Oktober 12, 2014

Der Maler Neil Young - Ein Blinder spricht von der Farbe

1957 Cadillac Eldorado Biaritz
Für sein neues Buch "Special Deluxe: A Memoir of Life & Cars", das am 14. Oktober erscheint, hat Neil Young nicht nur Geschichten und Anekdoten rund um die vielen Autos in seinem Lebens gesammelt - er hat die Fahrzeuge auch höchtselber gemalt. Eines der Bilder ist auch auf dem Cover von Neil Youngs neuem Album "Storytone" zu sehen. Dem Journalisten Tim Moyniham vom Magazin WIRED erzählte der bald 69-jährige Musiker, Filmemacher, Autor und jetzt auch Maler, wie er die für ihn neue Kunstform für sich entdeckte - und welche Techniken der Malanfänger verwendete.

1947 Buick Roadmaster Convertible"Ich habe immer über die Malerei nachgedacht, hatte aber nie das Vertrauen, damit zu beginnen", so Neil Young. Für sein neues Buch habe der dann Fotos von den Autos ausgesucht und dann beschlossen, die Umrisse mit Bleistift abzupausen, damit die Formen der Autos mehr im Vordergrund stehen. Diese gezeichneten Umrisse habe er dann auf spezielles Papier kopiert, um sie mit Wasserfarben zu kolorieren. Das von ihm benutzte Papier sei viel glatter als das traditionelle Aquarellpapier. [Weiter mit Neil Young Malkünsten ...]

DeSoto SuburbanAngangs, erzählte Young weiter, habe er auch mit Kohle und Kreide experimentiert, deren Farben sanfter und weicher wirkten. Dann sei aber letztlich doch die Entscheidung für Wasserfarben gefallen, die ihm bei seinen beschränkten künstlerischen Fähigkeiten mehr Ausdrucksmöglichkeiten boten.

Großes Augenmerk habe er vor allem der realistischen Darstellung von Autolack und Chrom gewidmet. Um die Reflektionen und das Spiel von Licht und Schatten richtig hinzubekommen, habe er unter anderem feuchte Farbflächen mit Kleenex-Tüchern verstrichen. Außerdem habe er für das Ausmalen von Chrom-Teilen auch metallicfarbene Buntstifte in unterschiedlichen Stärken verwendet.

1948 Buick Roadmaster Flxible Hearse
Bei seiner Malerei hatte sich der Musiker zudem mit einem ernsten Problem herumschlagen müssen: Neil Young ist farbenblind. Er habe daher die Farben immer sehr sorgfältig ausgewählt und sich bei Freunden rückversichert, so Young gegenüber WIRED. Inzwischen sehe er seine Farbenblindheit aber sogar eher als Vorteil, weil er so einen besseren Blick für das Spiel von Licht und Schatten habe.

"Special Deluxe" erscheint am 14. Oktober im Verlag "Blue Rider Press". Eine deutsche Übersetzung ist für das nächste Jahr beim Kölner Verlag KIWI geplant. Neil Youngs Auto-Aquarelle sind auch in einer Ausstellung zu sehen.

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