30.08.25

Protestsong 'Big Crime' - Das Weiße Haus schlägt zurück

Neil Young vs. The White House
Neil Youngs neues Protestlied "Big Crime" hat zu erwartbaren Gegenreaktionen geführt. In dem Song, der am Mittwoch in Chicago Premiere hatte und auch am Freitagabend beim Konzert in Milwaukee in der Setlist stand, kritisiert der Musiker drastisch die Politik von Donald Trump. Dessen Einsatz der Nationalgardisten und die Übernahme der Polizeikontrolle in der Hauptstadt werden als „faschistische Regeln“ und „Schwerkriminalität im Weißen Haus“ bezeichnet.

Während der von Young angegriffene US-Präsident - anders als nach der Kritik von Bruce Springsteen - bislang dazu schwieg, gab es offizielle Reaktionen aus seinem Umfeld. Abigail Jackson, Sprecherin des Weißen Hauses, äußerte sich gegenüber Fox News und bezeichnete den Song als "peinlich" ("cringe"). Anstatt sein Vermächtnis mit solchen Songs zu beschmutzen, solle Young stattdessen mit Einwohnern von Washington D.C. sprechen, die dank Präsident Trump keine Opfer von Gewaltverbrechen geworden seien, so Jackson. Sie verteidigte die Maßnahmen der Regierung und behauptete, dass Gewaltverbrechen in D.C. bereits um 44% und Autodiebstähle um 87% reduziert worden seien.

Auch vom rechtsgerichteten Medium "Breitbart News" kam scharfe Kritik. Alex Marlow, Chefredakteur von Breitbart und Moderator der "Alex Marlow Show", sprach über Neil Youngs Song. Marlow nannte den Songtext den "am wenigsten kreativen, direktesten Text, die man je gesehen habe". Er spottete über mangelnde Originalität und Vielfalt in Youngs Werk, indem er sarkastisch bemerkte, alle seine Lieder klängen wie "Old Man". Laut Marlow sei der Song nur ein weiteres Beispiel für die unaufhörlichen und unkreativen Angriffe auf Trump, die lediglich darauf abzielten, ihn als Faschisten zu bezeichnen. Youngs Lyrics würden als kreative Schreibaufgabe in der Schule nur ein "F" (schlechteste Schulnote in den USA) erhalten. 

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15 Kommentare:

  1. Selbst der „direkteste“ Songtext von Neil Young hat mehr Niveau als die Kindersprache des US-Präsidenten.

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  2. Liegt auf der Hand, dass ihm widersprochen wird.
    Er wird es locker ueberstehen.
    Gruss

    K-H

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  3. „It‘s all one song“, zitiere ich mal. Und Uni-Spiegel meinte schon am 28.11.2004 und bezieht sich dabei auf das Buch von Navid Kermani: „ Er (Kermani) beschreibt hinreißend subjektiv und leidenschaftlich, wie für ihn Leben und Musik miteinander verknüpft sind, und warum man ohne (Rock-)Musik nicht leben kann. Oder ohne sie zumindest keine Ahnung vom Leben hat. Dabei würdigt er weniger einzelne Lieder Neil Youngs oder Stationen seiner Karriere, vielmehr versteht er dessen ganzes Schaffen als eine Art Soundtrack des Daseins - von zartestem Gitarrengezupfe zu infernalischem Lärm, von der Geburt bis zum Tod. Der Künstler Neil Young als Mystiker zwischen verlorenem Paradies und der Hoffnung auf ein besseres Morgen. Young selbst würde Kermanis Deutungen wohl billigen. »It's all one Song!«, verkündet er oft zu Beginn seiner Konzerte.“
    Mehr ist dazu wohl nicht zu sagen. Schönen Abend!

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    1. Ich gratuliere - passend und zutreffend das kostbare Essay von Kermani ("Die von Neil Young getöteten") sublimiert! It's all one song!
      Übrigens ist dieses Buch allen NY-Interessierten zu empfehlen. RB

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  4. Guter Song mit einer super Botschaft aber der Text ist wirklich sehr einfach und simpel. Da war der Text von Ohio um klassen besser.

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  5. Zu wem kommt er dann wieder angerennt wenn er Geld braucht? (Pono) Alles Marketing, Young hat den idealen Zeitpunkt versäumt um aufzuhören. LeNoise wär so ein Moment gewesen.

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    1. Oh Mann. Olle Kamellen. Neil wird grad wieder immer besser. Auf und ab gab's ja schon öfter bei ihm. Eigentlich ja auch normal. Keep on rocking Neil.

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    2. Neil wird auf keinen Fall immer besser. Das Gegenteil ist der Fall. Seit P.Pills hat er nichts nennenswertes mehr veröffentlicht.

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    3. Immer wieder diese P. Pills Diskussion. Ich respektiere deine Auffassung, teile sie jedoch nicht. Colorado und die neue Scheibe gefallen mir sehr gut und ich kenne einige Leute die es auch so sehen. Und wenn man die aktuellen Tour Stationen verfolgt kann man auch schön hören wie Neil und die ganze Band immer mehr ins Rollen gekommen ist.

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    4. Mir geht's wie Dir. Bloß ,,Barn" fehlt noch in deiner Aufzählung die mir auch sehr gut gefällt. Freue mich auf das kommende Live Album. Die aktuelle Band ist toll!!! MM

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  6. Wenn man die Rezensionen und Bewertungen auf amazon ansieht, wird man feststellen, dass alle Alben bekannter Kuenstler fuenf Sterne erhalten .
    Sehr amuesant
    Gruss

    K-H

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  7. Mit geht es schon so das mir einige seiner Letzten Alben sehr gut gefalllen, wenn ich sie öfter Höre. Die Love Earth Platte gefiel mir bis auf dem Titelsong und Chevrolut nicht besonders. Nun habe ich ein paarmal komplett gehört, und sie gefällt mir besser als damals, als ich sie erhalten habe. Und mit der Kreativität ist das so eine Sache. Ich denke alle Künstler haben kreative Höhenflüge, aber können diese Position nicht immer halten Das geht uns im Leben ja auch so. Ich finde zum Beispiel den zweiten Teil der Archive genial, ich weiß auch nicht ob der gute alte Neil dieses Niveau später noch erreicht hat. Dann denke ich an Freedom oder Ragged Glory, und dann weiß ich das er es sicher geschafft hat. Aber wir sollten keine zu hohen Erwartungen haben nach etwas das nicht möglich ist. Stephen Stills wird auch keine Platte mehr schaffen wie das damalige Manassas Doppelalbum, das ist eh sehr schwer möglich. Da ich die (alte) Musik der amerikanischen Westküste liebe, und mich auch der Gegenkultur verbunden fühle, freue ich mich jedenfalls auf die Neil Young Veröffentlichungen, die ich noch erleben werde. Neil Young ist jemand mit der richtigen und menschlichen Haltung, der macht ihn nicht nur für mich aus, und Love Earth ist ein toller Song, Wäre schön wenn ganz viele ihn auch verstehen würden. Vielen Dank übrigens für die Rusted Moon Seite, ich schaue sie mir täglich an. Schade nur das die Box die am 26.09.2025 erscheinen sollte nicht erscheinen wird. Das ist ja schon in drei Wochen. Ich hätte sie gern im neuen Mix gehört, aber vielleicht wird das ja noch was.

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  8. Vielleicht sollte man wirklich mal mit den Einwohnern aus Washington D. C sprechen, denn wenn die Zahlen nur annähernd stimmen, kanns ja nicht so verkehrt sein.

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    1. Naja, die Gewalt in vielen amerikanischen Städten hat sicherlich auch ihren Ursprung in der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit. Armut kann auch zu Wut führen, oder in die Kriminalität. Deshalb singt Neil Young von der Frau die in der Mülltonne nach Essen sucht, und ein Kind dabei hat. Wenn ich in einem demokratischen Land Soldaten in die Städte schicke, dann ist das eine Form von Faschismus, denn diese Leute haben eine fast unbegrenzte Macht, und üben diese dann auch aus. Das zu erkennen hat übrigens nichts mit elitären politischen Bewußtsein zu tun, sondern da sollten sich alle demokratisch gesinnten Menschen einig sein. Machtmißbrauch ist immer zu verurteilen, egal wer oder welche ihn ausübt.

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