13.06.25

Großes Special: Alles über neues Album 'Talkin To The Trees'

Neil Young & The Chrome Hearts - Talkin' To The Trees - 2025
Am Freitag, dem 13. Juni, veröffentlicht Neil Young mit "Talkin To The Trees" sein – je nach Zählweise – 46., 47. oder 48. Studioalbum. Nur wenige Monate vor seinem 80. Geburtstag gelingt dem Rockveteranen damit sogar noch ein Debüt: Das Album ist das erste mit seiner neuen Backingband "The Chrome Hearts". Neu ist allerdings nur deren Bandname, denn die Mitglieder stammen aus dem bewährten Stammpersonal früherer Kollaborationen. Die Rhythmusgruppe ist der Kern von "Promise Of The Real", mit denen Young zwischen 2014 und 2019 einige Alben und Tourneen bestritt. An den Keyboards sitzt mit Spooner Oldham ein alter Weggefährte Youngs, der seit 1978 immer wieder mit ihm zusammenarbeitete.

Die fünf Musiker nahmen im Herbst 2024 in Rick Rubins Shangri-La-Studios in Malibu zehn Songs auf, die Neil Young erst kurz zuvor nach einer längeren Schreibblockade zu Papier brachte. Die thematische und stilistische Bandbreite reicht dabei von folkigen Familiensongs und introvertierter Selbstreflexion bis hin zu Young-typischen, rockigen Polit- und Umweltagitationen. Wie zuletzt immer wurden die Songs schnell und ohne große Proben live im Studio aufgenommen. Ausgeklügelte Arrangements, eine raffinierte Produktion oder gar ausgearbeitetes Songwriting und sorgfältig überarbeitete Texte darf man also nicht erwarten. Alles Wissenswerte, Reviews und Kritiken zu Neil Youngs Album "Talkin To The Trees" gibt es hier im Special. [Weiter ...]


Neil Young & The Chrome Hearts - Talkin' To The Trees - 2025


01. Family Life..............2:50
02. Dark Mirage..............5:39
03. First Fire of Winter.....4:43
04. Silver Eagle.............3:17
05. Lets Roll Again..........3:16
06. Big Change...............2:54
07. Talkin to the Trees......3:52
08. Movin Ahead..............3:18
09. Bottle of Love...........4:06
10. Thankful.................3:45


Verkaufsversionen

  • CD
  • Doppel-Vinyl
  • Limitierte Edition Clear-Vinyl
  • Hi-Res Download
  • MP3-Download
  • Stream

Credits


Musiker:
Neil Young: Gitarre, Mundharmonika, Piano, Vibraphon, Gesang
Spooner Oldham: Orgel
Micah Nelson: Gitarre, Gesang
Corey McCormick: Bass, Gesang
Anthony Logerfo: Schlagzeug

Produzenten:
Lou Adler & Neil Young

Aufnahmeort:
Shangri-La Studio, Malibu

Art Direction & Design:
Jenice Heo mit Daryl Hannah
Fotografie: Roxx (Front und Back), Joel Bernstein (Innencover)

Alle Songs geschrieben von Neil Young
Publishing: Bandita LLC (ASCAP)

Aufnahmeingenieur und Mischung:
John Hanlon

Bandmaschine:
Philip Broussard und Nick Hidges

Aufnahmeassistenz:
Greg White, Liv Painter, Sofia Staedler

Mix:
The Village, West LA
Zweite Ingenieure: Nick Hidges und Pedro Laet 
Assistenz: Eddie Roberts und Nicole Schmidt

Mastering:
Chris Bellman bei Bernie Grundman Mastering

Direktion: Frank Gironda
Lookout Management: Bonnie Levetin und Tim Bruegger

Bob Rice: Gitarrentechnik, Keyboardtechnik, Chef der Crew
john Hausmann: Teletech
Mark Humphreys: Monitore
Greg Back: Gitarren- und Basstechnik
Jarrett Borba: Schlagzeugtechnik
Zach Hensley, Tarik Khan: Monitortechnik
Bernard Alexander: Pianotechnik
Jimmy Giglio: Logistik
Dank an: Owen Orzack und CW Alkire / Eighth Day Sound

Für Tumbleweed 


Neil Young & The Chrome Hearts

 
Neil Young & The Chrome Hearts
Neil Young trat im September 2024 mit seiner neuesten Band erstmals bei Farm Aid auf. Bereits zuvor hatte er zwei Konzerte mit den "Chrome Hearts" im Capitol Theatre in Port Chester angekündigt. Gerüchten zufolge stellte er die neue Band zusammen, um nach dem vorzeitigen, gesundheitsbedingten Ende der Tour mit "Crazy Horse" seinen vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Da kam es gelegen, dass mit Micah Nelson ein Gitarrist zur Verfügung stand, der schon bei der missglückten Tour mit "Crazy Horse" als Ersatz eingesprungen war.

Da sich "Promise of the Real" zudem auf unbestimmte Zeit aufgelöst hatten, weil Lukas Nelson Solopläne hatte, standen auch deren Bassist Corey McCormick und Drummer Anthony Logerfo parat. Alle hatten bereits mit Neil Young auf Tour und im Studio gearbeitet. Die eigentliche Überraschung war die Verpflichtung von Keyboarder Spooner Oldham, der seit Comes a Time 1978 mit Young auf mehreren Alben gespielt hatte.

Der Name der Band "The Chrome Hearts" stammt aus einer Zeile in Neil Youngs Song "Long May You Run". In dem Song geht es um den Leichenwagen Mort, mit dem Neil Young 1965 in Kanada wegen eines Getriebeschadens strandete – es war das Bandfahrzeug der "Squires". So wie das Chrome-Herz dieses Wagens damals strahlte, strahlt jetzt – 60 Jahre später – die neue Band. Nicht unpassend bei der Namenswahl ist sicher auch der Umstand, dass die Initialen der Band, "CH", zufällig mit denen von "Crazy Horse" übereinstimmen.


Wie das Album entstand


Neil Young & Crew Shangri-La Studio 2024
Neil Young & Crew vor dem Studio
Die Produktion von "Talkin' To The Trees" fand in Rick Rubins Shangri-La Studios in Malibu statt. Neil Young und sein Schwager Lou Adler waren die Produzenten des Albums.

Toningenieur John Hanlon enthüllte Details über die Aufnahmen, die in zwei Phasen stattfanden und wie üblich jeweils um den Vollmond herum lagen. Die erste Session begann Mitte Oktober 2024, nachdem Young Hanlon kurz zuvor, während dessen Urlaub angerufen hatte, um neue Songs aufzunehmen. Hanlon organisierte umgehend die Crew und das Equipment, alles für analoge Aufnahmen. Am 21. Oktober wurden die Lieder "Big Change", "First Fire Of Winter", "Talking To The Trees" und "Thankful" eingespielt.

Am folgenden Tag, dem 22. Oktober 2024, folgten "Dark Mirage", "Silver Eagle" und "Lets Roll Again". Insgesamt waren somit sieben Lieder in zwei Tagen fertiggestellt. Die darauffolgenden Tage waren dem Editing und den ersten Mischungen gewidmet.

Im November rief Neil Young Hanlon erneut an, da er weitere Songs hatte. Um den Vollmond am 15. November herum, genauer gesagt am 17. November 2024, wurden an einem einzigen Tag die verbleibenden drei Songs "Family Life", "Movin Ahead" und "Bottle Of Love" aufgenommen. Die finalen analogen Mixe aller zehn Songs wurden anschließend von John Hanlon in den Village Studios in Los Angeles durchgeführt.

Neil Young selbst spielte elektrische und akustische Gitarre, Mundharmonika, Klavier und Orgel, wobei neben seiner "Old Black" auch seine Fender Broadcaster zum ersten Mal seit Jahren wieder im Studio zum Einsatz kam. Hanlon beschrieb das resultierende Album als ein einzigartiges Werk, das sowohl sanfte Akustikklänge als auch laute, kraftvolle Rockstücke vereint, vergleichbar mit einem Jackson-Pollock-Gemälde.


Die 2 Cover von "Talkin To The Trees"


Cover von Talkin To The Trees
Neil Young hat das ursprünglich geplante Cover seines neuen Albums "Talkin’ to the Trees" kurzfristig geändert. Das ursprüngliche Design, das in den meisten Online-Shops abgebildet war, zeigte Youngs Gitarre "Old Black" in einer Modellbahnlandschaft mit Ölbohrtürmen. Diese Abbildungen galten als offizielle Vorlagen von Warner Reprise.

Offenbar vollzog Neil Young jedoch einen seiner bekannten Sinneswandel und ersetzte das Cover. Das neue Cover zeigt ein grobpixeliges Foto seiner Hand, die eine Gitarre hält – ein Motiv, das auch von den Plakaten der "Love-Earth“-Tour bekannt ist. Der mutmaßliche Grund für diese Änderung ist der Wunsch, Album- und Tourwerbung im gleichen "Corporate Design" zu präsentieren, um das Album mit der Sommertour von Youngs neuer Backingband, den "Chrome Hearts", zu bewerben und umgekehrt.

Das neue Cover ähnelt früheren, amateurhaft gestalteten Albumcovern wie "Fork in the Road" oder "Peace Trail". Offenbar legt Neil Young im Gegensatz zu früher, als er noch mit dem Designer Gary Burden zusammenarbeitete, kaum noch Wert auf eine sorgfältige Verpackungsgestaltung.


Kritiken & Reviews (Stand 14.06.2025, wird ständig aktualisiert)


Mark Deming, Allmusic: "Kurz gesagt, „Talkin to the Trees“ ist ein weiteres Album von Neil Young, auf dem er das macht, wozu er in dem Moment Lust hat, und wenn es Fehler hat, würde ihn nach 60 Jahren Plattenmachen niemand mit Verstand anders haben wollen."

Matt Mitchel, Paste Magazine: "Wäre es Ihnen lieber, wenn Young fast ein Jahrzehnt an einem einzigen Album arbeiten würde (à la Dylan mit Rough and Rowdy Ways ) oder weiterhin neues, ungeschliffenes Material in dem rasanten Tempo ausspuckt, das er seit der Wiederbelebung seiner Karriere in den 90ern beibehalten hat? Deine Antwort wird wahrscheinlich deine Meinung zu „Talkin to the Trees“ beeinflussen , genau wie zuvor zu „World Record“, „Barn “ und „ Earth “. Zum Glück ist Neil Young so verdammt gut in dem, was er tut, dass selbst sein hastigstes Material Raum für Genialität lässt. Ich hätte jetzt lieber „Talkin to the Trees“, „First Fire of Winter“ und „Bottle of Love“, als sechs Geburtstage zu warten, bis mir etwas Großartiges und Überwältigendes in den Schoß fällt. Vielleicht sind unsere größten Helden nicht dazu bestimmt, stillzustehen." 6,8 von 10

Killian Laher, No More Workhorse: "Insgesamt klingt das Album unterdurchschnittlich und erreicht nicht einmal die Qualität seiner Werke der letzten 20 Jahre. Und es wird wahrscheinlich nicht sein letztes Album sein, also haltet euch auf das nächste gefasst … Let's Roll Again."

Andreas Borcholte, Der Spiegel: "Sollte es sein letztes Album sein, Gott bewahre, dann finden sich hier viele letzte Worte, manche ungewohnt zärtlich, manche ziemlich biestig. Und wenn nicht, was man hoffen sollte, dann ist es allemal eines der besten und berührendsten Young-Alben seit längerer Zeit. (...) Tief einatmen: Vielleicht sind diese Gespräche mit den Bäumen nur flüchtige, schnell rausgehauene Tagebuchnotizen, um die Zeit bis zum nächsten Album nicht zu lang werden zu lassen. Als wäre das jemals ein Problem gewesen." 8.5 von 10

Robert Sheffield, Rolling Stone: "In „Talkin to the Trees“ zieht Neil Bilanz, während er auf die Achtzig zugeht, und gibt all jenen, die ihn in der Vergangenheit gefangen halten wollen, eine trotzig chaotische Absichtserklärung. (...) Er strebt hier kein großes Werk an – er geht mit seiner neuen Band nur eine Runde im Studio und schaut, wohin sie sich entwickeln können, was überall enden könnte. Mögen sie – und er – noch lange weitermachen." 3 von 5

Philipp Holstein, Rheinische Post: "Die Platte wirkt zusammengestolpert und strotzt vor peinlichen Versen. Aber das macht nichts. (...) Eine altmodische, scheppernde und knisternde Platte, widerspenstig, amüsant und rührend. Sie endet mit dem Gedanken, dass man alles in allem „thankful“ sein dürfe für das Leben, das wir führten. Neil Youngs Stimme erreicht dabei ungeahnte Höhen. Große Dankbarkeit."

Marcel Anders, NDRkultur, "Sein Kampfgeist und unangepasster Sound machen Neil Young wichtiger denn je: als Protestsänger, der dazu aufruft, nach vorn zu schauen - statt sich in Grabenkämpfen zu verlieren. Dass er im November stolze 80 wird, merkt man nur dann, wenn er von seinen Enkelkindern singt. Ansonsten präsentiert sich der Kanadier in seiner Paraderolle: Als Rockmusiker aus Berufung und Leidenschaft."

Paul Whitelaw, Louder: "Dies ist kein unerwartetes Meisterwerk aus Neil Youngs später Schaffensphase, aber das ist okay. Er hat schon viele Meisterwerke geschaffen, es ist unrealistisch, ein weiteres zu erwarten. Was es jedoch ist, ist der seltsam tröstliche Klang eines exzentrischen Genies, das Worte der Hoffnung ausspricht, während die Welt um uns herum brennt." 3,5 von 5

Helen Brown, Indipendent: "Als langjähriger Young-Fan fühlte ich mich so hin- und hergerissen wie seine abgetragene Bühnenjeans. Einerseits langweilten mich Stücke wie „First Fire of Winter“, das sich stark an das recycelte Drei-Akkord-Riff seines Klassikers „Helpless“ von 1970 anlehnt, und auch „Silver Eagle“, das zur Mitsingmelodie von Woody Guthries Hymne „This Land Is Your Land“ von 1940 miaut. Andererseits fand ich es unbestreitbar herzerwärmend, Ole Shakey dieselben alten Akkordfolgen durchwursteln zu hören, die er seit den Siebzigern verwendet, und dabei davon singen zu hören, wie er (wie im Titeltrack) in der Schlange auf seinem örtlichen Bauernmarkt feststeckt. (...) Dies hier ist nicht Youngs bestes Werk. Es ist allerdings eine Platte, die den Gläubigen ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollte." 3 von 5

Max Gösche, Rolling Stone: "Young klaubt hier die letzten Trümmer seines Werks auf. Das wuchtige „Big Change“ klingt wie ein Überbleibsel aus „Ragged Glory“-Tagen, „Bottle Of Love“ erinnert an die Balladen von „Sleeps With Angels“. Und „First Fire Of Winter“ geht glatt als „Helpless“-Kopie durch. Die Band um Gitarrist Micah Nelson poltert wacker in Crazy-Horse-Manier. Spooner Oldham orgelt wieder einmal selig. Und irgendwann, vielleicht im Titelsong, packt einen doch die Wehmut. „Thankful“ beschließt die Platte mit einer Demutsgeste, die noch den größten Zyniker anrühren muss. Neil Young hat den Song, den ihm das Leben geschrieben hat, längst ausgesungen. Jetzt dankt er immerfort der Schönheit der Natur, dem Frieden und der Liebe." 2,5 von 5

Guy Oddy, The Arts Desk: "Wenn Neil Young ein neues Album veröffentlicht, kann man ziemlich sicher sein, dass man entweder melancholische Singer-Songwriter-Klassiker oder knallharten Rock'n'Roll bekommt. Sein Debütalbum mit den Chrome Hearts bietet jedoch beides – und zeigt Young durchweg in Höchstform. (...) Demnach ist Neil Young offensichtlich immer noch voll im Geschäft, spielt mit einer neuen Begleitband und setzt sich für eine bessere Gesellschaft ein. Mal ehrlich: Wer von den anderen ursprünglichen Hippie-Rockern kann das schon von sich behaupten?" 4 von 5

Janne Oinonen, The Line Of Best Fit: "Talkin' To The Trees ist keine große Rückkehr zur alten Form: Dafür ist hier zu viel Loslassen von Unvollendetem zu sehen. In seinem Bekenntnis zur Einfachheit und der Suche nach Inspiration nach innen ähnelt es jedoch dem unterschätzten Silver & Gold aus dem Jahr 2000 , das neben Toast (aufgenommen 2001, aber erst 2022 veröffentlicht) den letzten Beweis für Youngs kreatives Comeback in den 1990er Jahren enthielt: kein schlechtes Ergebnis für ein Neil-Young-Album des Modelljahres 2025." 7 von 10

Jon  Young, No Depression: "Dieses faszinierende Album, das (mit einigen Ausnahmen) die Folk-Seite des Mannes betont, lässt sofort Neil in Bestform erkennen, der seine liebliche, hohe Stimme mit zarten Melodien verbindet. Überall sind historische Echos zu hören."

Sam Richards, Riff Magazine: "Die Musik auf „ Talkin To The Trees“ klingt nach Neil Young und deckt die meisten Facetten seiner Musik ab. Zwar gibt es hier nichts, das so laut und fröhlich chaotisch ist wie „Cinnamon Girl“ oder „Like a Hurricane“, so krass wie „After the Gold Rush“ oder so einfach nur schön wie „Harvest Moon“, doch deckt diese Sammlung von zehn neuen Songs dennoch ein breites stilistisches Spektrum ab." 7 von 10

Douglasie Collette, Glide Magazine: "Zumindest oberflächlich betrachtet strahlt „Talkin' To The Trees“ eine selbstironische Ehrlichkeit aus. Es regt zum Nachdenken an und lässt zumindest eine Theorie zu, wonach Neil Youngs Inspirationsquelle die Präsenz der Chrome Hearts ist: Es gibt zweifellos einen guten Grund, warum er den Namen des Ensembles einer Zeile aus „Long May You Run“ entnahm."

Thomas Treo, Extra Bladet, "Neil Youngs Musik hatte schon immer einen unschuldigen, fast kindlichen Ton, im Guten wie im Schlechten. Mit 79 Jahren war er jedoch selten unreifer. Das Songwriting des Songwriters ist so schlampig, dass es kaum zusammenhält, und wenn „Talkin to the Trees“ ein Vinyl-Regal wäre, würde es zusammenbrechen. (...) Selten hat sich ein Mensch so ungehemmt von ewig zu gleichgültig gewandelt." 3 von 6

Michael Gallucci, Ultimate Classic Rock, "Talkin to the Trees , erinnert Fans vielleicht an einige von Youngs richtungslosen Arbeiten aus den 80ern, aber wie bei vielen von Youngs unerprobten Projekten steckt mehr dahinter als die vielen Umwege, die es in 39 Minuten zurücklegt."

Douglasie Heselgrave, Restless And Real: "Am beeindruckendsten ist vielleicht, dass Young sich nie darauf eingelassen hat, ein Oldie-Act zu sein. Es gibt immer neue Musik. „Talking to the Trees“ enthält zehn frische Songs, die all seine Stilrichtungen abdecken. Es macht keinen Sinn zu fragen, ob „Moving Ahead“ oder „First Fires of Winter“ so gut sind wie „Only Love Can Break Your Heart“ oder „Like a Hurricane“. Wie gesagt: Neil Youngs Musik zeichnet ein Kontinuum, und sein anhaltender Drang, neue Wege zu finden, sich selbst zu kreieren und auszudrücken, sollte uns atemlos und mit Fassungslosigkeit zurücklassen."

Michael Bonner, UNCUT: "Wie sollen wir Talkin To The Trees an diesem Punkt in Youngs Karriere verstehen? Ist es ein Mittel für ihn, mit denen zu kommunizieren, die ihm am nächsten stehen – und vielleicht auf dem Weg ein tieferes Verständnis seiner persönlichen Situation zu finden? Ist das Young, der später in diesem Jahr 80 wird, der uns sein letztes Hurra gibt? Oder ist das einfach Young, der gerade macht, was er will, und etwas anderes wartet schon um die Ecke?" 3,5 von 5

Ewan Gleadow, Cult Following: "Wo „ Big Change“ ein ohrenbetäubender Hit angesichts der politischen Unruhen weltweit war, zeigt „Talkin' to the Trees“ ein sorgenfreies Leben und zeigt, wie diese ruhigen Tage neben geliebten Haustieren und in unberührter Natur genauso gefährlich sein können. Isolation ist in Krisenzeiten erwünscht, doch Young fordert diejenigen, die sich vor der realen Welt scheuen, auf, genauer und leidenschaftlicher hinzuschauen. „Talkin' to the Trees“ ist sein bester Song seit Jahren." 4 von 5

Stephen Thomas Erlewine, MOJO: "Trotz des Lärms der Chrome Hearts ist Talkin To The Trees in bodenständigem Folk verankert. Sein Schlüsselsong ist Family Life, ein Stück, in dem er seine Nachkommen namentlich feiert, bevor er die Vorzüge seiner "besten Ehefrau aller Zeiten" preist. Sein schmalziger Enthusiasmus wird gemildert durch First Fire Of Winter und Bottle Of Love, zwei Songs, die an die Kamin-Intimität von Will To Love erinnern." 4 Sterne


13 Kommentare:

  1. Bin nur bis zum zweiten Lied gekommen bzw war dann völlig unkonzentriert.
    Sehr, sehr bitter für ihn , die Tochter und Enkeln nicht zu treffen.
    Alles Gute, NY, ich wünsche Dir, dass sich diese Probleme meistern lassen.

    K-H

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielleicht solltest Du Dir die LP nochmals anhören. Die erste Seite hat mir auch nicht gefallen, aber die zweite Seite fand ich dann doch ziemlich gut nach den ersten hören. Und die Texte , naja wusste nicht das er Streit mit Amber Jean hat und wollte es vielleicht auch nicht wissen. MM

      Löschen
    2. Ich hab' die CD ;-)
      Ok, das Titelstück und Bottle of Love, Thankful gefallen mir, die 2 Guthrie Kopien hätte es nicht gebraucht. Dann die "Neuauflage" von Helpless natürlich -
      Hatte in den letzten Tagen ein Familiendrama im Freundeskreis, das genannte Lied ließ das wieder aufkochen. Ob derart private Dinge auf eine LP/CD gehören, ist schon die Frage, wird die Gräben zur Tochter nicht zuschütten. Bitter.
      Die "beste Ehefrau der Welt" ... ist für mich eher peinlich und erinnert an ähnliche Ergüsse eines weiteren langjährigen Favoriten, John Fogerty.
      Ich denke, Neil (und John) bräuchten im Umkreis Leute, die Ihnen mal Widerwort geben, E Roberts fehlt, wie damals Epstein bei den Beatles.
      Gruß

      K-H

      Löschen
    3. Die zweite LP Seite beginnt mit Big Chance . Die Songs gefallen mir ab da alle. Mit Eliot Roberts gebe ich Dir Recht. Er braucht jemanden der auch mal Kontra gibt. Schon die Entscheidung das schlechteste Lied des Albums (Let's Roll Again) als Video vorab zu veröffentlichen . :( Daher habe ich etwas Angst vor der Veröffentlichung gehabt und war erleichtert das doch ein gutes Album rausgekommen ist. MM

      Löschen
    4. Big Change ist mir durch das "Video" verdorben, wo alle mit Fahnen durch die Gegend laufen. Irre, was soll das denn?
      "Speak softly and carry a big stick; you will go far" sprach US-Präsident Theodore (!) Roosevelt um 1900. Ich denke, daran haben sich seine Nachfolger alle gehalten. Der Unterschied ist heute nur, dass nicht mehr "softly" gesprochen wird.
      Aber gut, das hat mit der Platte weniger zu tun.
      Gruß

      K-H

      Löschen
  2. Ich bin leider nicht begeistert vom neuen Album. Das hört sich für mich nach Resteverwertung an, einiges sogar nach bereits bekannten Akkorden/Melodien. Aber Respekt an ihn in hohem Alter immer weiter zu machen.
    Ich hoffe auf große Liveauftritte diesen Sommer, mit der Begleitband wird das cool.

    Grüße D.L.

    AntwortenLöschen
  3. Zweimal ,,This Land is your Land"..

    AntwortenLöschen
  4. "Mein Freund der Baum ist tot. Er fiel im frühen Morgenrot" - nachdem Neil Young ihn die ganze Nacht mit seinen (wieder einmal) abgestandenen Melodien gequält und mit seinen unterirdischen, dahingerotzten Texten zugetalkt hatte.

    AntwortenLöschen
  5. Coole Platte. Mit Big Change sogar ein richtiger neuer Klassiker drauf. Lustig die beiden This Land is your Land Interpretationen direkt hintereinander. Train of love /Western hero auf sleeps with angels waren ja etwas voneinander getrennt. Naja, hier ist die Instrumentierung ja etwas anders. Dark mirage, move ahead und bottle of love gefallen mir auch sehr gut. Na gut, überproduziert ist die Platte wahrlich nicht, aber sowas gibt es ja ohnehin schon zu genüge. Vielen Dank für den Bericht und die ausführliche Zusammenstellung der Kritiken. A.

    AntwortenLöschen
  6. Mir gefällt die LP wirklich. Es gibt viele neue Songs: Neue, independent-hafte Melodien, fast schon experimentelle Instrumentierung. Manche Songs klingen verträumt. Alles erinnert mich sehr an frühere Werke - die letzten waren eher ohne Gesicht. Diese LP hat ein Gesicht, zumal sich NY auch wieder die Mühe gemacht zu reimen.

    AntwortenLöschen
  7. Bei Rolling Stone Germany gibt es einen Podcast - RS Weekly über das Album . Plus die 10 Lieblingssongs der beiden Kritiker.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Tipp!

      Löschen
    2. Ja, auch von mir vielen Dank für den Tipp - der Podcast ist empfehlenswert; ab Minute 17 sind über 35 Minuten NY-Abhandlungen zu hören. Zum Teil persöhnlich, vielleicht gerade deswegen interessant!
      Respekt und herzlichen Dank für den (wie immer) perfekten Gesamtbericht auf dieser wunderbaren Seite!!
      LG - RB

      Löschen

Wenn du auf meinem Blog Kommentare postest, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://www.rusted-moon.com/p/impressum.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.