April 01, 2019

Neil Young testet Kopfhörerkonzerte in Berlin und Dresden

Foto: Mit Kopfhörern vor der Bühne
bei den beiden Konzerten mit "Promise of the Real" in Dresden und Berlin wird Neil Young ein neuartiges Soundsystem testen. Zuschauer der Open-Air-Shows am Elbufer (2. Juli) und in der Waldbühne (3. Juli) können sich den Bühnensound direkt auf einen Kopfhörer streamen lassen. Für das Experiment kommt die hochauflösende Xstream-Technik zum Einsatz, mit der auch die Musik von Neil Youngs Archivseite übertragen wird.

"Wir wollen die Leute von der Qualität unserer Übertragungstechnik überzeugen", erklärt der Musiker. Außerdem biete das System ein völlig neues Konzerterlebnis. Gröhlende Zuschauer und Nebenleute, die Songwünsche rufen, werden einfach ausgeblendet. Neil Young: "Die Besucher können sich ganz auf die Musik konzentrieren." Allerdings werde es keinen Kopfhörerzwang geben. Wer will, kann das Konzert auch ganz normal genießen. [Weiter: 2000 Kopfhörer für Besucher ...]

2000 Kopfhörer als Versuchsballon


Modell "Neil Young" von Teufel
Modell "Neil Young" von Teufel
Konzertveranstalter Live Nation kündigt an, je Konzert 2000 Kopfhörer bereitzuhalten, die gegen einen Pfand an Besucher ausgeliehen werden. Dazu arbeite man mit der Berliner Hi-Fi-Schmiede Teufel zusammen, deren Kopfhörer von Neil Young für sein Xstream-Musikformat auf der Archivseite empfohlen werden. Ein limitiertes Sondermodell "NYA" werde vor Ort auch käuflich zu erwerben sein. Für die Übertragung per Stream kommt der neue Standard Bluetooth 5 zum Einsatz, der stadiontaugliche Reichweiten von 100 Metern und eine schnellere Übertragung ermöglicht. Live Nation: "Ein ungetrübter Konzertgenuss ist an jeder Stelle des Zuschauerraums gewährleistet."

Sollte sich das System bewähren, will Live Nation die Zahl der angebotenen Kopfhörer bei kommenden Konzerten schrittweise erhöhen, erklärt der Veranstalter. Bereits im Vorkauf sollen dann spezielle Kopfhörerplätze angeboten und Kopfhörerpaare reserviert oder vorab verschickt werden werden.

Sperrstunde wird überflüssig


Auch Neil Young setzt für die Zukunft auf Kopfhörer-Konzerte. "Wenn alle Besucher die Hörer nutzen, können wir die Lautsprecheranlage runterfahren und nur über unsere Verstärker auf der Bühne spielen." Damit wären künftig wieder Freiluftkonzerte über die Sperrstunde von 22 Uhr hinaus möglich. Hintergrund: An vielen Veranstaltungsorten hatten Forderungen von Anwohnern nach stärkerem Lärmschutz zu zeitlichen Einschränkungen geführt. So musste Neil Young beim letzten Konzert auf der Berliner Waldbühne mehrere zehntausend Euro Strafe zahlen, weil er mit seinen Zugaben die Sperrstunde überschritt.

Neil Young als Vorreiter


Mit den Kopfhörerkonzerten setzt  Neil Young nicht zu ersten Mal auf neue Bühnentechnik. Bereits bei der legendären Rust Never Sleeps-Tour 1978 verwendete er als einer der ersten Musiker Sender für die drahtlose Übertragung von Gitarren- und Mikrofonsignalen. Mit PONO stellt er 2012 sein eigenes hochauflösendes Musikformat vor. Für seine Archivseite entwickelte er PONO dann weiter zum Streamingformat Xstream, mit dem Übertragungsraten bis zu 24bit/192KHz möglich sind.

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