Oktober 25, 2019

Großes Special zu Neil Young & Crazy Horse 'COLORADO'

Neil Young & Crazy Horse - COLORADOAm 25. Oktober erscheint "COLORADO", das neue Album von Neil Youngs & Crazy Horse. Es ist Neil Youngs 39. Studioalbum und das 19. Album mit "Crazy Horse". Zuletzt hatte er 2012 mit "Americana" und "Psychedelic Pill" gleich zwei Alben mit seiner legendären Begleitband veröffentlicht.

Mit "COLORADO" feiern Neil Young & Crazy Horse ihre Goldhochzeit, denn vor 50 Jahren - im Jahr 1969 - erschien mit "Everybody Knows This Is Nowhere" das erste gemeinsame Werk. Damals noch mit Danny Whitten an der zweiten Gitarre. Nach dessen Tod übernahm 1975 Frank "Poncho" Sampedro diesen Part für mehr als 40 Jahre, bevor der sich im letzten Jahr zur Ruhe setzte. Auf "COLORADO" ersetzt Nils Lofgren Sampedro. Der Gitarrist von Springsteens E-Street-Band war aber bereits in den frühen 1970er Jahren Teil der Band und mehreren Alben zu hören.

"Rusted Moon" hat zum "COLORADO"-Release alle Daten, Fakten und Hintergründe zum neuen Archiv-Album von Neil Young zusammengestellt und aufbereitet. [Weiter zum großen "Hitchhiker"-Special ...]


Track List

01. Think Of Me......................03:02
02. She Showed Me Love...............13:37
03. Olden Days.......................04:04
04. Help Me Lose My Mind.............04:14
05. Green Is Blue....................03:48
06. Shut It Down.....................03:43
07. Milky Way........................05:59
08. Eternity.........................02:45
09. Rainbow Of Colors................03:36
10. I Do.............................05:36

Gesamtlaufzeit: 50:21


Credits

Aufnahmeorte:
Studio In The Clouds, Rocky Mountains, CO
Centennial Concert Hall, Winnipeg
MB Orpheum Theatre, Minneapolis, MN

Produzenten:
Neil Young & John Hanlon

Musiker:
Neil Young: Gitarre, Piano, Vibraphone, Harmonika, Gesang
Nils Lofgren: Gitarre, Piano, Pumporgel, taps, Gesang
Ralph Molina: Schlagzeug, Gesang
Billy Talbot: Bass, Gesang
Joe Yankee: Glasharmonika

Album Art:
Frontcover Gestaltung: Daryl Hannah
Fontcover Malerei: Amber Young
Foto Innencover: Adam ""CK"" Vollick
Backcover: Daryl Hannah

Zusätzliche Credits:
Toningenieur: John Hanlon
Mix: John Hanlon mit Neil Young, Nils Lofgren, Billy Talbot und Ralph Molina
Aufnahmen: Dana Neilson
Tonassistent, Bandgeräte: Philip Broussard
Assistierende Toningenieure: Lynn Peterson und Greg Naylor
Mastering: Chris Bellman bei Bernie Grundman Mastering, Hollywood

Alle Songs von Neil Young



Verkaufsversionen
  • CD
  • Bundle CD/Sweatshirt exklusiv über Neil Youngs US-Webstore
  • Doppel-Vinyl mit Bonus-Single ("Truth Kills", "Rainbow Of Colors" live)
  • Bundle Vinyl/Sweatshirt  exklusiv über Neil Youngs US-Webstore
  • Download/Stream (NYA, Orastream, iTunes, Amazon, Google Music, etc)


Preview - Das komplette Album als YouTube-Playlist



Entstehungsgeschichte


Neil Young & Crazy Horse
Neil Young wollte wohl ursprünglich ein Soloalbum aufnehmen. Dazu hatte er eine Reihe neuer Songs geschrieben, die 2018 und 2019 in seinen Solo-Shows und den Konzerten mit "Promise of the Real" in den Setlisten auftauchten.

Die Entscheidung, daraus ein Album mit "Crazy Horse" zu machen, sei dann nach dem Konzert mit seiner alten Backingband im Februar 2019 in Winnipeg gefallen. "Als wir an diesem Abend spielten, war es so, wie es sein sollte", schrieb Neil Young auf seiner Internetseite. Danach habe er dann noch ein paar Songs speziell für "Crazy Horse"geschrieben.

Laut Produzent John Hanlon war allerdings Mitte März 2019 - vier Wochen nach dem Konzert mit "Crazy Horse" noch immer von einem Soloalbum die Rede. Da habe ihn Young angerufen und für die Zeit rund um den Aprilvollmond nach Telluride, Colorado in den Rocky Mountains beordert. Er wolle dort selber Overdubs zu akustischen Versionen der neuen Songs aufnehmen, die live bei den Solokonzerten mitgeschnitten worden waren. Erst als Hanlon das Equipment zusammenstellte, war plötzlich von "Crazy Horse" die Rede, die die Overdubs einspielen sollten.


Die Aufnahme-Sessions


Neil Young & Crazy Horse - COLORADO Sessions
Neil Young und "Crazy Horse" begannen in der zweiten Aprilwoche mit den Aufnahmen im "Studio in the Clouds" in Telurride. Wegen der Höhenlage - das Studio liegt auf 2.800 Meter in den Bergen - waren Crew und Band einige Tage früher angereist, um sie zu akklimatisieren. Dazu standen auch Sauerstoffflaschen bereit.

Die drei ersten Aufnahmen für das Album seien dann auch wie zuvor geplant im Overdub-Verfahren entstanden. "Crazy Horse" spielten live zu einer akustisch mit Gitarre oder Piano aufgenommenen Tonspur, die während Youngs Solotour Anfang 2019 aufgenommen wurde.

Danach folgten die anderen Songs, darunter zwei zuvor noch nicht öffentlich gespielte, die alle live im Studio aufgenommen wurden. Meist habe man dann den ersten oder zweiten Take für das Album ausgewählt, so Hanlon. Bei den Songs mit Neil Young an der Akustikgitarre, wechselte Nils Lofgren einmal ans Piano und einmal an die Orgel.

Laut John Hanlon haben Band und Crew beim Vollmond im April insgesamt elf Tage und Nächte im Studio in Telluride gearbeitet, ohne einen einzigen freien Tag. Nachträgliche Arbeiten am Mix fanden im Shangrila Studio in Malibu statt. 

Nach den Aufnahmen mit "Crazy Horse" in Telluride, sattelte Neil Young um und ging von Mai bis Juli mit "Promise of the Real" auf Tour in den USA und nach Europa. Nach der Rückkehr im August sollten dann mit "Crazy Horse" weitere Aufnahmen für das Album entstehen. Dazu kam es dann aber nicht mehr. Neil Young war mit dem, was  bis dahin auf Band war, zufrieden.


Die Songs


Neil Young & Crazy Horse - COLORADO
Acht der zehn Songs auf "COLORADO" hatte Neil Young bereits vorher live bei Solo-Konzerten gespielt. Der älteste - "Eternity" - stand 2018 auch auf der Setlist von Shows mit "Promise of the Real". Dabei forderte er sogar das Publikum zum Mitsingen auf, während er selber am elektrischen Wurlitzer Piano saß. Der Song über das "Haus der Liebe", in dem er ewig wohne will, und den "Zug der Liebe", auf den er gewartet hatte, ist seiner Frau Daryl Hannah gewidmet.  Auch "Milky Way" ist eine Hommage an Hannah, die er als "Meerjungfrau in der Milchstraße" besingt.

Zu den sehr persönlichen Songs zählt auch "Olden Days", in dem Neil Young auf alte Wegbegleiter und Freunde zurückblickt, von denen viele im Lauf der Zeit verschwunden sind, wie er singt. Das zweite große Thema des Albums ist wieder einmal der Schutz von "Mutter Natur". So singt Neil Young in "She Showed Me Love" über sich als einen alten, weißen Mann, der noch sah, wie Mutter Natur die Erde im Kinderwagen umherschob.

Obwohl auf dem 50-Minuten-Album noch Platz gewesen wäre, wurde "Thruth Kills", das zuvor auch in den Solo-Shows Premiere hatte, auf die B-Seite einer Bonus-Single verbannt. Die liegt aber nur der Vinylversion bei. Die A-Seite dieser Single füllt eine Solo-Fassung von "Rainbow Of Colors", die live während eines Konzertes mit "Promise of the Real" in Portland aufgenommen wurde.


Sound und Instrumente


Neil Young & Crazy Horse - COLORADO Bonus Single
Produzent John Hanlon schrieb auf der Archivseite, dass sich Neil Youngs Gitarrensound auf dem neuen Album den Alben mit "Crazy Horse" aus der Zeit vor 1975 orientiert. Er habe dazu all seine Gitarreneffekte überbrückt, um näher an dem Sound zu sein, den er für 'Everybody Knows This Is Nowhere' vor 50 Jahren aufgenommen habe.

In den Videos von den Sessions ist zu sehen, dass nur sein legendärer Fender Deluxe Verstärker und der nachgeschaltete vintage Magnatone 280 zum Einsatz kommen. Auf den Whizzer, mit dem Young seinen Amp fernsteuert, verzichtete er aber nicht - obwohl der vor 50 Jahren in den Anfangsjahren der Band noch gar nicht existierte.

Hinzu kommt ein überraschender Seitenwechsel. Wie in den Anfangsjahren mit "Crazy Horse" steht Neil Young bei den "COLORADO"-Sessions auf der - vom imaginären Publikum aus gesehen - linken Seite. Auch seine Gitarre ist vorrangig auf dem linken Stereokanal zu hören. Seit der "Rust Never Sleeps"-Tour 1978 war Neil Young von der linken auf die rechte Seite gewechselt. 

Auch das instrumentarische Kuriositätenkabinett in Neil Youngs Gesamtwerk ist seit "COLORADO" um gleich zwei Attraktionen reicher: Auf "I Do" spielt Neil Young ein Glasharmonika. Das heute fast vergessene Instrument wurde im 18. Jahrhundert von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der USA, erfunden.

Auf "Eternity" wiederum ist Nils Lofgren als Stepptänzer zu hören. Nachdem der Gitarrist wegen seiner künstlichen Hüftgelenke keine Sprungeinlagen auf dem Trampolin mehr geben kann, hatte er sich als Ausgleich ein Stepptanzbrett zugelegt. Das setzte Neil Young dann spontan als Instrument ein. Angeblich sollen die Stepp-Geräusche sogar durch ein "Octave Devide"-Effektgerät gelaufen sein.


Deutsche Übersetzung


Rusted Moon hat alle 10 Songs von "COLORADO" und den Bonustrack hier ins Deutsche übersetzt.


Das Aufnahmestudio in den Wolken


Studio in the Clouds in Telluride
Das "Studio in the Clouds"
Die Sessions zu "COLORADO" fanden im "Studio in the Clouds" auf 2.700 Meter Höhe über dem Skiort Telluride im US-Bundesstaat Colorado statt. Das privat geführte Studio - nicht weit von Daryl Hannahs Anwesen - ist im typischen Stil einer Berghütte ganz aus Holz gebaut, mit weiten Ausblicken in die Täler und auf die Berge der Rocky Mountains.

Das von Lynn Peterson gemanagte Studio folgt einem ökologischen Konzept. Der Studiokomplex produziert nach Angaben auf der Studio-Webseite mit 46 Warmwasserkollektoren, Erdwärmeleitungen und 96 Solarpanels 40 bis 50 Prozent mehr Energie, als es selber verbraucht. Der Überschuss geht an Freunde und die Nachbaranwesen. Ein Solargewächshaus verbessert das Raumklima und versorgt mit in Beeten gezogenem Bio-Gemüse die Bewohner. "COLORADO" dürfte damit das ökologisch sauberste Album sein, das Neil Young & Crazy Horse je aufgenommen haben.


Das Cover von "COLORADO"


Neil Young & Crazy Horse - COLORADONeil Young hat in einem Artikel auf seiner Archive-Website verraten, dass das Albumcover von seiner Ehefrau Daryl Hannah gestaltet wurde. Dabei habe sie zwei ihrer Fotos und ein Originalgemälde von Neils Tochter Amber Young kombiniert. Sie benutzte ein "Schatten auf Pferd"-Foto, das sie aufgenommen hatte, und ein Foto, das sie gesammelt und bearbeitet hatte, wobei sie einen Abschnitt auswählte und ihn auf den Kopf stellte", schreibt Neil Young.

"Dazu kam ein Bild, das meine Tochter vor ein paar Jahren gemalt hat. Ambers Gemälde, das auf der unteren Seite des Covers gezeigt wird, ist etwa 1,80 m groß und 1,80 m breit. Sie arbeitete mit Wachs und Farben." Das Bild stelle eine Audio-Hüllkurve dar. "Ich liebe es einfach und habe es immer getan", so der Musiker, der sich auch darüber freut, dass das Bild des Pferdes seine rechte Schulter darstellt. "Ich bin Teil eines Pferdes! Ich liebe dieses Cover."

Daryl Hannah hat auch die Rückseite und Innencover für "COLORADO" entworfen sowie das Cover für die 7-Zoll-Vinyl-Single, die der LP-Version des Albums beiliegt.


Neil Youngs Vintage Vibraphone


Neil Young hat das Vibraphon immer wieder eingesetzt und bei Plattenaufnahmen selbst gespielt. Auf "COLORADO" kommt es bei dem Song "Green Is Blue" zum Einsatz, bei dem Young und seine Band Overdubs zu den Liveaufnahmen des Songs beisteuern. Das Instrument ist im Dokumentarfilm zum Album gut zu erkennen. Wie immer setzt Neil Young auf altes Equipment. Es handelt sich um eine "Deagan Aurora 1000 Vibraharp" aus den 1950er Jahren. Sie war damals das Spitzenmodell des amerikanischen Herstellers, dessen Instrumente vor allem im Jazz und Latin-Jazz eingesetzt wurden.



Kritiken und Reviews (Letztes Update 17.11.2019)



Philipp Holstein, Rheinische Post: "Neil Young legt die 16. Platte im laufenden Jahrzehnt vor, und „Colorado“ gelingt etwas Besonderes: Sie wickelt den Hörer ein, er ergibt sich ihr geradezu. (...) Hippiesk im besten Sinne und, wenn auch nicht so gelungen wie 'Psychedelic Pill', eine der besten Platten Neil Youngs in dieser Dekade."

Andreas Borcholte, SPIEGEL ONLINE: "Langweilig ist das nicht, im Gegenteil: Wenn Young sich zusammen mit Drummer Ralph Molina, Bassist Billy Talbot und Gitarrist Nils Lofgren gemächlich durch den 13-minütigen Folk-Drone "She Showed Me Love" rumpelt, ist das so wärmend und kuschelig, als würde einem Opa im Schaukelstuhl "Moby Dick" vorlesen." 7,9 von 10

jpk, Mannheimer Morgen: "Wer sich auf „Colorado“ einlässt, idealerweise in der aufwendig ausgestatten, wunderbar klingenden, aber nicht billigen Vinyl-Ausgabe, wird sich die zehn Lieder mit der Zeit erstaunlich schön hören. Was zunächst allzu harmlos daher kommt, offenbart mit der Zeit harmonisch, aber auch von der Intensität her Dauerbrenner-Qualitäten." 4 von 6

Sven Hauberg, Weser-Kurier: "Das Zusammenspiel der alten Herren ist rau und schnörkellos; wirklich spannende musikalische Ideen sucht man auf „Colorado“ aber vergeblich. Nur wenige Stücke (etwa das berührende „Milky Way“) bleiben länger im Ohr. Nein, keiner der zehn Songs auf „Colorado“ ist schlecht, und manches, wie „Rainbow of Colors“, hat das Zeug zum Klassiker. Nur hat Neil Young eben mit zehn teils sehr guten Alben in den letzten zehn Jahren die Latte selbst sehr hoch gelegt. Und an Großwerke wie „Psychedelic Pill“ und „Hitchhiker“ reicht „Colorado“ dann doch nicht heran."

Bob Doerschuk, USA Today: "Diese Kombination hat mit Meisterwerken wie "Zuma" (1975), "Rust Never Sleeps" (1979) oder "Ragged Glory" (1990) Rockgeschichte geschrieben. Und sie fügt noch im weit fortgeschrittenen Alter ein künstlerisch relevantes Kapitel hinzu - Chapeau!"

Werner Herpell, dpa: "Diese Kombination hat mit Meisterwerken wie "Zuma" (1975), "Rust Never Sleeps" (1979) oder "Ragged Glory" (1990) Rockgeschichte geschrieben. Und sie fügt noch im weit fortgeschrittenen Alter ein künstlerisch relevantes Kapitel hinzu - Chapeau!"

Mark Moody, Under The Radar: "Glücklicherweise klingen Crazy Horse so zuverlässig wie immer, auch wenn keine neuen Ideen auftauchen. Die Gitarren von "She Showed Me Love" klingen genauso lebendig wie bei "Down By the River", wenn auch nicht mehr als ein wenig reminiszierend. Anstatt neue Songs zu schreiben, wäre Young vielleicht besser beraten, Crazy Horse noch einmal mit auf Tour zu nehmen, bevor sie auf die Weide gehen. Vorausgesetzt, es sind noch Weiden übrig, die gefunden werden können." 6 von 10

Thomas Waldherr, country.de: "Die Höhenluft in Colorado, so hört man allerorten, soll wohl die Kreativität der Künstler beflügelt haben. Das merkt man auf alle Fälle dem Album an, es ist inspiriert, hat stimmige Songs und Melodien, die im Ohr bleiben."

Karl Fluch, Der Standard: "Sampedro fehlt. Er besorgte vielen Neil-Young-Alben die notwendige Härte im Vollzug. Der breit gebaute, auf der Bühne eher immobil wirkende Gitarrist straffte viele Lieder mit harten Riffs. Ohne den Mann, den immerhin Nils Lofgren ersetzt, sucht Young im Midtempo seinen Ausdruck. Die ohnehin hohe Kopfstimme zieht er oft nahe an ihre Bruchlinie, statt einer grimmigen Gitarre klimpert öfter das Klavier. Das ist nicht unhübsch, doch es verwässert den Crazy-Horse-Sound. Das Album wirkt stellenweise wie der lasche Bruder des sinisteren Sleeps with Angels von 1994."

Phil Mongredien, The Guardian: "An anderer Stelle gibt es Echos von 'Ragged Glory' - und der Monster-Ära von REM - heftig auf den crunchigen 'Help Me Lose My Mind' und 'Shut It Down'. Das wunderschöne 'Milky Way' ist dagegen etwas zurückgenommener und intimer, und das wahnsinnig fröhliche 'Eternity' - sicherlich über Daryl Hannah, die Young letztes Jahr geheiratet hat - ist eine private Glückseligkeit, die man mitsingen kann ("I hope we're living in a house of love for eternity"). Es gibt einen Fehltritt: Der LGBT-freundliche 'Rainbow of Colors' ist zwar gut gemeint, aber lyrisch überladen." 4 von 5

Admin Whisper, mxdwn.com: "Overall, Young and Crazy Horse have created a solid release that will fit nicely into their extensive discography. It’s hardly a groundbreaking work, but anything these two longtime collaborators team up on will be miles better than many albums released today."

Dominik Kautz, laut.de: "50 Jahre nach dem Kollaborationsdebüt ergänzt Neil Young mit Crazy Horse sein üppiges Gesamtwerk mit seinen alten Mitstreitern um ein weiteres relevantes Album. "Colorado" setzt ein umweltaktivistisches Ausrufezeichen zugunsten einer besseren Welt und pendelt dabei zwischen kämpferisch-roh und gefühlvoll-langsam. Die optimistische Message hinter all dem: Wir sind am Arsch, doch es ist noch nicht zu spät, es gibt nach wie vor Hoffnung."

Elisa Bray, The Indipendent: "So viel, so schön zu sagen - Colorado war die Wartezeit wert." 5 Sterne

Frank Junghänel, Frankfurter Rundschau: "Mit „Colorado“ tritt Neil Young der zuletzt zu beobachtenden Tendenz zur Verzettelung entgegen, selbst wenn das Album kein Monolith wie „Ragged Glory“ ist. Die dynamische Dramaturgie aus sehr lauten und sehr leisen Stücken bringt das Beste an Crazy Horse zum Ausdruck, wobei – etwas überraschend – gerade die leiseren Songs, wie das schon live erprobte „Milky Way“ und „Eternity“, diesmal die wirkungsvollsten sind. Das rührendste Lied der ganzen Platte ist das finale „I Do“, in dem Young mit wispernder Stimme seine bukolische Vision einer Welt besingt, in der Menschen, Tiere und Pflanzen in Harmonie zusammenfinden. Fünf Minuten Hoffnung."

Christian Schröder, Tagesspiegel: "Fast so gut wie seine Klassiker: Neil Young hat mit Crazy Horse das widerborstig schöne Album „Colorado“ aufgenommen. (...) 'Colorado' enthält zehn Songs, und keiner davon ist schlecht. Der letzte heißt 'I Do' und ist einer der schönsten. Zu tiefenentspannten Gitarrenakkorden und einer leise schwebenden Mundharmonika singt Young von der Sonne, den Blumen und dem Glück, auf der Welt zu sein."

Kulturnews: "Den Meisten wird „Colorado“ mit Recht am Arsch vorbeigehen. Aber alle, die mit Neil Young biografisch verbunden sind – oder jene, die bei jenen Gitarrenunterricht hatten –, können ebenso berechtigt wieder ein paar Mal „Ja, aber“ einwerfen. Die Möglichkeit eines letzten wirklich großen Albums möchte man ihm auch mit 74 nicht absprechen. „Colorado“ ist es nicht, aber es hat immerhin „I do“, das im Notfall sein letzter richtig großer Song sein könnte."

Jan Ulrich Welke, Stuttgarter Zeitung: "Frei von jeglichem Zwiespalt hingegen zeigt sich der Altrocker im schönsten Song dieses Albums, dem bereits als Appetithappen vorab veröffentlichten „Milkyway“. Schokoriegelsüß tönt die Melodie dieses Sechsminüters, Lofgrens und Youngs Gitarren rumpeln hier nicht, sondern schmiegen sich sanft ins Ohr, prächtig mäandert dieses Stück ohne große Worte vor sich hin. Nimmt man dazu noch die auf dem Album folgende Pianoballade „Eternity“ sowie das dieses Werk abschließende Stück „I do“ hinzu, könnte man Neil Young fast schon ein altersmildes Werk attestieren. Aber dafür raspeln auf diesem nicht herausragenden, aber stringent durchkomponierten und gelungenen Album ohne Schwachstellen Youngs Stimme wie auch die Gitarren doch noch viel zu nachdrücklich. Allein der Umstand, dass es sich bei „Colorado“ schon um sein zehntes Album in diesem Jahrzehnt handelt, zeigt, dass Neil Young noch einiges zu sagen hat."

Bob Doerschuk, USA TODAY: "Wenn Sie also die Teenager-Band, die in der Garage Ihres Nachbarn lärmt, ebenso sehr genießen, wie Sie die Verbindung von Poesie und Wahrheit schätzen, dann passt 'Colorado' hervorragend."

Ian Parker, For Folk's Sake: "Diese Lieder strömten aus Young. Nachdenken über das Leben, das Vergehen der Zeit, aber am wichtigsten von allen seine Ängste vor den Umweltveränderungen. Das ist natürlich nichts Neues für Young, der schon in den 1970er Jahren auf 'After The Gold Rush'von der Natur auf der Flucht sang. Aber es ist ein Thema, das mit jedem Moment immer wichtiger wird."

Joe Breen, Irish Times: "Young ist oft am besten, wenn er seine Songs einfach in vertrauten Arrangements mit bekannten Spielern atmen lässt - die Linie von 1969 bis 2019 ist leicht zu erkennen. Obwohl die gewundene Gitarre von 'She Showed Me Love' die Geduld mit über 13 Minuten testet. Während seine Texte offen, unbeholfen, ja sogar naiv sein können, vermitteln sie echte emotionale Kraft, wenn sie von privater Leidenschaft und öffentlicher Wut geprägt sind." 4 von 5

Rockmagazin: "Qualität der Aufnahmen ist durchschnittlich, die Musik auch, und Neil Young über lange Strecken peinlich. Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber manchmal ist es besser, sich im wohlverdienten Ruhestand einfach auszuruhen, und auf erfolgreiche und künstlerisch wertvolle Zeiten zurückzublicken." 3 von 10

Doug Collette, Glide Magazine: "Aber es ist eine entschlossene Ernsthaftigkeit, die den auf Akustikgitarre basierenden Ausdruck der Hingabe mit dem treffenden Titel "I Do" durchdringt; indem Neil Young diese vergleichsweise ruhigen fünf Minuten als Abschluss von Colorado platziert, sagt er alles, was über die dauerhaften Verbindungen in seinem Leben gesagt werden muss, nicht zuletzt die, die er mit Crazy Horse so fruchtbar pflegt."

Alexis Petridis, The Guardian: "Aber das Endergebnis ist ein weiteres Neil Young-Album, das den Nicht-Schlecht und OK-Haufen bereichert, den er in den letzten zehn Jahren angesammelt hat, während ein stetiger Strom von Archivveröffentlichungen zeigt, wie großartig Neil Young von seiner besten Seite sein kann: so gut wie jeder Künstler in der Rockgeschichte und sicherlich besser als das." 3 von 5

Albert Koch, Musikexpress: "Das Album steht irgendwie in der Mitte zwischen Schrott und Meisterwerk. Schräge Mundharmonika, verzerrte Gitarren, das große Gerumpel – alles da. Nur hört sich vieles so an, als sollte hier lediglich ein Crazy-Horse-Gefühl erzeugt werden." 3 von 6

Arne Willander, Rolling Stone: "Das Beste kommt zum Schluss: das gespenstisch leise geschrummte und intensiv gewisperte „I Do“.In den Déjà-vus, im Wechsel von halluzinatorischer Träumerei und rostigem Grollen, von bukolischem Sonntagsfrieden und ausuferndem Mantra imitiert „Colorado“ Dramaturgie von Youngs Konzerten – mit der Band, die seine mild bekiffte Poesie, seine abenteuerlichen Exkursionen und seine sentimentalen Reminiszenzen noch immer am schönsten zum Klingen bringt." Platte des Monats

Mik Davis, Pine Belt News: "Wie die meisten seiner späten Platten funktioniert "Colorado" wegen seiner Spontaneität. Dies ist ein Album, das auf der Suche nach einem Sound aufgenommen wurde. Während er sich im Glanz der Berge sonnt, taucht er in die letzten 50 Jahre seines Schaffens ein."

Andreas Schiffmann, Musikreviews: "FAZIT: Ganz kurz - "Colorado" ist seinem Vorgänger in puncto Intensität mindestens ebenbürtig und eine späte Sternstunde von Neil Young im Verbund mit Crazy Horse. Der Stoff, aus dem Legenden sind …" 13 von 15

Michael Callucci, Ultimate Classic Rock: "Nichts davon ist genau genommen eine Wiedergeburt, aber es ist schön, ihn wieder an einem Platz zu haben, wo alles so natürlich klingt."

Gérard Otremba, Sounds & Books: "Ein Album, geprägt von warnenden Untergangsfantasien und der Liebe zur Mutter Natur, musikalisch herrlich umgesetzt im rumpelnden Crazy-Horse-Kosmos."

Lukas Luger, Nachrichten.at: "So düster "Colorado" stellenweise klingt, mit dem wunderschönen, akustischen "I Do" lässt Neil Young sein 39. Album dann doch auf einer hoffnungsvollen, positiven Note enden. Und haut nebenbei einen Klassiker für die Ewigkeit heraus."

Oliver Crook, exclaim.ca: "Crazy Horse sind am besten, wenn die beiden Seiten von Young - der Folk von Harvest und das Rohe von Rust Never Sleeps - kombiniert werden, und Colorado macht das perfekt." 9 von 10

dpa: "Zwar bietet „Colorado“ keine hypnotischen Rock-Bretter von 27 Minuten wie das letzte gemeinsame Album von Neil Young & Crazy Horse, ihr tolles 'Psychedelic Pill' (2012). Das längste Stück 'She Showed Me Love' dauert diesmal „nur“ gut 13 Minuten (und franst am Ende etwas ziellos aus), die anderen neun sind deutlich kürzer. Aber das heißt nicht, dass 'Colorado' die Lust am Krach und idealistischen Furor vermissen ließe."

Jeremy Winograd, Slant Magazine: "Crazy Horse zogen den alten Neil in den 80er Jahren aus einer Krise  heraus, so dass es naheliegend wäre zu hoffen, dass sich ihre jüngster Bemühungen, Colorado, als das perfekte Gegenmittel zu seiner letzten Brachezeit erweisen würde. Leider ermöglicht das Album in dieser Hinsicht keine endgültige Schlussfolgerung, da seine hochklassigen Crazy Horse-Gitarrenarbeit, eine kleine Handvoll charmant-intimer Balladen, zeitweilig von den gleichen Problemen beeinträchtigt werden, die auch Youngs jüngstes Soloarbeit geprägt haben. Dazu gehören besonders unmelodischer Gesang und eine Tendenz zu ungeschicktem, Facebook-unscharfem umweltschützerischem und politischem Geschimpfe" 3 von 5

Alexander Baechle, Riff Magazine: "Obwohl Colorado im Kern intim ist, ist es trügerisch vielfältig. Obwohl es keinen Mangel an kakophonischem Rock gibt, bieten sanfte Schnitte wie 'Eternity' und 'Green Is Blue' sinnvolle Variationen. Das friedliche 'I Do', das sich auf einen großen Septakkord konzentriert, beendet die Platte mit einem Ausdruck von Dankbarkeit und langer Erfahrung. Youngs Mundharmonika kehrt kurz zurück, diesmal in Anlehnung an die einsamen Höhen und engen Schluchten der Rockies."

Jesse Jarnow, WIRED: "Es gibt Jams und halbgare Ideen. Es gibt unauslöschliche Melodien und Öko-Hymnen und Echos der Erinnerung. Es gibt einen Rhythmus-Track mit Lofgrens Stepptanzschuhen, die durch einen Oktavdevider ('Eternity') laufen. Es gibt Ralph Molinas und Billy Talbots jenseitiges Gefühl für Raum auf dem vielleicht exquisitesten zerbrechlichsten Crazy Horse-Jam aller Zeiten ('Milky Way'). Die Art von Kreationen, die Young den Zuhörer in der gleichen Klangtreue erleben lassen will wie die Band."

Nick Hasted, The Arts Desk: "Der charakteristische Horse-Sound streckt das über 13 Minuten lange 'She Showed Me Love', wenn das Feedback in Zeitlupe von Youngs Proto-Grunge-Gitarre fliegt, unterstützt von Lofgren und von Billy Talbots und Ralph Molinas unaufhaltsamer Rhythmusgruppe vorangetrieben wird. Das schiere Gewicht, das der Gitarre als Einheit und Ziel an sich gegeben wird, kennzeichnet Young im Jahr 2019, die alberne Länge des Songs, die jede Note sich ausdehnen lässt. Unterscheidungsmerkmal ist diesmal Lofgrens Klavier, der Job, in den er auf 'After The Gold Rush' gezwungen wurde." 3 von 5

Scott Bauer, Associated Press: "Es ist eines der besten Alben seit Jahren, das an das triumphale "Ragged Glory" von 1989 erinnert - und sein erstes mit Crazy Horse seit 2012. Young, ein alter Mann, der mit 73 keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt, kurbelt sowohl seine Wut als auch seine Sanftheit so stark an, wie nur er es kann, mit der neuesten Inkarnation von Crazy Horse hinter sich."

Nick Rosenblade, Clash Music: "Die Rückkehr von Lofgren inspiriert und Crazy Horse klingen besser als seit 'Greendale' im Jahr 2003. Die Gitarren fühlen sich straffer an und haben mehr Biss. Young klingt erfrischt aber angenehm. Fairerweise wird sich 'Colorado' nicht dem Pantheon der klassischen Neil Young-Alben nähern, aber nur wenige seiner jüngsten Veröffentlichungen werden es sein, denn 'Le Noise' ist die letzte, die näher kam, aber'Colorado' ist immer noch ein sehr gutes Album." 8 von 10

Leonie Cooper, NME: "Sicher, es ist nicht so unerbittlich wie 2015 'The Monsanto Years' - sein Konzeptalbum über die Übel des monolithischen, gentechnisch veränderten Agrargeschäfts - aber sein Engagement für eine bessere Art und Weise, Dinge zu tun, durchdringt jeden der 10 Songs hier." 4 von 5

Andreas Rauscha, Wiener Zeitung: "Ralph Molina macht tschinbum - und altes Herz wird wieder jung. (...) Crazy Horse erklären mit dem gleichfalls im Blues wurzelnden, knapp 14-minütigen "She Showed Me Love" und seinem Eins-a-Einpofelsound nicht nur, dass hier das tatsächlich beste Neil-Young-Album seit Jahren ansteht. Sie dringen unter Regie ihres Chefs auch inhaltlich wieder zu alten, heute aus Gründen sanft upgedateten Inhalten vor."

Florian Ernst, Plattentests.de: "Das ist der typische Neil-Young-und-Crazy-Horse-Jam-Charakter, der klanglich wunderbar eingefangen wurde und der Combo auch im Jahr 2019 noch das Recht gibt, Songs zu schreiben, die länger als fünf Minuten dauern." 8 von 10

K.AT: "Das Pferd galoppiert etwas behutsamer, aber trittsicher: "Colorado" vereint alte und vielfältige Stärken von Young und Crazy Horse."

Dewey Nicks, Mojo Magazine: "'Colorado' fühlt sich fokussierter an, als 'Psychedelic Pill', besonders die Baclingvocals." 4 Sterne

Michael Bonner, UNCUT: "Es gibt einen instinktiven Drang, dieses neueste Horse mit früheren Versionen zu vergleichen - Von der melodischen Intimität der Danny Whitten-Ära bis zum emotionalen Gitarrenspiel, den suchenden Soli und dem elementarem Gewicht der Inkarnation der 70er Jahre bis hin zum brutalen Feedback der 90er Jahre-Renaissance. Sogar Young ist schuld daran, dass er - wenn auch unbewusst - im Vorfeld von Colorados Veröffentlichung klassische Livefilme aus der Sampedro-Ära (Muddy Track, Catalyst 1990, RustNever Sleeps) auf NYA gestreamt hat. Lofgrens Arbeit fühlt sich eher komplementär als bestimmend an und bedient die besten Traditionen von Crazy Horse, anstatt zu versuchen, sie drastisch umzugestalten." 8 von 10
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1 Kommentar :

  1. Guten Tag Ralf!

    Awesome compilation on Colorado!

    btw, Thrasher's Weed News?!?!

    Wheat, danke.

    stay Under the Rusted Moon !
    prost!

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