei Berücksichtigung finden. Das Wahlsystem führt damit zur Verzerrung der Stimmenergebnisse zugunsten der großen Parteien.

Obwohl Neil Young seit 50 Jahren in den USA lebt, hat er seine kanadische Staatsbürgerschaft nie abgegeben und ist in seinem Heimatland wahlberechtigt. Der Rockmusiker wurde 2009 mit dem "Order of Canada", Kanadas höchstem Orden für Zivilpersonen ausgezeichnet. Im Vorfeld der amerikanischen Präsidentschaftswahlen hatte Neil Young angekündigt, bei einem Sieg Donald Trumps nach Kanada auswandern zu wollen.

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Januar 14, 2017

Neil Young Guitar Strap
Neben der schwarzen Gibson "Old Black" gehört der breite Gitarrengurt mit den auffälligen weißen Peace-Zeichen und Friedens­tauben zu den wohl bekanntesten Marken­zeichen Neil Youngs. Den Gurt, der 2017 sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert, verbinden viele Fans ausschließlich mit "Neil Young & Crazy Horse". Dabei sind Herkunft und die vielen Veränderungen dieses Gitarrengurts so komplex und verworren wie die lange Karriere des Musikers selbst - "There is more to the picture than meets the eye ..."

Der Gurt war zwar immer an Neil Youngs Gibson Les Paul "Old Black" befestigt - aber keineswegs zu jeder Zeit und auf jeder Tour. Er stammt auch nicht direkt aus der "Rust Never Sleeps"-Ära mit "Crazy Horse", sondern kam zuvor bereits bei zwei anderen Bands zum Einsatz. Und im Verlauf seiner nun 40-jährigen Verwendung kam er in die Änderungs­schnei­derei und durchlebte wundersame Metamorphosen. Mit seinem zerfetzten und fadenscheinigen Äußeren sieht der Gitarrengurt heute aus, als hätten ihn Archäologen in den staubigen Überresten einer untergegangenen Rockmusik-Arena ausgegraben. Wer das auseinander­ fallende Stück Textil auf der letzten "Rebel Content Tour" live gesehen hat, wundert sich, dass es die schwere Gibson-Gitarre überhaupt noch halten kann.

Höchste Zeit also, die Geschichte des legendären Gurts einmal ausführlich zu beleuchten. "Rusted Moon" hat dazu alle Daten & Fakten zu dem wohl berühmtesten Gitarren­gurt der Rockgeschichte recherchiert und stellt seine Herkunft, den Einsatz in Neil Young verschiedenen Karriere­abschnitten sowie seine zahlreichen Veränderungen detailliert da. [Weiter: Die Geschichte von Neil Youngs Gitarrengurt ...]

Januar 11, 2017

Pearl Jam-Frontmann und Young-Kumpel Eddie Vedder hat am Dienstag auf einer Veranstaltung in Chicago zur Verabschiedung von US-Präsident Obama Neil Youngs Klassiker "Rockin' In The Free World" in einer akustischen Version gespielt.

Zu Beginn der Veranstaltung, auf der Obama seine Abschiedsrede hielt, trat Vedder mit Mitgliedern des Chicagoer Kinderchores auf. Vedder spielte neben Neil Youngs Song und anderem noch Patti Smiths Hymne "People Have The Power". Präsident Obama, Eddie Vedder und Patti Smith stammen alle aus Chicago.

Pikant: Obamas Präsidentschaft endet mit demselben Song, mit dem vor eineinhalb Jahren Amtsnachfolger Donald Trump seine Präsidentschaftskandidatur angekündigt hatte. Trump löste damals heftige Reaktionen bei Neil Young und in den Medien aus. Für die Nutzung von "Rockin' In The Free World" hatte Trump zuvor keine Genehmigung des Musikers eingeholt. Später beschwerten sich auch zahlreiche andere Künstler über die ungefragte Verwendung ihrer Songs in der Trump-Kampagne. In der Folge hat der neue US-Präsident jetzt Probleme, Musiker für einen Auftritt bei den Feierlichkeiten zu seiner Amtseinführung am 20. Januar zu finden.
Eddie Vedder

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Januar 08, 2017

Neil Young Coversongs 2016
Nachdem es in den letzten Jahren statistisch wieder langsam aufwärts ging, gab es 2016 einen herben Rückschlag: Nur 23 Coverversionen fanden im abgelaufenen Jahr Ihren Weg auf ein offizielles Album anderer Musiker. Insgesamt verzeichnet die Rusted Moon-Coverdatenbank diesmal nur 20 Alben, auf denen Einzelkünstler oder Bands einen Song von Neil Young interpretiert haben. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 41 Coverversionen.

Zu den bekanntesten Cover-Künstlern gehörte 2016 Norah Jones, die auf ihrem neuen Album "Day Breaks" Neil Youngs sehr persönlichen Song "Don't Be Denied" coverte und dabei den Schauplatz von Winnipeg nach Alasaka verlegte. Stilistisch waren auch 2016 alle relevanten Genres vertreten: Von Jazz (Karl Latham, Ralf Sturm), über Folk (u.a. Matthew Barber & Jill Barber), Country, und Pop. Neil Youngs Songs machen dabei stets eine gute Figur.

Mit "Tumbleweed" und "Who's Gonna Stand Up?" vom 2014er Album "Storytone" sind diesmal auch einige sehr junge Coversongs dabei. Ansonsten wurden auch 2016 überwiegend wieder  Neil Youngs Klassiker aus den 1970er Jahren interpretiert. [Weiter: Vollständige Cover-Statistik für 2016 ...]

Januar 03, 2017

Buffalo Springfield, Ondine, 1967
Foto (C) Thomas Monaster
Vor 50 Jahren, in den ersten Januartagen des Jahres 1967, spielte Neil Young mit "Buffalo Springfield" für mehr als eine Woche im New Yorker Club "Ondine". Nach einem Gig im "Night Owl Café" im Greenwich Village am 30. Dezember wurde die Band aus Los Angeles im "Ondine" für zehn Shows, von Sylvester bis zum 9. Januar 1967, als Vorband von "Mitch Ryder & the Detroit Wheels" verpflichtet.

Es war Neil Youngs erste Rückkehr nach New York, nachdem er dort ein Jahr zuvor erfolglos für das ELEKTRA-Label vorspielte und vergeblich nach Stephen Stills suchte. Damals fand er nur Richie Fury in Stills Apartment vor und machte sich ein paar Wochen später mit Bassist Bruce Palmer von Toronto nach Kalifornien auf. Nur ein dreiviertel Jahr nach Gründung von "Buffalo Springfield" standen nun genau diese vier - Neil Young, Bruce Palmer, Stephen Stills und Richie Furay, ergänzt um Drummer Dewey Martin - auf der Bühne des kleinen, aber angesagten Clubs auf der New Yorker East Side. Es war der erste Auftritt der Band an der Ostküste überhaupt.

Die zehn Tage im "Ondine" gingen aus gleich mehreren Gründen in die Geschichte der Band ein. Zum einen, weil an einem Abend Soul-Sänger Otis Redding auf die Bühne kam und mit ihnen "In the Midnight Hour" spielte. Später tauchte Redding auch bei einer Aufnahmesession in den New Yorker Atlantic Studios auf. "Buffalo Springfield" nahmen dort direkt nach dem "Ondine"-Engagement unter anderem mehrere Versionen von Neil Youngs Song "Mr. Soul" auf. Angeblich wollte Otis Redding den Song sogar für sich selber haben - als Nachfolger seiner erfolgreichen Version des Stones-Klassikers "Satisfaction". Neil Young verweigerte aber laut Dewey Martin seine Zustimmung. Otis Redding starb im darauf folgenden Dezember bei einem Flugzeugabsturz. [Weiter: Schlägerei mit Stephen Stills ...]