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Februar 25, 2017

Neil Young nutzte auf der Bühne schon immer Stereo. Dazu verwendet er heute einen uralten "Magnatone 280" Stereo­verstärker. Der splittet mit seinen beiden Kanälen das Signal seines Fender Deluxe in zwei Signalwege auf.

Neben der Signaltrennung ist der Stereoeffekt auch für seine berühmte "Gretsch White Falcon"-Gitarre von Bedeu­tung. Deren Stereo­schaltung kann die drei tiefen und die drei hohen Gitar­ren­saiten auf unter­­schied­­liche Aus­gänge leiten. Dafür benutzte Neil Young zuletzt eine Kombination aus einem Fender Twin und einem modernen Magnatone Twilighter. Auch zwei Mono-Twilighter oder ein einzelner Magnatone Twilighter Stereo aus der modernen, von Larry Cragg mitentwickelten Serie, stand für diesen Zweck schon auf der Bühne.

Wenig bekannt ist allerdings, dass Neil Young vor über 40 Jahren einen sehr seltenen Stereoverstärker der Marke Gibson einsetzte. Es handelte sich dabei um ein Gibson Modell GA-79T (Video oben). Der Amp kam Ende 1975 und 1976 bei den Tourneen mit "Crazy Horse" und mit der "Stills-Young Band" zum Einsatz. 2007 tauchte er dann auf der Continental-Tour wieder auf. Von diesem ungewöhnlich aussehenden Verstärker wurden als T-Version mit Tremolo-Effekt von 1960 bis 1961 lediglich 200 Stück gebaut. Der Gibson GA-79T hatte eine Leistung von 2 x 15 Watt. Schaltete man beide Stereokanäle zu einem Monokanal zusammen, kam eine Leistung von 30 Watt zustande.
Neil Young - Gibson GA-79T Stereo Amp

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August 14, 2015

Rolling Stone, 14. August 1975
Heute vor 40 Jahren, am 14. August 1975, erschien das amerikanische Musikmagazin "Rolling Stone" mit Neil Young auf der Titelseite und einem ausführlichen Interview, das Cameron Crowe mit dem pressescheuen Musiker führte. Überschrift: "Der rebellische Neil Young" 

Es war das erste Mal überhaupt - und für lange Zeit auch das letzte Mal - dass Neil Young einem Journalisten so umfassend Rede und Antwort stand. Das Interview diente noch Jahrzehnte lang als Quelle für Zitate und beeinflusste die Rezeption von Neil Youngs Werk. Cameron Crowe hatte, wie er damals selber schrieb, den "Heiligen Gral" gefunden. Er führte das Interview, wie er später erzählte, während einer Spritztour in einem roten Mercedes auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles und auf der Veranda von Youngs Strandhaus in Malibu.

"Ich habe niemals Interviews gegeben, weil sie mich immer in Schwierigkeiten brachten - immer. Sie sind nie korrekt erschienen. Ich mag sie einfach nicht", antwortet Neil Young auf Crowes Eingangsfrage, warum er ausgerechnet jetzt sein Schweigen bricht. "Weißt Du, Dinge ändern sich. Ich fühle mich jetzt sehr frei. Ich habe keine alte Dame mehr. Ich verbinde es hauptsächlich damit. Ich bin zurück in Südkalifornien. Ich fühle mich offener, als ich es lange Zeit war. Ich gehe raus und spreche viel mit den Leuten. Ich fühle, dass etwas Neues in meinem Leben passiert." [Weiter: Neil Youngs großes Interview von 1975 ...]

März 22, 2015

Bob Dylan, Neil Young bei SNACK, 1975
Vor 40 Jahren - am 23. März 1975 - stand Neil Young vor 60.000 Zuschauern in San Francisco bei einem in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerten Benefizkonzert auf der Bühne: Dem S.N.A.C.K. Benefit Concert im "Kezar Stadium" im Golden Gate Park.

S.N.A.C.K. steht für "Students Need Athletics, Culture and Kicks" (Deutsch etwa: Schüler brauchen Sport, Kultur und Nervenkitzel). Der Slogan war eine Reaktion von Konzertpromotor Bill Graham auf die Ankündigung der Schulbehörde von San Francisco, das Budget für außerschulische Programme wegen eines Haushaltsnotstandes drastisch zu kürzen. In der Folge sollten im Schuljahr 1975/1976 alle Kunst- und Sportkurse ausfallen. Graham wollte sich damit nicht abfinden und mit einem Benefizkonzert Geld sammeln. Damit sollten die außerschulischen Angebote für die Schüler der betroffenen öffentlichen Schulen für ein Jahr finanziert werden. Als Konzertveranstalter ("Bill Graham Presents") und Betreiber der Clubs "Fillmore East" und "Fillmore West" verfügte er praktischerweise über allerbeste Kontakte zu Musikern und Bands.

Wegen des lokalen Bezugs - den Schulkürzungen - hatte Graham Bands und Künstler aus San Francisco und der Bay Area für das Konzert ausgesucht. Zu den angekündigten Acts gehörten: Joan Baez, Mimi Farina, "The Doobie Brothers", "Graham Central Station", "Jefferson Starship", "Jerry Garcia And Friends", "The Miracles", "Santana", "Tower of Power", Neil Young. Das Konzept sah außerdem vor, zwischen den Musikacts berühmte örtliche Sportler und Prominente auftreten zu lassen, um auf die Bedeutung von Sport und Kunstunterricht hinzuweisen. Die bekanntesten davon waren Sprint-Olympiasieger Jesse Owens und Schauspieler Marlon Brando, den Bill Graham erst kurz vor dem Konzert am Telefon überredete. [Weiter mit Infos zum Konzert ...]

April 11, 2013

Henry Kissinger gegen Neil Young
Henry Kissinger gegen Neil Young
Die Plattform Wikileaks hat vor zwei Tagen Hunderttausende Dokumente der US-Regierung aus den siebziger Jahren veröffentlicht. Unter der Bezeichnung "Kissinger Cables" sind auch Schriftwechsel des US-Außenministeriums und der amerikanischen Botschafter aus der Zeit zwischen 1973 und 1976 ins Netz gestellt worden. 

Die Dokumente der "Kissinger Cables" sollen unmittelbar mit dem Büro des damaligen US-Außenministers Henry Kissinger im Zusammenhang stehen und zum Teil als "geheim" eingestuft worden sein. Wikileaks-Gründer Assange will mit der Veröffentlichung den Einfluss belegen, den die USA damals in der Welt ausgeübt hätten.  Im Gegensatz zu anderen Veröffentlichung waren diese Dokumente Wikileaks aber nicht geheim zugespielt worden. Sie  lagen bereits vorher öffentlich zugänglich in US-Archiven. Wikileaks hat den Datenbestand nun aber so aufbereitet, dass von jedermann darin recherchiert werden kann.

Moskauer Kreml: Kein Neil Young  
Englische Zeitungen wie "The Telegraph" oder die "The Sun" hatten daraufhin gestern über Dokumente berichtet, die den Einsatz von Rockmusikern als Waffe gegen den Kommunismus belegen sollen. Zu den genannten Musikern sollen unter anderem Bob Dylan, Joni Mitchell und Neil Young gehört haben. Ziel der US-Regierung war es, durch Tourneen amerikanischer Künstler in der damaligen UDSSR den westlichen Lebensstil unter den Jugendlichen zu verbreiten. Als besonders geeignet hatten die US-Strategen für 1975 „Soft-Rock“ und „später für 1976“ Country-Musik auserkoren. 

Die jetzt veröffentlichten Dokumente belegen aber auch einen bizarren diplomatischen Kleinkrieg zwischen der US-Botschaft in Moskau und dem Außenministerium in Washington. Am Ende musste Henry Kissinger sogar persönlich mit der Faust auf den Tisch hauen, um die Sache zu klären. Grund für diesen ungewöhnlichen Diplomatenkrieg von 1975: Neil Young. [Weiter ...]