April 01, 2011

Neil Young offiziell Rentner – Keine Auftritte in Deutschland mehr!

Neil Young ist jetzt offiziell Rentner – zumindest in Kanada. Das erfuhr der Musiker am Rande der Juno-Awards-Verleihung am 27. März in Toronto. Der kanadische Staatsminister Julian Fantino überraschte Neil Young auf dem anschließenden Gala-Empfang mit der Mitteilung, sein Seniorenministerium habe zunächst spaßeshalber Ansprüche und Rechtslage geprüft.

Überraschendes Ergebnis: Da Neil Young seine kanadische Staatsbürgerschaft formal nie aufgegeben habe, sei die Grundvoraussetzung für eine Verrentung gegeben. Zudem seien während seiner ersten Jahre als Berufsmusiker in Winnipeg und Toronto durch Konzertveranstalter Pflichtbeiträge in den Canada Pension Plan (CPP) eingezahlt worden.

Auch später, nachdem Young mit seinem alten Leichenwagen Kanada in Richtung Kalifornien verließ, seien weiter Beitrage entrichtet worden. Anfangs habe Neil Youngs Mutter Rassy regelmäßig Geld eingezahlt, um ihren Sohn im Fall eines Scheiterns der Karriere abgesichert zu wissen. Nach den großen Erfolgen mit Buffalo Springfield, CSN&Y und als Solokünstler seien dann aber automatisch Teile der in Kanada verdienten Tantiemen in den „Retirement Pension Fonds“ geflossen, der zweiten Säule von Kanadas Altersversorgungssystem.


Young beim Leiter der Sozialbehörde
Der Minister wies Neil Young darauf hin, dass die Retirement Pension im Durchschnitt etwa 25 % des in Kanada beitragspflichtigen Einkommens als Altersrente auszahlt. Durch die langjährigen Erfolge und konstant hohen Verkaufszahlen in seinem Heimatland, werde Young daher wohl eine überdurchschnittlich hohe Rente beziehen.

Der Rentenantrag muss innerhalb einer Frist bis zu einem halben Jahr nach Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren gestellt werden. Nach Informationen der Zeitung „Toronto Star“ hat Neil Young die Sozialbehörde in Toronto noch am Tag nach den Juno-Awards aufgesucht und den Antrag beim Amtsleiter persönlich gestellt (Foto). Der Rentenbescheid ergeht in Kanada in der Regel innerhalb von fünf Wochen.

Der Rentenantrag
Den hohen Rentenzahlungen steht aber eine empfindliche Einschränkung gegenüber: Nach kanadischem Sozialrecht sind die Hinzuverdienstgrenzen zur staatlichen Rente sehr gering. Bestimmte Berufstätigkeiten sind Beziehern von Retirement Pensionen sogar gänzlich untersagt. Laut „Toronto Star“ darf Neil Young als Folge des Rentenbezugs künftig nicht mehr kommerziell in Kanada auftreten. Rechtlich seien nur noch unentgeltliche Auftritte und Charity-Veranstaltungen möglich.

Neil Youngs Management habe daher eine geplante Verlängerung der laufenden Solo-Tour mit Auftritten in Kanada bereits abgesagt. Auch geplante Auftritte von Buffalo Springfield in Kanada stehen nun in Frage. Die Musiker der Reunion-Band, allen voran Stephen Stills, hätten bereits angedeutet, keinesfalls unentgeltlich auftreten zu wollen.

Young auf der Antragstelle
Auch den deutschen Neil-Young-Fans steht vermutlich eine Hiobsbotschaft ins Haus: Zwischen Kanada und Deutschland besteht nämlich ein Sozialversicherungsabkommen, mit dem Rechte und Pflichten in den jeweiligen Sozialversicherungssystemen gegenseitig anerkannt werden. Auftritte eines kanadischen Rentners würden demnach in Deutschland den gleichen rechtlichen Beschränkungen unterworfen sein. Das gilt auch für die meisten europäischen Länder, zumal Kanada durch weiterhin bestehende Commonwealth-Verpflichtungen über England rechtlich stark mit der EU verflochten ist.

Wenig begeistert von der Verrentung ihres Mannes ist auch Pegi Young. Am Rande der Juno-Awards berichtete Neil Youngs Ehefrau, sie wisse gar nicht was er künftig den ganzen Tag auf der Ranch machen solle. Zwar habe er seine Modelleisenbahn in der Scheune und auch um den LincVolt könne ihr Man sich dann intensiver kümmern. Auf Dauer käme er aber ohne Auftritte nicht klar. Pegi geht daher davon aus, dass ihr Ehemann in ihrer eigenen Musikkarriere eine dominantere Rolle anstreben wird.

Sein Mitwirken in Pegis Band „The Survivers“ gilt rechtlich nur als 'Familienhilfe' und bleibt vom Rentenrecht daher unberührt. „Jetzt spielt er bei mir ja bloß Gitarre. Aber wenn er auch noch anfängt zu singen und die Stücke schreibt, dann gute Nacht“, so Pegi Young zum Toronto Star.


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