November 29, 2018

UPDATE #12 Großes Special: Alles über 'Songs for Judy'

Neil Young - Songs for JudyHeute, am 30. November, erscheint Neil Youngs neues Archivalbum "Songs for Judy" als CD, Stream und Download. Die Vinyl-Ausgabe folgt am 14. Dezember. Es ist offiziell die Nummer sieben der "Archives Performance Serie", in der zuletzt im April "Roxy - Tonight's the Night Live 1973" erschienen war. Diese Albumserie umfasst bislang unveröffentlichte Konzertmitschnitte. Es ist auch das erste Album, das offiziell auf Youngs neuem Label "Shakey Picture Records" erscheint, dessen Vertrieb über Warner/Reprise erfolgt.

Die Aufnahmen auf "Songs for Judy" stammen aus insgesamt elf Shows vom 6. bis 24. November 1976 im Rahmen einer USA-Tour mit "Crazy Horse" - allerdings ausschließlich aus den akustischen Solo-Sets Neil Youngs. Das Album zirkuliert bereits seit vielen Jahren als Bootleg unter dem Titel "The Bernstein Tapes".

Hintergrund: Youngs Tourfotograf und Gitarrentechniker Joel Bernstein hatte damals Mono-Aufnahmen mit einem tragbaren Kassettenrecorder gemacht und mit dem Journalisten Cameron Crowe 22 Songs für ein privates Mix-Tape ausgewählt. Kopien von Kopien dieser Kassette gerieten später in Umlauf. Neil Young hat die Aufnahmen jetzt aufwendig remastern lassen und mit eigenen Multitrack-Aufnahmen in Stereo ergänzt. Als Titel wählte er "Songs for Judy", weil in einer Ansage die Schauspielerin Judy Garland erwähnt wird.

Alle Daten, Fakten, Hintergründe zum neuen Album hier im großen Special zu "Songs for Judy" - einschließlich der Geschichte, wie es zu dem ungewöhnlichen Titel kam. [Weiter: Alle Infos & Hintergründe zum Album ...]


Tracklist


01. Judy Garland Rap.....................3:25
02. Too Far Gone.........................3:15
03. No One Seems To Know.................2:29**
04. Heart Of Gold........................2:53
05. White Line...........................2:45
06. Love Is A Rose.......................2:20
07. After The Gold Rush..................4:15
08. Human Highway........................3:04
09. Tell Me Why..........................3:34
10. Mr. Soul.............................3:06
11. Mellow My Mind.......................2:30
12. Give Me Strength.....................3:26
13. A Man Needs A Maid...................4:54
14. Roll Another Number..................2:22
15. Journey Through The Past.............3:17
16. Harvest..............................2:42
17. Compaigner...........................3:30
18. The Old Laughing Lady................5:18
19. The Losing End.......................3:52
20. Here We Are In The Years.............3:53
21. The Needle And The Damage Done.......2:27
22. Pocahontas...........................3:48
23. Sugar Mountain.......................6:08

** = zuvor unveröffentlicht


Credits



Shakey Pictures Records 574192-2
Nr. 07 der "Archives Performance Serie"


Aufnahmeorte:
Balch Fieldhouse, Boulder, Colorado
Tarrant County Convention Center, Fort Worth, Texas
The Summit, Houston, TX
Dane County Veterans Memorial Coliseum, Madison, Wisconsin
Auditorium Theater, Chicago, Illinois
Palladium, New York City
Music Hall, Boston, Massachusetts
Fox Theatre, Atlanta, Georgia

Produzenten:
Joel Bernstein
Cameron Crowe
David Briggs & Neil Young

Musiker:
Neil Young - Gesang, akustische Gitarre, Banjo, Piano, Harmonika, Stringman Synthesizer

Gestaltung:
Cover: Daryl Hannah
Fotos: Joel Bernstein
Design + Layout: Alex Tenta

Tracks 1-9 & 23:
Original Kassettenaufnahmen von Joel Bernstein, Original PA Mix: Tim Mulligan
Tracks 10-22:
Multi-track Aufnahmen durch Dave Hewitt, Assistent: Phil Gitamer

Mix und Zusammenstellung:
John Nowland und Tim Mulligan bei Redwood Digital
Album mastered by Tim Mulligan at Redwood Digital and Chris Bellman at Bernie Grundman Mastering, Hollywood, California

Post Production:
John Hanlon
Special Thanks an Joel Bernstein und Cameron Crowe

All Songs von Neil Young
1-6, 8, 11, 12, 14, 16, 17, 22 published by Silver Fiddle Music (ASCAP)
7, 9, 10, 18, 19, 20, 23 published by Broken Arrow Music (BMI)
13, 15, 21 published by Broken Fiddle Music (ASCAP)



Verkaufsversionen


Im Handel:

1. CD
2. Doppel-Vinyl (Ab 14. Dezember)
3. Download bei Amazon, iTunes, Google Music

Exklusiv über den Neil Young-Store:

1. CD + Lithografie
2. Doppel-Vinyl + Lithografie
3. Hires-Download

Als hochauflösender "Xstream" über Neil Young Archives



Wie "Songs for Judy" entstand


UHER CR-134 Kassettenrecorer
UHER CR-134 Kassettenrecorer
1976 war ein ereignisreiches Jahr für Neil Young. Nachdem er mit dem Album im Vorjahr die dunkle Phase - die "Ditch Years" - seiner Karriere beendet hatte, ging er mit "Crazy Horse" auf seine erste Japan- und Europa-Tour. Danach produzierte er mit Stephen Stills das gemeinsame Album "Long May You Run", das mit einer Tour beworben wurde, aus der Neil Young kurzfristig ausstieg.

In zahlreichen Sessions nahm er danach Songs auf, die später auf mehreren Alben erscheinen sollten. Eine dieser Sessions aus Mitte 1976 erschien letztes Jahr als Archivalbum unter dem Titel "Hitchhiker". Daneben stellte Neil Young mit "Decade" eine aufwändige Kompilation zusammen, die sein musikalisches Schaffen in den zehn Jahren seit 1966 dokumentieren sollte - und deren Release er dann kurzfristig auf 1977 verschob. Ende 1976 ging er dann mit "Crazy Horse" erneut auf eine Tour durch die USA.

Auf dieser Tour mit insgesamt 19 Shows in 12 Städten wurde die Band vom Fotografen Joel Bernstein begleitet, der auch für das Stimmen von Neil Youngs Akustikgitarren zuständig war. Mit dabei auch der Musikjournalist Cameron Crowe, der Neil Young bereits in den Jahren zuvor begleitete und 1975 im "Rolling Stone" ein legendäres Interview mit dem Musiker veröffentlicht hatte. Bernstein nahm die Shows mit einem tragbaren Mono-Kassettenrecorder, einem Modell CR-134 der deutschen Maker UHER auf, den er an das PA-Mischpult anschloss.

Neil Young, Joel Bernstein
Neil Young & Joel Bernstein
Bernstein und Crowe hörten die so entstandenen Bänder später in tagelangen Sitzungen an und stellten ein Band mit den ihrer Meinung nach besten Versionen der auf der Tour gespielten Songs aus den akustischen Solo-Sets der Shows zusammen. Die so ausgewählten 22 Songs zirkulierten dann über Jahre als Bootleg unter dem Titel "The Bernstein Tapes" unter Fans. Eine von Bernstein und Croww ebenfalls geplante Zusammenstellung der besten Aufnahmen der elektrischen Songs der Tour kam dagegen nie zustande. 

Neil Young hatte bereits vor Jahren seinen langjährigen Tontechniker Tim Mulligan damit beauftragt, Bernsteins Kassettenaufnahmen digital zu remastern. Dessen im 24 bit/176,4 kHz Format vorliegenden Dateien wurde dann von John Hanlon und Chris Bellmann analaog gewandelt und nochmals remastert. Für die neue Zusammenstellung griff man für mehr als die Hälfte der Songs auf die damals ebenfalls gemachten offiziellen Stereoaufnahmen zurück. Zehn Aufnahmen des Albums sind die bearbeiteten Monoaufnahmen von Bernstein. Statt der von Bernstein und Crowe nach eigenem Geschmack gewählten Reihenfolge, entschied sich Neil Young für eine chronologische Reihenfolge nach Aufnahmedatum.



Die Auswahl der Aufnahmen


Bernstein und Crowe haben nach Ende der Tour über eine Woche lang alle Aufnahmen der Shows vom November 1976 gesichtet und die Versionen von 22 Songs ausgewählt, die sie für diejenigen hielten, die die Atmosphäre der Tour am besten wiederspiegelten. Bis auf "Old Man" sind alle auf den 19 Tourstationen solo gespielten Songs vertreten.

Cover der Originalkassette
(c) Joel Bernstein / NYA
Für die meisten Zuschauer der damaligen Shows waren viele der Songs unbekannt. "Campaigner", "Give Me Strength", "Human Highway", "Love Is A Rose", "No One Seems To Know", "Pocahontas", "Too Far Gone", "White Line", "Give Me Strength" waren zum Zeitpunkt der Tournee noch unveröffentlicht. "Give Me Strength" und "Pocahontas" waren noch nicht mal auf den zuvor absolvierten Tourneen live zu hören gewesen. Mit "No One Seems to Know" hat das Album auch eine echte Premiere zu bieten. Der Song war bislang unveröffentlicht.

Auffällig: Bei Songs von Tagen, an denen jeweils zwei Shows über die Bühne gingen, entschieden sich Bernstein und Crowe fast immer für die Aufnahmen der zweiten Show am späten Abend. Nur drei Mal sind Aufnahmen von den Shows am frühen Abend vertreten - je später Neil Young spielte, je besser war er damals offenbar.

“Songs For Judy Intro” – Atlanta, GA – 24. November (Late Show)
“Too Far Gone” – Boulder, Colorado – 06. November
“No One Seems To Know” – Boulder, Colorado – 07. November
“Heart Of Gold” – Fort Worth, Texas – 10. November
“White Line” – Fort Worth, Texas – 10. November
“Love Is A Rose” – Houston – 11. November
“After The Gold Rush” – Houston – 11. November
“Human Highway” – Madison, Wisconsin – 14. November
“Tell Me Why” – Chicago – 15. November (Late Show)
“Mr. Soul” – New York – 20. November (Early Show)
“Mellow My Mind” – New York – 20. November (Early Show)
“Give Me Strength” – New York – 20. November (Late Show)
“A Man Needs A Maid” – New York – 20. November (Late Show)
“Roll Another Number” – Boston – 22. November (Late Show)
“Journey Through The Past” – Boston – 22. November (Late Show)
“Harvest” – Boston – 22. November (Late Show)
“Campaigner” – Boston – 22. November (Late Show)
“Old Laughing Lady” – Atlanta – 24. November (Early Show)
“The Losing End” – Atlanta – 24. November (Late Show)
“Here We Are In The Years” – Atlanta – 24. November (Late Show)
“The Needle And The Damage Done” – Atlanta – 24. November (Early Show)
“Pocahontas” – Atlanta – 24. November (Late Show)
“Sugar Mountain” – Atlanta – 24. November (Late Show)



Wie es zum Titel "Songs for Judy" kam


"Songs For Judy", der Titel des Albums, bezieht sich auf eine Ansage Neil Youngs zum Song "Too Far Gone". Darin erwähnt er die Schauspielerin Judy Garland ("Whizzard of Oz"), die er im Orchestergraben vor der Bühne gesehen habe. Sie hätte ein rotes Kleid getragen und roten Lippenstift, einen Stapel Noten unter dem Arm. Dann habe sie gerufen: "Wie läuft das Geschäft, Neil?". Judy Garland war zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Jahre tot.

Laut Joel Bernstein und Neil Young sei die ungewöhnliche Ansage das Ergebnis von wenig Schlaf und reichlich Drogen gewesen. Die Band sei betrunken und wegen eines verzögerten Flugs mit Verspätung im Fox Theatre in Atlanta angekommen, weshalb die zweite Show des Abends - die letzte der gesamten Tour - erst um 1 Uhr nachts begann. Das Ergebnis sei, so Bernstein "eine extrem ausufernde Angelegenheit" gewesen. Selbst die Shows der "Tonight's The Night"-Tour seien nicht so alkoholtrunken gewesen wie diese Show. Die Judy Garland-Ansage war für Ihn so ungewöhnlich und so daneben, dass er sie mit auf das Band genommen habe, so Bernstein weiter.



Das Cover von "Songs for Judy"


Original und "Fälschung" - Judy Garland-Foto für das Cover
Das Albumcover gestaltete erneut Neil Youngs Ehefrau Daryl Hannah. Für das Frontcover benutzte sie ein Foto von Judy Garland, dessen Original die Schauspielerin mit ihrem Kollegen Jimmy Durante bei Proben zur Radiosendung "Dick Tracy In B Flat" im Jahr 1945 - Neil Youngs Geburtsjahr - zeigt.

Das Foto wurde von Hannah so beschnitten und verfremdet, dass Durante nicht mehr zu erkennen ist. Die Wahl fiel vermutlich deshalb auf genau dieses Foto, weil es Judy Garland mit einem Papierstapel zeigt - dem Manuscript der Radiosendung. Neil Young erwähnte in seiner bizarren Ansage von 1976 einen Stapel Noten in Garlands Hand. 

Die Tracklist auf der Rückseite des Albums ist in Daryl Hannahs eigener Handschrift ausgeführt. Bislang kam auf fast allen Alben stets Neil Young eigene Handschrift zum Einsatz. Die auf dem gesamten Cover dominierenden roten Farbakzente greifen Neil Young titelgebende Ansage auf. In der trägt Garland ein rotes Kleid und roten Lippenstift.



Joel Bernstein & Cameron Crowe


Cameron Crowe & Neil Young
Cameron Crowe (2.v.l.). Neil Young
Joel Bernstein arbeitet seit 1969 bis heute mit Neil Young als Fotograf, Musiker, Techniker und Archivar zusammen. Die beiden trafen sich erstmal 1969 in New York, als der damals erst 16-jährige Bernstein ein Konzert von Joni Mitchell fotografierte.

Ihr Manager Elliot Roberts bat ihn dann, auch den von ihm ebenfalls gemanagten Neil Young bei seinen Auftritten mit "Crazy Horse" im Club "The Bitter End" zu fotografieren. In den folgenden Jahren war Bernstein dann mit Neil Young als Fotograf und Gitarrentechniker auf Tour. Daneben hatte er großen Anteil beim Zusammenstellen der "Neil Young Archives", für die er zahlreiche Fotos und Dokumente beisteuerte. Mit Graham Nash produzierte er das aufwändige Boxset der CSNY-Tour von 1974.

Cameron Crowe ist ein US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler. Er begann bereits als 13-Jähriger erste Konzer- und Plattenkritiken zu schreiben. Mit 15 Jahre verließ er die Schule und heuerte beim"Rolling Stone" an, für den er er zahllose Bands auf Tourneen begleitete und Künstler interviewte. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit flossen später in seine Arbeit als Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller ein. Der Film "Almost Famous – Fast berühmt" handelt von Crowes damaliges Leben auf Tour mit Rockmusikern der 1970er Jahre.

Crowe hat Neil Youngs Wirken seit Anfang der 1970er Jahre begleitet. Als Redakteur des "Rolling Stone" veröffentlichte er 1975 unter dem Titel "The Rebellious Neil Young" das für lange Zeit umfassendste Interview mit dem Musiker. 



Neil Youngs Instrumente auf "Songs for Judy"


Bei den Solo-Sets im Jahr 1976 setze Neil Young erstmals eine akustische 12-String Gitarre ein. Zwar hatte er bereits in der kurzlebigen Band "The Mynah Birds" in Toronto eine 12-saitige Gibson B-25 gespielt, diese aber mit einem Pickup versehen und als elektrische Gitarre verwendet.

1976 benutze er dann eine 12-saitige Guild G-312 (3D-Modell links) für den Song "Pocahontas", den er wenige Wochen zuvor bei den Aufnahmen zum Album "Hitchhiker" noch auf einer 6-String gespielt hatte. Die Guild wurde aber schon knapp eineinhalb Jahre später durch die beiden 12-saitigen Taylor 855 Gitarren ersetzt, die Neil Young bis heute verwendet.

Auch den Stringman Synthesizer spielte Neil Young auf der Tour erstmals selbst. Er kommt bei "A Man Needs A Maid" zum Einsatz und ersetzt das für die "Harvest"-Albumversion verwendete Symphonieorchester. Sonst wurde der Synthesizer von "Poncho" Sampedro nur bei "Like A Hurricane" bedient.

Auf den übrigen Songs spielte Neil Young seine damals üblichen Gitarren wie die Martin D-45. die Martin D-28, seine Gibson J-200 sowie bei - "Human Highway" und "Mellow My Mind" sein Gibson GB-3 Gitarrenbanjo aus dem Jahr 1927. Auch das weiße "Baby Grand" Piano ist auf "Songs for Judy" zu hören.




Kritiken/Reviews   (Update #12 - wird ständig aktualisiert)


David Browne, Rolling Stone: "Young richtet an die 'lauten, unbändigen Mütter da draußen' einen irritierten Zuruf, aber das ist kein Scherz; die Zuschauer, die auf dem Album zu hören sind, klingen noch abgefüllter, als er es vielleicht war. Sie entfesseln lustvoll Schreie, nicht nur, wenn er in 'Too Far Gone' Drogen und Alkohol erwähnt, sondern auch, wenn er eine zerbrechliche Version von 'Here We Are in the Years' als einen "ruhigen Song" angekündigt. Im Vergleich dazu klingt 'Live at Massey Hall 1971', eine seiner früheren Veröffentlichungen, wie ein Kirchenkonzert, bei dem das Publikum höflich applaudiert und durchweg zuhört." 3,5 von 5

Giullano Benassi, laut.de: "Die Stücke stammen also von verschiedenen Aufritten, weshalb die Übergange stellenweise holprig wirken, zumal Young in Windeseile von einem Instrument zum nächsten zu wechseln scheint. "Harvest" hört sich etwas lustlos an, später gelingen ihm aber schöne Versionen von "After The Gold Rush", "Journey To The Past", "Needle And The Damage Done", das noch unbekannte "Pocahontas" oder "Sugar Mountain". Mit "Mister Soul" staubt er ein Stück von 1967 ab, als er noch bei Buffalo Springfield spielte. Ziemlich daneben klingt lediglich "A Man Needs A Maid" mit Keyboardeinlagen, die wie aus einem Horrorfilm aus jener Zeit wirken."

dpa: "Die rauen Versionen so vieler großer Folk- und Popsongs - von „Heart Of Gold“ über „Mr Soul“ bis zu „The Needle And The Damage Done“ - berühren mit ihrer Intimität und Ehrlichkeit. Für Young-Aficionados ist „Songs For Judy“ daher wohl ähnlich unverzichtbar wie zuletzt „Hitchhiker“ (2017), das immerhin Rang 6 der britischen und Platz 8 der deutschen Albumcharts erreichte."

Dan Splarn, Islington Gazette: "Er missinterpretiert 'A Man Needs A Maid' - die anmutigen Streicher und dramatischen Bläser werden durch eine Horror-Orgel ersetzt Aber der Rest fängt die Wärme und den Charme von Young in Bestform ein." 4 von 5

Welf Grombacher, Freie Presse: "Bei den 23 Songs handelt es sich um die Akustik-Sets seiner US-Tour aus dem Jahr 1976, bei denen der Meister allein zu hören war. Nichts für Anfänger also. Es gibt mit "After The Gold Rush" und "Heart Of Gold" zwar große Hits sowie mit "No One Seems To Know" einen unveröffentlichten Track. Aber eben auch eine gewöhnungsbedürftige Version von "Human Highway", die Young auf dem Banjo runterschrammelt. Eine Entdeckung ist die schräge Interpretation von "Man Needs A Maid" mit psychedelischem Orgelintro. Und alles in guter Tonqualität."

Mannheimer Morgen: "Die ungebrochene Veröffentlichungsfreude Neil Youngs hat mal wieder ein kleines Juwel zu Tage gefördert." 4 Sterne
Hal Horowitz, American Songwriter: "Er ist durchweg bei guter Stimme. Und auch, wenn diese Darbietungen nicht immer ikonisch sind, sind sie persönlich und oft berührend, auch angesichts einer paar rüpelhafter Zuschauer." 4,5 von 5

Dedrick Hendrix, COS: "Neil Young verbrachte die meiste Zeit des Jahres 1976 entweder auf Tour mit Crazy Horse oder auf der Stills-Young-Tour. Offensichtlich löste es eine große Reaktion aus, als Young Mitte des Sommers aus dieser Tour ausstieg. Aber so enttäuschend diese Absagen auch gewesen sein müssen, 'Hitchhiker' und jetzt 'Songs for Judy' zeigen, wie fokussiert Young Ende 76 als Performer war. Mit diesen Alben kommen wir in der Zeitreise zurück so nah wie möglich ran, um einen unserer Grüßten in seiner besten Zeit zu erleben." B+

Stefan Maelck, MDR KULTUR: "'Songs for Judy' ist eine Schatzkiste. Wer nach dem ersten Durchlauf dieses Albums nicht sofort das Netz nach Tourdaten für Neil-Young-Solo-Konzerte durchforstet, der tut es nach dem zweiten."

Jesse Jarnow, Pitchfork: "Aufgenommen in den dekadenten 70er Jahren vor dem Punk und veröffentlicht in den furchtbaren Post-Kapitalismus-2010er-Jahren fühlt sich 'Songs for Judy' wie ein Konzeptalbum an, dessen Konzept genauso altmodisch wie Prog-Rock ist - wenn auch weniger grell und eher beruhigend. Es ist die große Fantasie von Wiesen und Monden und Schluchten, von Shows, die nach Mitternacht beginnen, die genug Raum geben, damit Neil Young einige ruhige Songs für Euch spielen kann."  8 von 10

Andreas Schiffmann, musicreviews.de: ""Songs For Judy" dokumentiert auf umfassende Art eine frühe Phase von Young als Solokünstler und wartet nicht mit den üblichen verdächtigen Songs auf. Ein Teil davon fristete nach ihrer Aufführung in diesem Rahmen immerhin jahrelang ein Schattendasein in Neils Setlist, und wer zu schätzen weiß, wenn an einem Live-Album praktisch nichts nachbearbeitet wird, stößt hier auf Gold."

Joe Been, The Irish Times: "Überwiegen nur Gitarre und Gesang, sind die Darbietungen frisch und kommen von Herzen, außerdem ist im lebhaften Austausch mit dem Publikum. Im aktuellen Boom der Erinnerungen an die Baby-Boomer hat diese Kollektion Konkurrenz, aber sie besitzt echten Charme." 4 von 5

Michael Bonner, UNCUT: "Chronologisch präsentiert, bietet das Set eine ausgezeichnete Momentaufnahme von Youngs fruchtbarer Zeit Mitte der 70er Jahre. " 9 von 10

Teleschau mediendienst: "Mit seinen Akustikversionen schlägt „Songs For Judy“ eine Brücke zu „Hitchhiker“, jenem vor wenigen Monaten erst erschienenen Album, das Young ebenfalls 1976 aufgenommen hatte. Damals wollte die Plattenfirma die Scheibe nicht veröffentlichen, zu unfertig würden die Songs klingen, hieß es. Und so dauerte es etwa bei „Pocahontas“ noch drei Jahre, bis das Stück (auf „Rust Never Sleeps“) auf Platte gepresst wurde. Wie stark der Song, diese Mischung aus Protestlied und Liebesballade, schon damals live auf der Bühne klang, zeigt nun „Songs For Judy“ beeindruckend." Bewertung: Ausgezeichnet

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