Dezember 01, 2017

UPDATE #15 Großes Special: Alles zum Album "The Visitor"

Neil Young - The Visitor
Heute, am  1. Dezember, bringt Neil Young sein 39. Studioalbum "The Visitor" heraus. Es ist nach "Peace Trail" und "Hitchhiker" bereits die dritte Albumveröffentlichung  innerhalb eines Jahres.  "The Visitor" ist zugleich die dritte Zusammenarbeit mit "Promise of the Real". Die Backingband um die beiden Nelson-Brüder war zuvor auf "The Monsanto Years" (2015) und "EARTH" (2016) mit Neil Young zu hören.

Arbeiteten sich Young & die Nelsons bei ihrem letzten Studioalbum an Großkonzernen wie Monsanto oder Starbucks ab, dreht sich ihr neues Album ganz um das Amerika unter Präsident Donald Trump, der in den Songs unter anderem als "Game Show-Moderator" oder "Boy King" bezeichnet wird. So nahe die Songs mit ihrer wütenden, teils sarkastischen Kommentierung der Weltlage inhaltlich beieinander liegen, so vielfältig ist deren musikalische Umsetzung. Mit "Carnival" tauchen sogar erstmals südamerikanische Rhythmen auf einem Album auf - ein Genre, das dem experimentierfreudigen Neil Young bislang noch fehlte.

Rusted Moon hat in diesem großen Special zu "The Visitor" alle Daten & Fakten sowie die Meinungen von Kritikern zusammengetragen. [Weiter mit allen Infos zu "The Visitor" ...]


Tracklist


01. Already Great.........05:47
02. Fly by Night Deal.....02:37
03. Almost Always.........04:50
04. Stand Tall............05:13
05. Change of Heart.......05:54
06. Carnival..............08:21
07. Diggin' a Hole........02:33
08. Children of Destiny...03:24
09. When Bad Got Good.....02:00
10. Forever...............10:32

Gesamtlaufzeit: 51:11



Credits


Neil Young - The Visitor - CD
Produktion: Neil Young, John Hanlon
Produktion "Children of Destiny": The Volume Dealers - Neil Young and Niko Bolas

Neil Young + Promise Of The Real:
Neil Young: Gitarren, Mundharmonika, Gesang
Lukas Nelson: Gitarren, Gesang
Micah Nelson: Gitarren, Gesang, Pumporgel, Madoline, Calliope
Corey McCormick: Bass, Gesang
Anthony Logerfo: Schlagzeug
Tato Melgar: Percussion
Amerikanische Bürger: Sprechchöre

Aufnahmestudio und Mix: Shangri La Studios, Malibu
Aufnahmeingenieur: Dana Nielsen
Aufnahmeassistenten: Johnnie Burik and Rob Bisel
Tape Operator: Bil Lane

"Children of Destiny":
Aufnahmestudio und Mix: "Capitol Studios", Hollywood
Arrangeur, Dirigent, Koproduzent: Chris Walden

Orchestermusiker:
Rose Corrigan, Ken Munday, Giovanna Clayton, Vanessa Freebairn-Smith, Ross Gasworth, Trevor Handy, Tim Loo, Cecilia Tsan, Stuart Clark, Donald Foster, Dan Higgins, Ed Meares, David Parmeter, Mike Valerio, Heather Clark, Jenni Olson, Mark Adams, Dave Everson, Allen Fogle, Jenny Kim, Micah Nelson, Katie Kirkpatrick, Lara Wickes, Steven Holtman, Alan Kaplan, Andy Martin, Bill Reichenbach, Wayne Bergeron, Thomas Hooten, Jon Lewis, Robert Schaer, Gary Hickman, Doug Tornquist, Caroline Buckman, Brian Dembow, Alma Fernandez, Matt Funes, Shawn Mann, Luke Maurer, Charlie Bisharat, Belinda Broughton, Nina Evtuhov, Tamara Hatwan, Christian Hebel, Songa Lee, Natalie Leggett, Phillip Levy, Serena McKinney, Lucia Micarelli, Grace Oh, Joel Pargman, Sara Parkins, Radu Pieptea, Katia Popov, Mark Robertson, Tereza Stanislav, Ina Veli, Paula Salvatore, Gina Seo, Jenna Vitolo, Stephanie Wittmer

Aufnahmeingenieur: Al Schmitt
Ingenieure: Steve Genewick and Chandler Harrod

Mastering: Chris Bellman, Bernie Grundman Mastering, Hollywood, CA
Gestaltung und Art Direction: Gary Burden und Jenice Heo, Twerk & Co.
Fotos: Daryl Hannah

Alle Songs geschrieben von Neil Young
Erschienen 2017 (c) Reprise Records



Verkaufsversionen von "The Visitor"

  1. Audio-CD
  2. Vinyl-LP - ab 5. Januar 2018
  3. Download/Streaming  iTunes, Google Music, Amazon Music und andere Online-Händler



Entstehungsgeschichte und Aufnahmen

Neil Young - The Visitor
Anders als bei den vorherigen Alben, hat Neil Young kaum Interviews zu "The Visitor" gegeben oder Details verraten. So stammen die Informationen zum Start der Aufnahmen aus einem Interview zum Vorgängeralbum "Peace Trail". Dem Magazin "Mother Jones" sagte Young, er habe mit der Arbeit bereits am 6. November 2016 begonnen, also zwei Tage vor der US-Präsidentenwahl vom 8. November - und noch vor der Veröffentlichung von "Peace Trail".

Direkt danach hatte er die bereits für Frühjahr 2017 angekündigte Tour durch Australien und Neuseeland abgesagt. "Ich habe mich entschieden, für eine Weile im Studio zu sein", erklärte der Musiker damals Er brauche noch zwei, drei, vier der Sessions, bevor das Album stehe.

Diese Sessions fanden dann während der ersten Hälfte von Neil Youngs selbstgewähltem Sabbatjahr in Rick Rubins Shangri-La Studios in Malibu statt - in der Nähe seines neuen Wohnhauses, das er von Freundin Daryl Hannah kaufte. Anfang August 2017 verkündete Neil Young die Fertigstellung von "The Visitor", dessen Albumtitel er im September beim Release des Archivalbums "Hitchhiker" erstmals erwähnte und dann über Wochen mit kryptischen Posts in den sozialen Netzwerken hypte. Die Marketingmaschinerie für das Album lief wie lange nicht mehr für ein Album des inzwischen 72-Jährigen.

Etwas redseliger als Neil Young war Lukas Nelson, der "The Visitor" für "das beste Neil Young-Album der letzten 20 Jahre" hält. "Wir sind einfach rein gegangen und hatten einen Riesenspaß, drüben in Shangri-La", erzählte er über die Arbeit am Album. "Neil hatte die Songs, und wir haben sie aufgenommen, und wir haben genug zusammenbekommen, um eine Platte zu machen." Und: "Wir spielen nur das, was wir spielen wollen", sagte Lukas Nelson weiter. "Wir haben jetzt eine Art Telepathie zwischen uns, bei der wir wissen, was er in etwa will, weil wir seine Musik so oft gehört haben."


Das Albumcover


Neil Young - The Visitor
Hatte das letzte Album "Peace Trail" - passend zu seiner sparsamen akustischen Produktion - eine extrem simple Covergrafik à la "Edding auf Pressspanplatte", so kommt "The Visitor" wesentlich opulenter daher. Auch wenn Neil Young Titel und Trackverzeichnis wieder einmal persönlich mit dem Edding gekritzelt hat.

Die Fotos für die Vorder- und Rückseite, das Innen-Cover - für das Neil Young & Promise of the Real als "musikalische Verbrecherbande" posieren - sowie die Fotos im Booklet stammen von Youngs Lebensgefährtin, der Schauspielerin Daryl Hannah. Die hatte auch schon das Albumlogo von "EARTH" gestaltet. Ihr wird zudem in den Credits für Anregungen und Hinweise aus dem Kontrollraum gedankt.

Neil Young - The Visitor - Innencover


Deutsche Übersetzung der Songtexte

Rusted Moons Übersetzung der Songs gibt es hier:


Offizielle Videos




Weitere Hintergrundinfos




Preview des gesamten Albums:




Kritiken/Reviews (Update #15)


Simon Ramsay, Stereoboard: "Heutzutage erwarten wir eine gewisse Ungleichmäßigkeit in der Arbeit von Young, wenn wir uns neue Veröffentlichungen anhören, die so ähnlich sind wie das Graben im Dreck nach dem einen oder anderen Goldnugget. Glücklicherweise ist das Verhältnis von Schatz zu Schlamm dank seiner wilden, eklektischen und unterhaltsamen Lieder, seiner nachvollziehbaren Gesinnung und seiner starken Musikalität ziemlich gut bei 'The Visitor'." 3,5 von 5

Adam Marsh, Nexus: "Young sprengt ständig Grenzen auf 'The Visitor'. Er probiert neue Ideen und neue Stile aus, und ich liebe ihn dafür, aber es funktioniert hier nicht immer. 'When Bad Got Good' steht auch für die Qualität des Tracks: Es ist zweifellos schlecht, aber es wird nie ganz gut. Doch Songs wie 'Stand Tall' und 'Change of Heart' sind stark. Die Texte des letzteren (ein Beispiel: 'Hass taugt zu nichts, selbst als Zement für den Bau von Mauern, hinter denen man sich versteckt') sprechen Bände - sowohl für das menschliche Herz als auch für die aktuelle politische Situation in Amerika. Die außergewöhnlich kreativen Texte des Songs werden die Zuhörer vor Kälte schützen. Auf solchen Tracks klingt Youngs weiche, originelle Stimme in aller Ohren wie ein Finger um ein Weinglas in einer stillen Nacht, und dennoch schafft sie es, sich gegen die kalten Winde anzukämpfen, die die USA heute bedrohen." 3 von 5

Maisy Menzies, Daily Californian: "Nicht jedes der 39 Alben, die Young in den letzten 48 Jahren veröffentlicht hat, ist ein Champion-Album. Während die einen ein ungezwungenes Zuhören bis zum Schluss garantieren und im Radio ein vorübergehendes Vergnügen sind, schockieren die anderen mit ihrer tief empfundenen Verbindung zu den Zuhörern und der unbestreitbar genialen Klangischung. 'The Visitor' ist ein solches Album, das für eine Reise über verlassene Highways gedacht ist - die hohe Stimme und den unfassbaren, ikonischen Sound von Young, der in das Album eindringt, während Sie mitsingen, als wären Sie mit ihm im Raum." 4,5 von 5

Aidin Vaziri, San Francisco Chronicle: "Neil Young klingt wütend auf "The Visitor", und wer kann es ihm verübeln? Alles, wofür die 72-jährige Rock-Ikone in seiner langen, politisch aufgeladenen Karriere gekämpft hat, ist seit Trump's Amtsantritt zerfallen." Bewertung: A

Geoff Hanson, Telluride News: "Insgesamt ist "The Visitor" kohärenter als Young's 2015-Album mit Promise of the Real, "The Monsanto Years", ein viel einfacheres und angenehmeres Album mit einem schönen Mix aus elektrischen und akustischen Songs. Das wunderschöne, 10-minütige "Forever" ist ein direkter Klassiker."

Sam Sodomsky, Pitchfork: "Seine unbändige Energie unterstreicht zwei der größten Stärken von Young: seine anhaltende Unruhe und die Weisheit, die ihn erdet. 'The Visitor' gibt vielleicht keine definitiven Antworten auf die Fragen, die er über unseren Planeten oder unser Land aufwirft, aber Young scheint damit einverstanden zu sein. "Ich werde es hier und jetzt nicht ausarbeiten", räumt er in 'Almost Always' ein, 'Aber ich komme wieder darauf zurück'. Egal, womit er zurückkommt, es ist beruhigend zu wissen, dass wir ihn immer noch im Spiel haben." Bewertung: 6,7

Kevin Orton, Soundlab: "Am Ende, trotz einiger faszinierender Momente, ist 'The Visitor' dazu bestimmt zu kommen und mit einem Achselzucken zu gehen. Hebt es auf dem Dachboden neben 'Living With War' und 'The Monsanto Years' auf. Was schade ist, denn man kann hier die Keim von etwas Großartigem sehen, wenn Young sich die Mühe machte, ein paar Unkräuter zu zupfen und die Tomaten zu gießen. Was die Texte angeht, so investierte Lennon ein wenig Phantasie um 'Imagine' zu schreiben. Würde es dir wehtun, dasselbe zu tun, Neil? Wir alle wissen, dass du es in dir hast." 0 von 5

Jon Dolan, Rolling Stone: "'Die Erde ist wie eine Kirche ohne Priester/Das Volk muss für sich selbst beten', singt er, getreu einer chaotischen Vision von Demokratie, die so sympathisch bleibt wie eh und je." 3,5 von 5

Thomas Waldherr, Country.de: "Neil Young ist mit seinen 72 Jahren klar und zornig wie ein Junger. Zusammen mit den Söhnen von Willie Nelson legt er ein klares Bekenntnis gegen Trumps USA ab und hat die Hoffnung auf Veränderung nicht aufgegeben. Ein Album, das musikalisch wie textlich eine Freude ist!"

Frank Junghänel, Frankfurter Rundschau: "Begleitet wird er auf dem Album wie bei seinen Konzerten von der Band Promise Of The Real, in der die Söhne von Willie Nelson nicht den Ton angeben, das besorgt schon der Chef. Was live toll funktioniert, wirkt auf der Platte oft bemüht. Eine Art Groove ist erst bei dem dann eben doch wieder sehr schönen Lied 'Change of Heart zu spüren, mit dem Young zu einem hüpfenden Country-Rhythmus sogar so etwas wie seine Altersstimme vorstellt, kein Fisteln mehr, eher ein Flüstern. In „Carnival“ probiert er es mit Latin-Motiven, und 'Diggin’ a Hole' ist der pure Blues. Eine reine Bluesplatte gab es von ihm auch noch nicht. Allein diese drei originellen Stücke im Mittelteil öffnen den Raum für noch mindestens drei weitere Alben."

Philip Dulle, Profil.at: "So erfrischend nonchalant Young auf „The Visitor“ vor sich hin raunzt, so brav und wenig überraschend lässt er seine Begleitband spielen. Wie bereits auf „The Monsanto Years“ rückt Young seine Zoten und bissigen Proteststrophen in den Vordergrund, die Musik dient hier über weite Strecken nur als Transmitter der Message."

Gerrit Bartels, Tagesspiegel: "Seltsam, dass man mit den Jahren nicht genug von Neil Young bekommen kann. Reicht es nicht langsam? Schon sein zweites Album in diesem Jahr, wieder mit der Band von dem Willie-Nelson-Sohn Lukas. Und es ist: gut, abwechslungsreich, sumpfig rockend. Ruhig weiter mehr davon, long may he roll."

Gerrit Bartels, Radio Eins: "Seltsam ist, dass man mit den Jahren gar nicht genug von Neil Young bekommen kann. Reicht es nicht langsam? Nein. Schon sein zweites Album in diesem Jahr, angeblich sein 39. Studioalbum, dieses Mal wieder mit der Band von dem Willie-Nelson-Sohn Lukas. Und es ist: gut, abwechslungsreich, melodiös, sumpfig rockend, klar, mit manch' bekanntem Tune, ja, auch Anti-Trump, wer hätte das gedacht? Ruhig weiter mehr davon, long may he roll."

Felix Heinecker, Plattentest: "Trotzdem hat man das Gefühl, Young und Promise Of The Real hätten mit etwas mehr Konsequenz und Kompromisslosigkeit noch mehr aus "The visitor" herausholen können und es zu einem echten Spätwerk-Highlight in der weitläufigen Diskografie des Kanadiers machen können. So bleibt es lediglich ein guter Beweis dafür, dass Young es nach wie vor drauf hat. Aber auch ein Indikator: Da geht noch mehr. Wir glauben daran. Vielleicht wieder beim nächsten Album des Workaholics, das mit Sicherheit sowieso bald schon fertig sein wird." 7 von 10

Julian Dörr, Süddeutsche Zeitung: "Neil Youngs 39. Album - zuverlässig zwischen teerzähem Stampfrock und sanft geschrubbtem Kommunenfolk pendelnd - ist wie eine Doku über den Klimawandel. Alles richtig, alles wichtig, alles unfassbar dringlich. Und unfassbar langweilig."

Zacharia Hoskins, Slant Magazine: "'The Visitor' kommt mit allen üblichen Vorbehalten eines modernen Neil Young-Albums: Es ist eigentümlich in Konstruktion und Umsetzung, seine Texte wechseln zwischen poetisch schlicht und ungeschickt prosaisch, und Tracks wie 'Carnival' und 'Forever' sind Minuten länger als nötig. Hörer, die bereits auf Youngs aktuellen Output verzichtet haben, werden hier wohl kaum von irgendetwas zurückgelockt werden, aber für diejenigen von uns, die noch immer seinem einmalig mäandernden Weg folgen, ist es eine Reise wert." 3,5 von 5

Joe Breen, Irish Times: "Auf der Habenseite zeigt sich Young, jetzt 72 Jahre alt, in der festen Umarmung seiner Tour-Band Promise of the Real, deren Energie und Kreativität er aufgreift. Er schließt mit dem fast 11-minütigen 'Forever', das mit den Zeilen 'Die Erde ist wie eine Kirche ohne Prediger' in den Weltraum abdriftet; Wahrlich: Es gibt nur einen Neil Young." 3 von 5

Dave Simpson, The Guardian: "Neil Youngs drittes Album mit (dem Sohn von Willie) Lukas Nelsons Band verzichtet klugerweise auf stereotype, wütende Songs zugunsten warmer, hübscher und sogar lustiger Protestmusik. Im besten Fall ist das wirklich effektiv. Er antwortet auf Trump's Slogan "Make America great again" mit dem spielerisch prägnanten"Already Great". Das Gießkannenprinzip mag Fokussierung fehlen, aber Young klingt wie angetrieben von der Notwendigkeit, Hass und Spaltung mit Menschlichkeit und Hoffnung zu begegnen." 3 von 5

Christian Schröder, DER TAGESSPIEGEL: "Mit seiner 1968 gegründeten Band Crazy Horse hat Neil Young 15 Platten eingespielt, darunter die Klassiker 'Rust Never Sleeps' oder 'Ragged Glory' und zuletzt 2012 das Doppelalbum „Psychedelic Pill“, eine Verteidigung der Hippie-Ideale mit berstenden, sägenden, röhrenden E-Gitarren. In all den Jahren, in denen Young mit den alten Weggefährten auf der Bühne und im Studio stand, entwickelten sie ein blindes Vertrauen füreinander. Sein Gitarrenspiel trieb er in immer erstaunlichere Abstraktionen. Von der energetischen Wucht dieser Zeit sind auf „The Visitor“ nur noch Spurenelemente vorhanden. Promise Of The Real hörten sich an wie eine angeleinte Version von Crazy Horse."

Glenn Gamboa, Newsday: "Es ist schön, Neil Young lachen zu hören. Sicher, es klingt ein wenig wahnsinnig, als er während des verrückten Acht-Minuten-Epos "Carnival", dem Herzstück seines neuen Albums 'The Visitor', kichert. Aber es ist ein Zeichen dafür, dass Young die Absicht hat, den gegenwärtigen Zustand der Welt mit seinem Sinn für Humor intakt zu überleben. Wie seine letzten beiden Alben "The Monsanto Years" und "Peace Trail" ist auch 'The Visitor' politisch." 3 von 4

Matthias Halbig, RND: "Die Musik auf 'The Visitor' kommt ruppig, rumpelig daher, sumpfig, grollend, sie ist grob produziert, Lukas Nelsons Truppe klingt wie ein Update von Youngs alter Band Crazy Horse, Youngs hoher, barmender Gesang fließt darüber wie ein Rinnsal. Nur „Children of Destiny“ tanzt aus der Reihe – ein broadwayhafter Orchesterbombast mit 62 Musikern, der aus „The Visitor“ ragt wie ein Mount Rushmore aus Marzipan und dessen Text klingt, als sei er für eine Neuverfilmung von 'Peter Pan' gedacht."

Gérard Otremba, Sounds and Books: "The Visitor ist wieder ein Neil Young-Manifest geworden, ein wichtiges Statement eines Mahners und Rufers. Und das abwechslungsreichste Neil Young-Album seit langer Zeit."

Michael Eichhammer, Stimme.de: "Der stilistische Abwechslungsreichtum von "The Visitor" lässt das Album wirken wie ein repräsentativer Querschnitt durch das gesamte Werk des umtriebigen Künstlers - quasi ein Best-of mit bislang unbekannten Songs, bei dem die Betonung auf "Best" liegt: Denn dieses Album gehört zweifellos zu den besten aus Youngs Spätwerk." Bewertung: ausgezeichnet

Werner Herpell, dpa: "Musikalisch ist "The Visitor" ein Kessel Buntes - eine Platte so abwechslungsreich wie wenige der (zu) vielen Young-Alben der vergangenen 15 Jahre, aber auch wieder etwas ziellos. Mit seiner neuen Lieblingsbegleitband Promise Of The Real - den jugendlichen Nachfolgern der alternden Garagenrock-Kumpels von Crazy Horse - hat Young zehn Songs eingespielt, die manch Altbekanntes aus dem eigenen Oeuvre zitieren, aber teilweise doch überraschen."

Ron Hart, Consequence of Sound: "Auf 'The Visitor' verfällt er in eine seiner unglücklichsten Rollen, wenn er diesen singenden Protest-Jingle-Scheiß macht, der Platten wie 'Greendale' und 'Living with War' so verflixt unhörbar macht. Aber die gute Nachricht ist, dass es hier nur zwei solcher Songs gibt: 'Stand Tall' und 'Children of Destiny'. Überspringen Sie beides und danken Sie mir später. Die restlichen acht Tracks auf The Visitor rangieren ganz oben beim besten Material, das Neil Young seit der Jahrhundertwende veröffentlicht hat." Bewertung: B-

Malcom Jack, Metro News: "The Visitor, das das gesamte Spektrum von Youngs Gitarrenstilen bedient, von klagend bis wütend zerfetzt, wirft einen vielschichtig vernichtenden und wütenden Blick auf ein Land, das er vor den Hunden sieht. Es mag einen verwundern, warum solche Protestmusik nicht von Musikern kommt, die viel jünger sind als er." 4 von 5

Kernan Andrews, Galway Advertiser: "'The Visitor' ist ein aktueller Kommentar zu aktuellen Ereignissen, aber das bedeutet, dass das Album schon jetzt veraltet ist. Auch wenn es also kein 'On The Beach' oder gar 'Le Noise' ist, hat es seine Momente. 'Stand Tall' und 'Children Of Destiny' setzen sich für Umweltschutz, Feminismus und Menschenrechte ein, und zwar auf eine Art und Weise, die sich nicht zweifelhaft, sondern sich tatsächlich ermutigend anfühlt. Am besten sind jedoch die reflektierenden, introspektiven Akustik-Nummern, 'Almost Always' und 'Forever', die musikalischen und lyrischen Trost in diesen (und allen anderen) unruhigen Zeiten bieten."

Brad Wheeler, The Globe And Mail: "'The Visitor' wurde in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Mitarbeiter John Hanlon produziert und in den Shangri-La Studios von Rick Rubin in Malibu, Kalifornien, aufgenommen. Die Produktion erinnert an die spröde Lebendigkeit und Dynamik des 1972er 'Harvest', besonders auf dem Album-Opener. Was die Stimme anbelangt, so hat der Old Man-Sänger noch nie älter oder grimmiger geklungen."

Andy Gill, Indipendent: "Trotz ähnlich schleppender, schlampiger Spielweise, bleibt die junge Backing-Band Promise Of The Real weit hinter dem ausgewachsenen Crazy Horse zurück." 2 von 5

Andreas Borcholte, DER SPIEGEL: "Die Band macht das ganze Brimborium willfährig und hinreichend kompetent mit (...). Aber zu schlagkräftigen Songs oder gar Hymnen zusammenfügen will sich Youngs Agitationslyrik dann doch nicht - ein Problem, das bereits 'The Monsanto Years' hatte. Zu oft denkt man beim Hören darüber nach, wann eigentlich aus Protest Parodie wird. Und das sind nun wirklich keine Gedanken, die man mit Neil Young verknüpfen will." 6,5 von 10 

Teleschau: "Der stilistische Abwechslungsreichtum von 'The Visitor' lässt das Album wirken wie ein repräsentativer Querschnitt durch das gesamte Werk des umtriebigen Künstlers - quasi ein Best-of mit bislang unbekannten Songs, bei dem die Betonung auf 'Best' liegt: Denn dieses Album gehört zweifellos zu den besten aus Youngs Spätwerk."

Bekki Bemrose, Drowned in Sound: "Es ist unwahrscheinlich, dass 'The Visitor' extreme Reaktionen hervorruft, aber es ist neugierig und angenehm unregelmäßig. Young hat sich schon immer mit Genres auseinandergesetzt und gespielt, aber vielleicht nie mit so viel Abwechslung auf einem Album. Die Eröffnungs-Single 'Already Great' bietet Vertrautheit mit ihren Crazy Horse-artig verzerrten Gitarren und der dazugehörigen Prahlerei, während 'Carnival' Bossa Nova-Rhythmen rüberbringt und 'Diggin' a Hole' in den Sumpf eintaucht und Blues schleppt. Aber der größte Schock kommt in Form von'Children of Destiny'. Der Track ist eine leicht lächerliche Showmelodie. Ja, drichtig gehört. Aber interessanterweise ist seine Absurdität die Hälfte seines Charmes, gepaart mit seiner unerschrockenen Positivität und einem sehr berührenden Gesang von Young." 8 von 10

Michael Galucci, Ultimate Classic Rock: "In gewisser Weise wird The Visitor durch die Stimme eines Fremden erzählt, der ein Land besucht, das von Unruhen und Meinungsverschiedenheiten entwurzelt ist. Seine geradlinigsten und härteren Songs, die, bei denen Young and Promise of the Real sich einstöpseln und am ehesten wie Crazy Horse klingen, passen besser in diese Perspektive, als die unverstärkten oder sonderbareren Tracks, wie der achtminütige 'Carnival', das zwischen Süd-Of-The-Grenze und Zirkuswalzer schwankt. 'Diggin' a Hole' ist ein träger Blues, bei dem jeder zur Hälfte das Interesse zu verlieren schien"

Jim Beviglia, American Songwriter: "Sogar auf den kürzeren Füller-Songs klingt Young so, als hätte er einen Riesenspaß. 'The Visitor' hat auch Platz für ein Paar weitläufige akustische Epen. 'Almost Always' schwankt zwischen auffälligen persönlichen und politischen Beobachtungen, während 'Forever' in zehneinhalb wunderschönen Minuten die utopischen Visionen und Umweltsorhen von Young darlegt. 'Ich will wirklich etwas bewegen', singt er. Als ob er es nicht schon getan hätte. Als ob er es nicht schon wieder getan hätte." 4 von 5


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