Juni 07, 2012

Neil Young und Patti Smith über Bücher und Americana

"Feathers fall around you..."
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Die beiden Rock-Ikonen Neil Young und Patti Smith sprachen auf der "BookExpo America (BEA)" in New York öffentlich über Gott und Welt. Anlass für den "Lunchtime Talk" am 6. Juni war die Vorstellung von Neil Youngs Memoiren "Waging Heavy Peace", die am 2. Oktober erscheinen (auf Deutsch am 8. November).

Wie verschiedene Zeitungen, Magazine und Blogger berichten, nahm das Buch nur wenig Raum ein in der Plauderstunde der seelenverwandten Künstler. Das lag auch daran, dass Neil Young bekannte, kein "unersättlicher Leser" zu sein. Er habe nur wenige Bücher gelesen, zufälligerweise aber gerade Patti Smiths Bestseller "Just Kids". Das Buch über Smiths Jahre in New York habe ihm gut gefallen. "Es ist so gefühlvoll". Ich fühlte mich, als wäre ich mit im Raum mit Dir und Robert (Mapplethorpe). Es ist ein großartiges Buch."

Smith gab die Komplimente artig zurück und lobte Neil Youngs Memoiren: "Es gibt da keine Barriere zwischen Dir und dem Leser. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass Du zu mir sprichst." Ihre beiden Bücher seien sich überhaupt sehr ähnlich und in "Humanität verbunden", fügte Smith hinzu. "Nicht rachsüchtig oder um alte Rechnungen zu begleichen."

Gemeinsamkeiten sieht auch Neil Young. Zwar sei er eher "wie ein Highway und eine Landschaft" und Patti Smith mehr "wie Städte und bunte Ziegelsteine". Auch ihre Wege seien geographisch unterschiedlich - Landstraßen in der Prairie einerseits und Stadtstraßen andererseits. Aber trotz verschiedener Orte seien sich die beschrittenen Pfade doch ähnlich. "Unsere beiden Bücher drücken das aus", so Neil Young.

Über Americana

Neben bereits bekannten Themen wie Youngs Einstellung zu Musikformaten (MP3 ist Müll) und die Rolle von Vater Scott Young als Autoren-Vorbild (die klappernde Underwood-Schreibmaschine), kamen die beiden erwartungsgemäß auch auch auf Neil Youngs einen Tag zuvor erschienenes Album "Americana" zu sprechen. Dabei bestätigte Neil Young, dass ihm die Idee zu dem Album beim Schreiben seiner Memoiren kam. Konkreter Auslöser war die Erinnerung an den Song "High Flyin' Bird", und an die Umstände, wie Neil Young ihn während seiner Frühzeit mit den "Squires" von Stephen Stills Band "The Company" lernte.

In einem "Fresh Air" Radiointerview mit Terry Gross auf WHYY-FM ging Neil Young am selben Tag ebenfalls auf diese Zeit mit den "Squires" ein. Neben Stills Version von "High Flyin' Bird" habe ihn zuvor bereits Tim Rose beeindruckt, der "Oh Susannah" 1964 mit seiner damaligen Band "The Thorns" im "4-D Coffeehouse" in Fort William spielte. "Neil Young and The Squires" übertrugen damals rockige Arrangements auf andere Folkklassiker wie "She'll Be Comin' Round The Mountain", "Clementine" oder "Tom Dooley".

Mit den Aussagen in den Interviews mit Patti Smith und "WHYY Fresh Air" macht Neil Young noch einmal deutlich, dass "Americana" - neben allen Bezügen zur amerikanischen Geschichte - vor allem auch eine Aufarbeitung seiner musikalischen Anfangszeit in Kanada und eine Hommage an die "Squires" ist, von denen nur wenige Aufnahmen existieren.
Alles Wissenswerte rund um das Album "Americana" hier in "Das große Americana Special - Alles zum neuen Album"


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