Dezember 10, 2021

Großes Special: Alles zum neuen Album 'Barn'

Neil Young & Crazy Horse - Barn
Am 10. Dezember erscheint Neil Youngs 41. Studioalbum "Barn". Wobei die Bezeichnung Studioalbum - wie bei einigen anderen Alben des Musikers auch - etwas irreführend ist. Entstand das Werk doch in einer alten Scheune (englisch "Barn") hoch in den Bergen von Colorado. Dazu hatten Neil Young und Ehefrau Daryl Hannah eigens ein verfallenes Exemplar aus dem 19. Jahrhundert rekonstruieren und für die Aufnahmen herrichten lassen.

Während der Session im Juni 2021 feierten Drummer Ralph Molina seinen 78 . und Gitarrist Nils Lofgren seinen 70. Geburtstag. Zusammen kommen alle vier Bandmitglieder damit auf  ein Gesamtalter von inzwischen 302 Jahre und stellen die alte Scheune locker in den Schatten.

Dass die alten Herren trotzdem noch ordentlich rocken und Spaß haben wie bei ihrem ersten Album von vor über 50 Jahren, belegt eindrucksvoll eine Filmdokumentation gleichen Namens. Die liegt der limitierten Deluxe-Version bei und ist als separate Blu-Ray-Disc erhältlich. Ab Januar soll der von Daryl Hannah gedrehte Film auch auf Youngs Archivseite gestreamt werden. [Weiter: Infos, Hintergründe und Playliste zu Neil Youngs Album "Barn" ...]


Tracklist


01. Song Of The Seasons..............6:04
02. Heading West.....................3:22
03. Change Ain't Never Gonna.........2:53
04. Canerican........................3:12
05. Shape Of You.....................2:55
06. They Might Be Lost...............4:32
07. Human Race.......................4:14
08. Tumblin' Thru The Years..........3:19
09. Welcome Back.....................8:28
10. Don't Forget Love................3:48



Credits


Aufnahmeort/Studio:
Barn, High In The Rockies (Le Mobile Remote Recording Studio)

Produzenten:
"The Volume Dealers" — Neil Young & Niko Bolas

Musiker:
Neil Young: Gitarre , Piano, Harmonica, Gesang
Nils Lofgren: Akkordion, Gitarre, Piano, Gesang
Billy Talbot: Bass, Gesang
Ralph Molina: Schlagzeug, Gesang

Album Art:
Art Direction: Jenice Heo
Fotos: Daryl Hannah, Adam CK Vollick, Larry Cragg

Alle Songs von Neil Young.

Aufnahme und Abmischung: Le Mobile Remote Recording Studio.
Guy Charbonneau: Toningenieur
Anthony Catalano: Toningenieur & Pro-Tools
Todd Shaffer: Bühnentechnik & Fahrer
Mark Humphreys: Bühnensound

Mastering: Chris Bellman — Grundman Mastering

Steve Drymalski: Production Manager
Larry Cragg: Gitarrentechniker
Paul Davies: Schlagzeugtechniker
John Hausmann: Teleprompter
Jeff Pinn: Amp-Techniker
Bob Rice: Keyboard-Techniker
CW Alkire: Eighth Day Tech
Aldo Seoane: Zimmermann

Direktion: Frank Gironda
Lookout Management: Bonnie Levetin, Tim Breugger
Produktionsassistenz: Cindi Peters

Creative Director: Daryl Hannah (dhlovelife)

Dank an: Mika Harmony Altfeld
Besonderer Dank an: Tumbleweed, Ben, Zeke and Amber


Verkaufsversionen


Album:

1. CD
2. Vinyl
3. Limited Deluxe Edition (CD, Vinyl, Blu-Ray, 6 Fotos)
3. Download bei Amazon, iTunes, Google Music, NYA Orastream u.a.

Als hochauflösender "Xstream" über Neil Young Archives


Filmdokumentation:

1. Blu-Ray
2. Steaming auf NYA und anderen Streaming-Diensten ab Januar



Wie "Barn" entstanden ist


Neil Young & Crazy Horse in Barn
Wegen der Pandemie hatte sich Neil Young in sein Haus in den Rocky Mountains zurückgezogen, von wo aus er mit den Fireside-Sessions ein paar musikalische Lebenszeichen in die Welt streamte. Diese improvisierten Sessions am heimischen Kamin oder auf der Veranda hatte Ehefrau Daryl Hannah mit ihrem iPad aufgenommen und zurechtgemixt.

Richtige Aufnahmen entstanden erst wieder, als die beiden im Herbst 2020 eine alte Fischerhütte an einem See in Ontario, Kanada renovierten und als Winterdomizil einrichteten. Auf der kleinen Bühne der "Coronation Hall" in seinem Kindheitswohnort Omemee spielte er einige Songs solo-akustisch ein. Darunter auch das später auf "Barn" enthaltene "Song Of The Seasons". Im Frühjahr 2021 begann Neil Young dann, weitere Songs zu schreiben und kündigte ein neues Solo-Album an.

Young-typisch änderten sich die Pläne dann schnell wieder und es wurden Aufnahmen mit "Crazy Horse" ins Auge gefasst. Geschützt durch Impfungen und Tests versammelten sich Band und einige alte Weggefährten für Technik und Produktion wie Larry Cragg und Niko Bolas um den Juni-Vollmond 2021 herum in einer eigens rekonstruierten alten Scheune auf dem Gelände von Daryl Hannahs Haus in den Bergen von Colorado - nicht weit entfernt von dem Studio, in dem 2019 das Album "COLORADO" entstanden war.

Neil Young hatte vor, zunächst nur eine Hand voll bereits fertiger Songs mit der Band aufzunehmen. Später sollte dann ein paar weitere Treffen folgen, bis man ein ganzes Album zusammen hatte. Die Sessions der über 70-jährigen Rock-Haudegen in der alten Scheune liefen dann aber so gut, dass Young mehr Songs schrieb und aufnehmen ließ. Am Ende hatten sie 10 Tracks im Kasten, darunter eine Bandversion des zuvor in Kanada solo aufgenommenen "Song Of The Seasons".


"Le Mobile" - Das mobile Aufnahmestudio


Le Mobile Track & Barn
Plattenaufnahmen an ungewöhnlichen Orten wie Scheunen statt in normalen Tonstudios sind für Neil Young nichts Ungewöhnliches. Bereits "After The Golf Rush" hatte er 1970 überwiegend zu Hause im Keller seines Topanga Canyon-Hauses eingespielt. Teile von "Harvest" entstanden 1971 in einer Scheune auf seiner Broken Arrow Ranch, "Tonight's The Night" in der Lagerhalle eines Instrumentenverleihs.

An all diesen ungewöhnlichen Orten parktejeweils immer ein fahrbares Aufnahmestudio, eingebaut in einen LKW, vor der Tür. Neben der Scheune von "Barn" war das der Recordingtruck von "Le Mobile". Dieses rollende Studio in einem LKW der Marke GMC gehört dem Toningenieur Guy Charbonneau, der damit seit den 1970er Jahren Musikaufnahmen produziert. Für Neil Young übrigens kein Unbekannter: Charbonneau und sein "Le Mobile" waren bereits 1996 bei den Aufnahmen seines Soundtracks zu Jim Jarmuschs Film "Dead Man" dabei.


Das Cover von "Barn"


Barn - Frontcover
Das Coverfoto von "Barn" stammt von Youngs Ehefrau Daryl Hannah. Es zeigt Neil Young und Crazy Horse vor dem mit Stoffbahnen verhängten Tor der alten Scheune, im Hintergrund das eindrucksvolle Mt. Sneffels-Gebirgsmassiv im San Miguel-County, Colorado.

Scheune und Berge werden von der tiefstehenden Abendsonne beschienen, die ein tiefrotes ein Alpenglühen auf den Gebirgszug zaubert. Dieses magische Alpenglühen und die damit verbundene Stimmung, erzählte Neil Young im Vorfeld der Albumveröffentlichung, habe die Arbeit der Band am Album nachhaltig beeinflusst. Wer geanau hinsieht, erkennt auch den Vollmond am Himmel, ohne den bekanntlich kein Album Neil Youngs entsteht.



Die "Barn" als 3D-Modell

 



Die Texte von "Barn"


Das Album wird auf der "Neil Young Archives"-Webseite gestreamt - derzeit noch mit kostenlosem Zugang. Hier eine YouTube-Playlist mit den 10 Songs von "Barn":




Kritiken/Reviews  (UPDATED #9 - wird ständig aktualisiert)


Robert Fröwein, Kronen Zeitung: "„Barn“ ist ein rundum stimmiges Spätwerk, dass viele Facetten der Zusammenarbeit dieser Musiker abdeckt. Young überzeugt vollends mit dem Songwriting, es gibt keine Füller - die Palette reicht von berührend bis bissig."

Gary Walker, Guitar: "Barn ist eine archetypische Crazy Horse-Veröffentlichung, und es gibt hier nichts auch nur im Entferntesten Überraschendes, doch im Herbst von Neil Youngs achtem Lebensjahrzehnt gibt es auf diesem Album Momente, in denen er so vital klingt wie zu der Zeit, als er zum ersten Mal die Aufforderung "more barn" rief." 4 von 5

Karl Fluch, Der Standard: "Gemächlich entwickelten sie die Songs, ließen das Band beständig mitlaufen, immer versucht, die Magie der ersten Aufnahme einzufangen. Das geht, wenn man, wie dieses Team, miteinander kommunizieren kann. Aus dieser Direktheit entstand ein Werk, das bis auf eine Ausnahme keine Overdubs verwendet: "raw power". Das gilt für stille Meditationen wie Welcome Back, lässige Bar-Rumpler wie Tumblin’ Through The Years oder das vom Akkordeon begleitete Song of The Seasons gleichermaßen. Und obendrauf gibt es die helle Stimme Youngs als Zuckerguss oder zornige Klageschrift — je nach Nachrichtenlage. Gerne mehr davon, gerne mehr Stall."

Julia Lorenz, Musikexpress: "Es sind Youngs uralte Themen, uralte Harmonien, aber halt auch: die uralte Magie, wenn man denn empfänglich für sie ist. Oder es jemals war. Weil Neil Young zwar ein stolzer yesterday’s man ist, aber einer, der auch morgen noch zu den Guten gehören wird, und der deshalb irgendwie herzlich gern sein eigenes Klischee sein darf, rumpelt und ruckelt man gern mit ihm durch seine eigene Vergangenheit. Findet zwar keinen Übersong, aber die eine oder andere hübsche Melodie am Wegesrand. Und schläft irgendwann in der Bergsonne ein." 4 von 6

Kitty Empire, Guardian: "Was vielleicht noch wichtiger ist: Barn ist wahrscheinlich das am wenigsten frustrierende neue Young-Album seit langem. Es sind 10 überzeugende Songs über die Liebe und das Leben, über die jüngste Vergangenheit, die längst vergangenen Jahre und unsere Zukunft, vorgetragen mit Verve, Emotionen und knurrender Sechssaiten-Autorität. Youngs ehemaliges Label Geffen verklagte den produktiven, aber eigensinnigen Künstler 1983, weil er Platten ablieferte, die "nicht kommerziell und musikalisch untypisch für Youngs frühere Platten waren". Lächerlicherweise erfüllt Barn tatsächlich die meisten dieser Kriterien. Dies ist ein Crazy Horse-Album, das sowohl rau als auch hochmelodisch ist, durchdrungen von bandinterner Geselligkeit." 4 von 5

Rajesh Khanna, Recently Heard: "Sie haben sicher schon von einer legendären Band gehört, die versucht hat, ein Album schnell und ohne Overdubs aufzunehmen. Vielleicht hilft es Ihnen, Barn als Neil Young und Crazy Horse's Get Back zu sehen, ein ungeschminktes Stück Arbeit, das an Ort und Stelle gemacht wurde, einschließlich eines Teils des Songwritings. Letzten Sommer reisten Young und Crazy Horse - Ralph Molina, Billy Talbot und Nils Lofgren - nach Colorado, wo sie sich mit Niko Bolas zusammensetzten, der die Aufnahmen aus der Ferne aufnahm. Der Sound ist perfekt. Auf die unscharfe Wucht des elektrischen Neil Young würde ich nicht leichtfertig verzichten, und ich liebe das lässige Schunkeln von Talbot und Molina als Rhythmusgruppe."

Jeff Elbel, Illinois Entertainer: "Die Tatsache, dass Barn alles andere als ein ausgefeiltes Produkt ist, gehört zu seinen größten Stärken. Neil Young & Crazy Horse erinnern uns einmal mehr daran, dass Rock'n'Roll ein Fenster zur Zeit sein kann. Er ist unmittelbar, frisch und zeitgemäß. Barn sprudelt über vor Liebe, Brüderlichkeit, Wut, Freude und Nostalgie für vergangene Zeiten. Das Album drückt auch die Hoffnung aus, dass die Zukunft eine gute sein kann, wenn wir bereit sind, die Arbeit dafür zu tun, und erinnert uns daran, warum es sich lohnt, das zu tun." 8 von 10

Bonnie Stiernberg, InsideHook: "Auf Barn, seinem neuen Album mit Crazy Horse (Billy Talbot, Ralph Molina und Nils Lofgren, der den zurückgetretenen Frank "Poncho" Sampedro ersetzt), gibt es keine großen Überraschungen. Aber genau das macht diese 10 Tracks so großartig: Sie fühlen sich an wie ein altes Young-Album, eine Leistung, die mit jedem Jahr beeindruckender erscheint."

Ludovic Hunter-Tilney, Finacial Times: ""Welcome Back" ist der längste Song, ein fesselnder Slow-Burner. Die Gitarren verflechten sich wie Rauch aus einem Feuer, mit Flecken und Flackern von Verzerrungen. Youngs Stimme scheint in mittlerer Entfernung zu schwanken und singt über Computer, die sich gegen ihre menschlichen Besitzer wenden. Er winkt uns nach draußen und lädt uns ein, unseren Blick nach oben in den Sternenhimmel zu richten. Es ist nicht ganz ein stromloser Moment, sonst würden er und Lofgren akustische Gitarren spielen und die Mikrofone würden nicht funktionieren. Stattdessen werden wir an eine alternative Stromquelle angeschlossen, die zwar alt, aber immer noch funktionstüchtig ist: das Stromnetz von Young und seinen treuen Gefolgsleuten, Crazy Horse." 4 von 5

Oliver Crook, Atwood Magazine: "Während du unweigerlich die Wiederholungstaste von Barn drückst, wird dir eines klar: Es mag nicht immer perfekt sein, aber es fühlt sich immer gut an."

Joe Green, Irish Times: "Wie immer würden Youngs Texte die Jury des Literaturnobelpreises nicht beunruhigen, aber er weiß, wie man die Sprechchöre auf den Barrikaden anführt: "Today no one cares/ Tomorrow no one shares," singt er in dem flammenden Umweltprotestlied Human Race. Kritiker mögen sagen, dass seine Lieder an Geschmacklosigkeit und Vorhersehbarkeit grenzen, aber er verleiht ihnen eine solche Intensität, Überzeugung und Farbe, dass wir ihn nur bewundern können." 4 von 5

Lee Zimmermann, American Songwriter: "Wie sich Barn in Bezug auf Youngs Klassiker-Katalog entwickeln wird, bleibt natürlich abzuwarten. Die Tatsache, dass er bereit ist, sein älteres Material sowohl stilistisch als auch inhaltlich wieder aufzugreifen, sorgt dafür, dass die Ehrfurcht vor seiner Arbeit ungebrochen bleibt. In dieser Hinsicht bleibt er für immer Young." 3,5 von 5

Thomas Waldherr, Country.de: "Ein Album von Neil Young & Crazy Horse wie man es sich zu Weihnachten wünscht. Alles klingt vertraut, es mischen sich aufrüttelnde mit geheimnisvollen Tönen, Protestsongs und Liebeslieder wechseln sich ab, und am Ende hat eine der wichtigsten und besten Formationen der Rockgeschichte wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt, warum sie da oben stehen. Ein Juwel von einem Album!"

Tyler Golsen, Far Out Magazine: "Neil Young und Crazy Horse gehören zu den zuverlässigsten Institutionen, die die Rockmusik je hervorgebracht hat. Ob man nun mit Youngs ständiger Einmischung in die Politik einverstanden ist oder nicht, seine Fähigkeit und die seiner Band, psychedelischen Grunge mit Country-Einschlag zu zaubern, gehört nach wie vor zur reinsten und angenehmsten Musik, die man je hören konnte. Barn ist der Sound eines Altmeisters und seiner Mitstreiter, die sich nicht neu definieren, sondern einfach nur ein weiteres Kapitel in ihrem langjährigen Vermächtnis hinzufügen wollen." 8,7 von 10

Ralf Thürsam, Märkische Allgemeine: "Schnörkellos wie gewohnt und gewünscht. Crazy Horse kommen mächtig gut in Fahrt. Und Young lässt endlich wieder einmal die Elektrische wüten, splittern und glühen. Wie in „Human Race“. Sie bringen auch den schrägen Kneipen-Schunkler. Oder das rohe, etwas bluesige „Welcome Back“ – wundervolle acht Minuten lang. Und niemals vergisst der knorrige Folkrocker die Liebe."

Max Gösche, Rolling Stone: "Der alte Seelenöffner ist noch nicht verrostet." 3,5 von 5

Michael Hann, The Guardian: "Barn zeigt sowohl die Stärken als auch die Schwächen dieses Konzepts auf: They Might Be Lost fühlt sich kaum wie ein Song an, nur die gleichen Akkorde, die Young sein ganzes Erwachsenenleben lang geklimpert hat, und doch schafft er es, ewig und tief bewegend zu sein. Außerdem - und das ist ein bisschen so, als würde man sich beschweren, dass das Feuer zu heiß ist - kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass einige dieser Songs so klingen, als wären sie geschrieben worden, als sie aufgenommen wurden. Aber dieser Crazy Horse-Sound? Nun, sie könnten mehr oder weniger Crazy Frog spielen und es würde immer noch großartig klingen." 3 von 5

Andrew Sacher, Broolyn Vegan: "Wie der Titel schon sagt, wurde das Album in einer Scheune aufgenommen, und es klingt so roh, live und spontan wie die Crazy Horse bei ihren legendären Live-Shows. Es kommt nicht oft vor, dass man klassische Rock-Superstars hört, die nach mehr als 50 Jahren in ihrer Karriere so primitive Musik machen, aber Neil Young spielt nach wie vor in einer eigenen Liga."

John Amen, Pop Matters: "Selbst wenn Young und Crazy Horse vertraute akustische und thematische Elemente verwenden, wie es auf The Barn der Fall ist, klingen ihre Darbietungen selten auswendig oder wirken formelhaft. Ihr Umgang mit Erhabenheit und Subtilität, Maximalismus und Weitläufigkeit, freier Improvisation und präziser Komposition ist wie eine unerschöpfliche stilistische Quelle, die viele der wichtigsten Bewegungen der populären Musik beeinflusst hat, darunter Art-Rock, Noise-Rock, Shoegaze und Grunge sowie die zeitgenössischen Erben dieser Genres. In Anlehnung an Youngs Zusammenarbeit mit Stephen Stills von 1976: "Long may they run"." 7 von 10

Pat Carty, Hot Press: "Um fair zu sein, Young schafft es, das eine oder andere Mal das Scheunentor zu treffen - das sanfte 'Tumblin' Thru The Years' ist angenehm genug und man könnte 'Don't Forget Love' sogar den Vorteil des Zweifels zugestehen - aber es gibt hier zu viel Halbgarheit, um eine dauerhafte Sympathie zu rechtfertigen."

Rhys Buchanan, NME: "Wie Young 2012 in seinen Memoiren Waging Heavy Peace schrieb: "Heute weht ein starker Wind, und ich bin ein Teil davon. Ich will etwas bewirken." Dieses Album wird diesen Worten gerecht. Von allen Botschaften, die wir auf diesem Album hören sollten, ist die wichtigste, dass Neil Young so vital bleibt, wie er es immer war." 4 von 5

Doug Heselgrave, No Depression: "Aus der Ferne betrachtet, gibt es eine Menge, was man an Barn mögen kann. Die Songs sind locker und ungezwungen, und es klingt, als hätten alle Beteiligten viel Spaß an der Zusammenarbeit gehabt. Dennoch hat dieser Mangel an Spannung unerklärlicherweise zu einer verwässerten Musik geführt, und Barn wirkt für Crazy Horse-Verhältnisse eher zahm und glanzlos."

Nick Roseblade, Clash Music: "Insgesamt ist "Barn" ein solides Young- und Crazy Horse-Album. Die Songs sind mit all den guten Sachen versehen, die ein Crazy Horse-Album haben sollte: Knackige Gitarren. Lakonische Akustiknummern, traurige Mundharmonikas, einprägsame Refrains und ein Gefühl der Dringlichkeit. Auch wenn es kein klassisches Neil Young- und Crazy Horse-Album ist, kommt es dem ziemlich nahe. Es könnte das spaßigste sein, das sie seit "Greendale" von 2003 gemacht haben. Es zeigt, dass Neil Young seit seinen Anfängen in den 1960er Jahren nicht die Ideen ausgegangen sind. Hoffentlich ist noch genug im Tank für ein paar weitere Alben, bevor er seine Gitarre für immer an den Nagel hängt." 8 von 10

Helen Brown, Indipendent: "Dieses Album ist weniger ein Scheunenkracher als vielmehr ein beruhigend erdiger Rock-Out zwischen Heuballen." 3 von 5

Steven Hyden, UPROXX: "Und dann sind da noch die beiden Songs, die aus der Masse herausstechen. Der erste ist "They Might Get Lost", ein schlagkräftiger Shuffle, in dem Young Mundharmonika-Licks mit Zeilen über "waitin' for the boys to come and get the goods" austauscht. Der Song hat dieses spröde "Tonight's The Night"-Gefühl, in dem Neil ein ungesetzliches Abenteuer zu beschreiben scheint, das sich vor seinen Augen in Echtzeit mit einer Band abspielt, die kurz davor ist, an einer Überdosis Tequila umzukippen. Das andere herausragende Stück ist "Welcome Back", ein düsterer Gitarren-Breakdown in Zeitlupe, durchdrungen von der unheimlichen Schönheit von "Cortez The Killer", durch die Old Black in einer ziellosen Todesspirale mäandert, die sich wie mehrere Stunden anfühlt, außer dass man hofft, dass sie tatsächlich mehrere Tage andauert."

David Brown, Rolling Stone: "Auf Barn , das in nur wenigen Tagen in einer Blockhütte in Colorado geschnitten wurde, dreht sich die donnernde und stürmische Seite von Young and the Horse wieder auf, und zumindest klanglich ist es so, als würde man einem alten Freund begegnen, den man nicht hat seit den Tagen vor der Pandemie von Angesicht zu Angesicht gesehen." 3,5 von 5

Sam Walker-Smart, MusicOMH: "Insgesamt ist Barn ein Erfolg. Mit ihrem einfachen Charme und ihrer natürlichen Atmosphäre fängt sie diese alten Hasen bei dem ein, was sie am besten können, und schafft es dennoch, an einigen Stellen Gold zu spinnen. Die Chemie stimmt und von Zeit zu Zeit gibt es immer noch genug Biss, um die Sinne zu erregen. Es sind erdige Songs, die man auf der Straße spielen kann, die man vor einem knisternden Feuer genießen kann. Es sind neue Songs, die abgenutzt und geliebt klingen - so wie Crazy Horse selbst. Wenn auch nicht überraschend, so ist es doch fast immer ein angenehmes Hörerlebnis." 3 Sterne

Daniel Sylvester, Exclaim!: "Barn wird nicht als eines seiner besten Alben in die Geschichte eingehen, aber es bietet dem Hörer alles, was er von einem späten Neil Young erwartet: ein vertrautes Nicken und Augenzwinkern zu beiden Seiten von Shakey." 7 von 10

Scott Bauer, Associated Press: ""Barn" hat das lockere, entspannte Gefühl, das entsteht, wenn man mehr als vier Jahrzehnte lang mit denselben Bandmitgliedern spielt. Es ist eine gut durchdachte Mischung aus dem, was Young-Fans von ihm und Crazy Horse erwarten - knallharte Rocker, besinnliche Balladen und alles dazwischen."

Wolfgang Jung, dpa: "Neil Young & Crazy Horse veröffentlichten ihr Debüt «Everybody Knows This Is Nowhere» bereits 1969. Mehr als fünf Jahrzehnte ist das her. Young sei der «neben Bob Dylan wichtigste Rock-Komponist und -Performer, den Nordamerika hervorgebracht hat», meinte die «New York Times» einmal. Auf «Barn» beweist die Gruppe und vor allem ihr Frontmann, dass sie im Hier und Jetzt stehen."

Sounds & Books: "Young gibt den Weltenretter, den Wüterich, den Romantiker und den Nostalgiker. „Barn“ klingt exakt so, wie man sich ein in einer Scheune aufgenommenes Neil Young & Crazy Horse-Album vorstellt. Es scheppert, rumpelt und kracht einerseits, und andererseits legen Young, Lofgren, Talbot und Molina Wert auf sehnsüchtige Melodien."

Jens-Christian Rabe, Süddeutsche Zeitung: "Ein Glück immerhin, dass die ewig dünne Stimme von Neil Young und die schiere schleppend-kratzige Wucht seiner Arrangements noch jeden seiner Songs vor Kitsch bewahrt hat. Anders gesagt: Auf "Barn" ist Neil Young mal wieder auf außergewöhnlich hohem Niveau nicht besonders inspiriert."

K.AT: ""Barn" ist ein rundum stimmiges Spätwerk, dass viele Facetten der Zusammenarbeit dieser Musiker abdeckt. Young überzeugt vollends mit dem Songwriting, es gibt keine Füller - die Palette reicht von berührend bis bissig."

Michael Gallucci, Ultimate Classic Rock: "Barn ist eine lockere, spontane Platte, die sowohl nach ihrer Zeit als auch völlig losgelöst davon klingt."

Andreas Rauschal, Wiener Zeitung: ""Barn" wäre aber kein Album von Neil Young, käme nicht irgendwann auch der Grant noch ins Spiel. Zwischen der Standortbestimmung "Canerican" als US-kanadischer Doppelstaatsbürger mit - noch! - menschenfreundlicher Note (Alle Menschen sind wir Brüder ...) und der verschleppten achtminütigen Bluesrockmeditation "Welcome Back" über das Vergehen der Zeit werden bei "Change Ain’t Never Gonna" nicht nur die sogenannten Verhältnisse beklagt. Friede den Hütten, Krieg den Palästen!"

Fiona Shepherd, The Scottsman: "Young und Co, die im musikalischen Moment leben, jeden Schnickschnack meiden, das destillieren, was ihnen wichtig ist, mit scheinbar wenig Rücksicht auf den Zuhörer. Barn, aufgenommen hoch in den Colorado Mountains im Nachbau der titelgebenden Scheune, ist ein Live-Album, nur dass es so nicht genannt wird, ohne Basteleien oder Finessen – und möglicherweise ohne Proben." 3 von 5

Justin Metz, Mojo Magazine: "Wenn Young und Crazy Horse das Feuer nicht mehr spüren, ist das sicher verzeihlich. Ralph Molina und Billy Talbot sind beide 78 Jahre alt, zwei Jahre älter als Neil, während Nils mit 70 Jahren die junge Generation repräsentiert. Angeblich als Ersatz für Sampedros kantiges Rumpeln, bietet Lofgren Young eine höhere Musikalität und mehr Möglichkeiten." 4 von 5


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